TIFFANY SEXY Band 59
flüsterte er und eroberte ihren Mund. Seine Zunge bewegte sich im gleichen Rhythmus wie sein Becken, scheinbar ewig, bis sie beide unter einem heftigen Orgasmus erschauerten.
Erlöst lagen sie sich danach in den Armen. Sean zog Cleo mit dem Rücken an sich und hielt sie wie beschützend umfangen. „Du bringst mich noch ins Grab“, murmelte er immer noch schwer atmend.
Cleo schloss die Augen. Sie wirkte zufrieden und vollkommen im Reinen mit sich und der Welt. Sie küsste seine Hand. „Ja“, hauchte sie.
Endlich .
Es war spät am Samstagabend, als Cleo entschied, dass es Zeit wurde, sich der Realität zu stellen.
„Du wolltest reden“, begann sie.
„ Wir sollten reden“, entgegnete Sean. „Hast du einmal über die Zukunft nachgedacht, Cleo? Ich meine, wirklich nachgedacht?“
„Zuerst nicht.“ Sie seufzte, dann begann sie zu erzählen: „Als ich anfing, mich um Mom zu kümmern, waren die ersten zwei Jahre noch leicht. Damals war es schon ein schlechter Tag, wenn sie einmal ihre Schlüssel vergaß. Ich bezahlte für sie die Rechnungen und sah regelmäßig den Kühlschrank nach verdorbenen Lebensmitteln durch. Mein Onkel übernahm die Einkäufe und die Reparaturen rund um die Wohnung. Ich war mir sicher, dass wir es allein schaffen würden. Von Jahr zu Jahr wurde es jedoch immer schlimmer mit ihr, allerdings so allmählich, dass ich es lange nicht merkte. In all der Zeit habe ich nie gedacht: Verdammt, was mache ich eigentlich? Ich wusste immer, dass ich das Richtige tue, Sean. Nicht jeder kann das, was ich tue, aber ich bin stark.“
Er sagte nichts, sondern musterte sie nur eindringlich. Sie seufzte. „Du hältst mich für eine Idiotin.“
Langsam schüttelte er den Kopf. „Nein. Du bist keine Idiotin. Du bist jemand, der bedingungslos liebt.“
Cleo berührte seine Hand. „Ich würde das Gleiche für dich tun.“
„Ich dachte, du wolltest mich abservieren“, erinnerte er sie.
„Ich sollte es. Ich kann es aber nicht.“
„Ich bin froh darüber.“
„Du unterschätzt das Problem. Es wird dich fertigmachen, Sean. Das will ich nicht.“
„Es wird mich nicht fertigmachen, Cleo. Ich bin ein großer Junge. Ich kann selbst auf mich aufpassen.“
„Ich sollte diejenige sein, die sich um dich kümmert“, erwiderte sie. Er verdiente eine Frau, die für ihn da war, wenn er sie brauchte, und nicht umgekehrt.
Sean zog sie an sich. Seine Augen funkelten listig. „Du willst dich um mich kümmern? Dann komm. Ich fühle mich vernachlässigt.“
Cleo lächelte und kümmerte sich um ihn. Sehr, sehr liebevoll.
12. KAPITEL
Am Montag erwachte Sean in einem leeren Bett. Zuerst bildete er sich ein, dass Cleo neben ihm gelegen hatte. Er konnte sie riechen, sah die Einbuchtung im Kissen, fühlte sie unter sich, und dann hatte die Realität ihn wieder.
Allein .
Er würde sich daran gewöhnen müssen, aber für Cleo würde er das schaffen. Er musste es schaffen, weil er sie brauchte. Sie war die einzige Frau auf der Welt, bei der er sich nicht zu verstellen brauchte. Sie sprachen dieselbe Sprache, hatten dieselben Vorlieben. Einen Moment lang schweiften seine Gedanken ab, was auch ihre Schuld war. Nicht, dass ihre Beziehung nur auf Sex basierte. Obwohl, eine ziemlich große Rolle spielte er schon. Spontan kamen Sean einige Ideen. Mal sehen, ob ihre Augen aufleuchten werden, wenn ich sie Cleo erzählte, dachte er. Er glaubte, ja.
Doch solche Vorschläge würden ihm keine Punkte bei seinem Chef einbringen, höchstens seltsame Blicke. Da wieder ein ganz normaler Arbeitstag war, musste er sich konzentrieren.
In der Kanzlei ging es überraschend geschäftig zu, wenn man bedachte, dass mit Thanksgiving ein Feiertag bevorstand. Sean hatte auf dem Weg ins Büro Trüffel für Maureen gekauft und brachte ihr wie gewohnt Kaffee. Um zehn Uhr rief Pete an.
„Du hast mich gebeten, dich anzurufen, falls ich etwas Neues über das West Side Stadion erfahre. Es gibt was. Der Bürgermeister spricht heute am Javits Center. Du solltest hingehen, Sean. Und zuhören. Sehr genau zuhören.“
Das West Side Stadion war in der Nähe von Gabes Bar geplant. Sean schloss die Augen und fluchte.
Manny aus der Abteilung der Redenschreiber, ihrer Abteilung, unterrichtete Cleo über die nächsten Ansprachen des Bürgermeisters. Sie hatte anfangs nicht richtig aufgepasst, weil sie in Gedanken mit anderen Dingen beschäftigt war. Zum Beispiel mit ihren persönlichen Problemen und ihrem Liebesleben. Als Manny allerdings auf die
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