TIFFANY SEXY Band 60: FIT FÜR DIE LIEBE / WÜNSCH DIR WAS! / HEISS WIE DIE SONNE IN TEXAS / (German Edition)
Bett auf sie, sondern stand unter der Dusche. Dampf waberte aus der offenen Badezimmertür. Er verbreitete feuchte Wärme und den Duft nach Kiefernseife.
Kurz dachte Jo Beth daran, ihm Gesellschaft zu leisten – die offene Tür war sicher eine Einladung –, doch dann entschied sie sich anders. Sie hatte das Badezimmer am Abend zuvor gesehen. Die Duschkabine war gerade so groß, dass er mit den Ellbogen nicht gegen die Wände stieß. Sollten sie sich aber irgendeinem erotischen Seifenspaß in der engen Kabine hingeben, könnte glatt einer von ihnen verletzt werden.
Offenbar hatte Clay Krafttraining gemacht, auch wenn ihr schleierhaft war, warum er nach einem anstrengenden Sechzehn-Stunden-Tag noch Training brauchte. Wie dem auch sei, auf dem Boden neben der Hantelbank lag ein Paar Hanteln, und das komplizierte Arrangement aus Gewichten und Flaschenzügen an der Maschine war anders eingestellt als am Abend zuvor. Über einer der Querstangen hing ein feuchtes Handtuch zum Trocknen. Jo Beth nahm es und hielt es sich unter die Nase. Es verströmte den Duft eines erhitzten, hart arbeitenden Mannes, aber auch noch einen anderen, weniger angenehmen Geruch, und zwar den nach einer Schmerzsalbe.
Sie fragte sich, was für Schmerzen er hatte und wie schlimm sie waren. Rodeoreiter hatten eigentlich ständig irgendwelche Blessuren. Immerhin handelte es sich um eine der härtesten Sportarten. Entweder litten sie an Muskelzerrungen oder geprellten Rippen, oder aber sie hatten allgemein Schmerzen, weil sie so viel hin und her geworfen wurden. Die erfolgreichsten Rodeocowboys hatten eine hohe Schmerztoleranz. Das hieß jedoch nicht, dass sie keinen Schmerz empfanden.
Jo Beth hatte die Narben an Clays rechtem Bein bemerkt, die sich von seiner Leiste bis zu seinem Knie hinunterzogen. Es gab auch einige frische an seinem Unterleib, die sie im Mondlicht kaum gesehen hatte. Er kommentierte sie nicht, also sprach sie ihn auch nicht darauf an. Insgeheim fragte sie sich aber doch, wie sehr ihm diese Verletzungen zu schaffen machten.
Die Dusche wurde abgestellt.
„Hallo, Cowboy“, rief Jo Beth, damit er wusste, dass er nicht allein im Wohnwagen war.
Er steckte lächelnd den Kopf zur Tür heraus. „Selber hallo. Warum bist du nicht zu mir unter die Dusche gekommen? Ich habe extra die Tür offen gelassen.“
„In deiner Kabine ist nicht genug Platz für uns beide.“
„Ist wohl“, widersprach er mit gespielter Bockigkeit und parodierte damit sehr treffend die Branson-Jungen. Die Brüder waren nach der langen Fahrt zur Ranch völlig übermüdet gewesen und hatten sich im Pool ausgetobt. Ihre Mutter musste sie schließlich trennen, damit sie aufhörten, sich zu zanken. Nach dem Abendessen brachte sie sie gleich ins Bett.
Jo Beth lächelte. „Ich weiß, was du vorhast. Aber ich bin noch nicht bereit, mit dir ins Bett zu gehen.“
Seine Augen funkelten. „Hast du etwas anderes vor?“
„Womöglich“, neckte sie ihn.
„Was denn?“
„Trockne erst deinen fantastischen Körper ab und komm heraus, dann zeige ich es dir.“
„Ich bin sofort bei dir“, sagte er und verschwand wieder im Badezimmer.
Er war schon mehr oder weniger trocken, schnappte sich aber trotzdem ein Handtuch, um die Prozedur zu wiederholen. Damit versuchte er nicht direkt, Zeit zu gewinnen. Er tat es auch nicht, weil er wegen seiner Narben empfindlich war. Es war einfach so, dass manche Frauen über ihren Anblick im hellen Licht erschraken. Oder sie fingen an, ihn zu bemitleiden. Oder sie stellten eine Menge dummer Fragen, auf die er nicht antworten wollte.
Allerdings glaubte er nicht, dass Jo Beth von dem Anblick geschockt sein würde. Rancher waren nicht so zimperlich und zartbesaitet, auch nicht die weiblichen. Sie würde bestimmt kein großes Ding daraus machen oder ihn bemitleiden. Dafür war sie einfach nicht der Typ. Und da sie letzte Nacht keine dummen Fragen gestellt hatte, würde sie das jetzt auch nicht tun.
Er betrachtete sich im Spiegel und grinste unsicher. „Na schön, vielleicht bin ich doch ein kleines bisschen empfindlich.“
Das war etwas, was er sich nur ungern eingestand. Clay wickelte sich das Handtuch um die Hüften und marschierte hinaus ins Wohnzimmer, um sich zu beweisen, dass er gar nicht so empfindlich war.
Jo Beth saß auf der gepolsterten Hantelbank. Sie hatte eines von seinen schwarzen Cowboyhemden mit Druckknöpfen an. Ihre Beine waren nackt, und auf ihrem Schoß lagen seine ledernen Beinschoner. Die erkannte er an
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