TIFFANY SEXY Band 60: FIT FÜR DIE LIEBE / WÜNSCH DIR WAS! / HEISS WIE DIE SONNE IN TEXAS / (German Edition)
beobachtete, wie der Wagen rumpelnd näher kam. Langsam wurde sie immer nervöser.
Sie hatte viel Geld für dieses neue Unternehmen investiert, und wenn es sich nicht rentierte, würde sie finanziell in ernsten Schwierigkeiten stecken. Dann würde sie noch mehr Land verkaufen müssen, um die Verluste auszugleichen. Und wenn sie das täte, würde die Diamond J von einer mittelgroßen Texasranch zu einer Hobbyfarm schrumpfen.
Die Ranch war bereits kleiner als zu Zeiten ihres Vaters und Großvaters. Nach dem Tod ihres Vaters vor zwei Jahren waren etliche Arztrechnungen zu bezahlen gewesen, und ihre Mutter hatte das Ranchleben aufgeben und an die Küste ziehen wollen. Deshalb hatte Jo Beth in den sauren Apfel gebissen und Land und Vieh verkauft. Sie musste es tun, um die Rechnungen zu bezahlen und ihre Mutter in einer hübschen kleinen Eigentumswohnung in Galveston unterbringen zu können. Was an Geld übrig geblieben war, hatte sie in den Umbau gesteckt, der für die Unterbringung von Feriengästen notwendig war.
In manchen Gemeinden waren Ferienranches ein gutes Geschäft, und überall im Westen ermöglichten erst die Touristen den Erhalt vieler Ranches. Jo Beth hoffte, dass es auch in ihrem Fall so laufen würde. Es war nicht die perfekte Lösung, und freiwillig hätte sie sich wohl nicht dafür entschieden. Aber wenn es bei so vielen Ranchern geklappt hatte, warum nicht auch bei ihr? Für die gesamte erste Saison war sie bereits ausgebucht. Jetzt musste Jo Beth nur dafür sorgen, dass nichts schiefging und den Urlaubern ihr Angebot gut gefiel, damit sie wiederkamen und ihren Freunden von der Diamond-J-Ranch erzählten. Das konnte doch nicht so schwer sein.
Der Geländewagen hielt, und Ted und Carla Branson stiegen mit ihren kleinen Söhnen aus. Jo Beth setzte ein strahlendes Lächeln auf und wappnete sich, ihre ersten zahlenden Gäste zu begrüßen.
Clay legte ihr seine Hand auf den Arm. „Atme tief durch“, riet er ihr. „Und sei nicht so verkrampft, sonst verscheuchst du sie noch.“
Jo Beth warf ihm einen missbilligenden Blick zu, doch da ging er schon an ihr vorbei, die breiten Holzstufen hinunter, und streckte die Hand aus, als er sich der Fahrerseite des Wagens näherte.
„Tagchen, Mr. Branson.“ Er schüttelte dem stämmigen rothaarigen Mann, der auf der Fahrerseite ausgestiegen war, die Hand. Dann wandte er sich der zierlichen blonden Frau des Mannes zu, die auf der anderen Seite des Wagens stand. „Mrs. Branson, herzlich willkommen auf der Diamond-J-Ranch. Ich bin Clay Madison, der Touristencowboy.“
Er lächelte charmant über seinen eigenen Scherz. Mr. und Mrs. Branson erwiderten sein Lächeln entzückt.
„Das heißt, ich bin allein dafür verantwortlich, dass Sie eine tolle Zeit hier haben.“ Er zog Jo Beth am Ärmel ihres blauen Chambrayhemdes nach vorn. „Und das ist Miss Jo Beth Jensen. Sie ist der Jefe auf der Diamond J und Ihre Gastgeberin. Ihre Aufgabe ist es, Ihnen das Leben auf einer Ranch nahezubringen.“
„Was ist ein Jefe?“
Clay wandte sich den beiden jüngsten Bransons zu, die begeistert und ehrfürchtig zu ihm aufsahen. Alle beide hatten flammend rote Haare, Sommersprossen und strahlend blaue Augen. Sie waren ungefähr sieben oder acht Jahre alt und offenbar Zwillinge.
Er zwinkerte ihnen zu. „Jefe ist Spanisch und bedeutet Boss.“
„Ist die Lady Ihr Boss?“
„Ja, allerdings, das ist sie. Sie ist der Boss von allen hier. Ihr gehört die ganze Ranch.“
„Sind Sie ein echter Cowboy?“, wollte der andere kleine Junge wissen.
„Und ob.“
„Haben Sie ein Pferd?“
Clay entschied, dass es wohl besser war, ihnen nicht gleich sämtliche Illusionen zu rauben. „Das steht drüben im Stall“, antwortete er und zeigte in die Richtung.
„Wie heißt es?“
„Es heißt …“ Clay dachte scharf nach. „Blackie.“ Das war der Name seines ersten Pferdes auf der Farm seiner Eltern in Nebraska gewesen. Wahrscheinlich gab es auch auf der Diamond J ein Pferd, das so hieß, da es ein beliebter Pferdename war.
„Können wir auf ihm reiten?“
„Wir haben jede Menge Pferde, die ihr reiten könnt.“
„Haben Sie auch Kühe?“
„Klar“, bestätigte er. „Sogar ganz viele. Hunderte. Wir haben auch noch winzige Kühe, die ihr euch ansehen könnt. Nur nennen wir sie hier Kälber.“
„Dürfen wir sie streicheln?“
„Tja, das weiß ich nicht. Manchmal mögen die Mamakühe es nicht, wenn man ihre Babys anfasst. Wir müssen Miss Jo fragen, was sie davon
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