Tiffany Sexy Band 73
Sorg dafür, dass sämtliche Türen verschlossen sind und dass niemand hereinkommt oder hinausgeht.“
Sie drehte sich um und blickte in die besorgten Gesichter ihrer Kolleginnen, Honoria war inzwischen zu ihnen gekommen. Das bedeutete, Mrs. Hernandez und deren vierjähriger Sohn würden gleich hinter ihr auftauchen. „Es sind noch Patienten hier“, sagte sie ins Telefon.
„Die müssen warten. Lass niemanden rein, der keine Polizeimarke hat. Hast du verstanden?“
11. KAPITEL
Auf der waghalsigen Fahrt nach Weldon überschritt Kell sämtliche Geschwindigkeitsbeschränkungen. Noch immer hatte sich sein Herzschlag nicht beruhigt. Nach dem Schock war er froh, dass es überhaupt noch schlug.
Er hielt Jamie in der Leitung, bis die ersten Polizisten bei Weldon Pediatrics eintrafen, damit er wusste, dass es ihr gut ging. Das waren quälend lange Minuten gewesen, in denen er sich zwang, ruhig zu bleiben und von ihr verlangte er das Gleiche. Erschwert wurde das Warten noch dadurch, dass er hin und her gerissen war zwischen dem, was als Ranger zu tun richtig war, und dem, was er als Mann tun wollte, dessen Frau in Lebensgefahr schwebte.
Er gab dem Streifenwagenteam, das zwischen Weldon und Balmorhea patrouillierte, die Beschreibung des zweitürigen Wagens durch, die mögliche Zahlenkombination des Nummernschildes, die mögliche Position des Wagens sowie die Information über die Tätowierung des Fahrers. Einen weiteren Streifenwagen, der für den Highway zwischen Weldon und Alpine zuständig war, schickte er zur Kinderarztpraxis.
Sobald die Polizisten bei Jamie eingetroffen waren, rief er ihre Mutter an. Als er endlich auf den Parkplatz vor Weldon Pediatrics fuhr, wartete Kate bereits in ihrem Suburban, genau wie er sie instruiert hatte. Er hielt neben ihrem Wagen, stieg aus und gab ihr per Handzeichen zu verstehen, sie solle sitzen bleiben.
Dr. Kate ließ die Scheibe auf der Fahrerseite herunter und sah ihn unter dem Schirm ihrer Baseballkappe wütend an.
„Was ist mit meiner Tochter los?“
„Es geht ihr gut. Haben Sie ihre Sachen gepackt und genug Lebensmittel für eine Woche?“, fragte er. Was immer die Nachforschungen ergeben sollten, er würde nicht zulassen, dass Jamie allein war. Er war entschlossen, sie erst zurückzubringen, wenn der Mörder hinter Gittern saß.
„Ja.“ Kate deutet auf die Reisetasche auf dem Beifahrersitz. Zwei Kartons und eine extragroße Kühlbox nahmen den Großteil der Rückbank ein.
„Ich bringe Jamie an einen sicheren Ort.“
Kate gab ein verächtliches Schnauben von sich. „Ich bin nicht überzeugt davon, dass sie bei Ihnen sicher aufgehoben ist. Sie sollten sich mal in Ihrer Abteilung nach einer undichten Stelle umsehen.“ Inzwischen klang sie wütend. „Was ist denn, wenn jemand all die Jahre hindurch die Identität des Mörders kannte und dafür sorgte, dass er für seine schrecklichen Verbrechen nicht ins Gefängnis kam?“
Er hatte sich nur Sekunden nach Jamies Anruf diese Fragen ebenfalls gestellt. „Er kann schon die ganze Zeit hier gewesen sein, um sie im Auge zu behalten, für den Fall, dass ihre Erinnerung zurückkehrt.“
Kate glaubte offenbar nicht daran, denn sie schüttelte den Kopf. „Die Zeitungsberichte in der vergangenen Woche könnten ihn angelockt haben.“
„Vielleicht wollte er nur testen, ob jemand sich an ihn erinnert“, sagte er. „Wenn er von der Hypnose weiß, bei der Jamie sich an sein hispanisches Aussehen und das Tattoo erinnerte, wollte er vielleicht ihre Reaktion beim Anblick der Tätowierung testen. Oder aber er wusste nichts von alldem und wollte einfach herausfinden, ob sie sich überhaupt an irgendetwas erinnerte. Mal angenommen, sie hat sich nichts anmerken lassen …“
„Ich hoffe, Ihre Ermittlungen basieren nicht bloß auf Annahmen“, unterbrach sie ihn.
„Ma’am, von jetzt an ist Schluss damit. Ab jetzt arbeiten wir nur noch mit harten Fakten und Beweisen.“
Kell wurde von einem Kollegen gerufen, daher bat er Kate die Lebensmittel und Jamies Sachen in seinen Geländewagen zu stellen.
„Nur wenn Sie mir versprechen, dass es dort, wo Sie sie hinbringen, wirklich sicher ist und ich sie heil wieder zurückbekomme.“
„Ja, Ma’am, das verspreche ich“, sagte er und ging in die Praxis. Er nahm Deputy Aronson beiseite und bat ihn, Jamie zu seinem Wagen zu bringen, wo sie auf ihn warten sollte, bis er alles erledigt hatte.
Obwohl die Befragung aller Personen eine Stunde in Anspruch nahm, erfuhr er nichts Neues.
Weitere Kostenlose Bücher