Tiffany Sexy Band 73
ist.“
Dabei hatte er noch gar nicht an Sex gedacht – na ja, ein bisschen vielleicht, aber nicht ernsthaft – gut, er hatte ernsthaft daran gedacht. „Spring endlich!“
„Ich werde mir nicht das Genick brechen, oder?“
„Nicht, wenn du mit den Füßen voran springst.“
„Bist du sicher, dass ich nicht sterben werde?“
„Nur wenn ich rauskomme und dich erwürge.“ Diese Frau brachte ihn noch um den Verstand, und er würde nie genug von ihr bekommen. „Und jetzt spring!“
Sie drehte sich um, ging ein paar Schritte zurück, so weit, dass er schon befürchtete, sie würde fortgehen. Dann machte sie kehrt, rannte los und sprang kreischend ins Wasser, wobei sie sich die Nase zuhielt.
Er wartete grinsend darauf, dass sie wieder auftauchte, was sie auch sofort tat. Dabei schüttelte sie den Kopf, dass die Wassertropfen nur so umherflogen. Er schwamm lachend zu ihr.
„Das Wasser ist sehr angenehm“, erwiderte sie, plötzlich stutzte sie. „Moment mal. Fühle ich da etwa Fische?“
„Ja, tatsächlich. Es handelt sich um kleine Buntbarsche. Die sind vollkommen harmlos.“ Er verschwieg ihr, dass diese Barsche zur Familie der Piranhas gehörten.
Sie warf ihm einen skeptischen Blick zu. „Ich hätte nicht gedacht, dass du mich zu Fischfutter machen würdest.“
Kell lachte – bis Jamie mit der flachen Hand aufs Wasser schlug und ihn auf diese Weise nass spritzte. Daraufhin hielt er die Luft an und tauchte kopfüber in das klare Wasser.
Er packte ihre Füße, ließ sie jedoch wieder los, ehe sie Zeit hatte zu reagieren, und tauchte direkt hinter ihr wieder auf. Sie drehte sich mit einem Funkeln in den Augen zu ihm um, legte ihm die Hände auf die Schultern und drückte ihn unter Wasser.
Von da an jagten sie sich, rangelten, kämpften. Kell konnte sich nicht erinnern, wann er zuletzt so viel Spaß mit einer Frau gehabt hatte.
Irgendwann beschlossen sie wortlos einen Waffenstillstand und ließen sich eine Weile im Wasser treiben, ehe sie zurück zum Steg schwammen. Kell hob Jamie hinauf, dann stemmte er sich hoch. Nass und erschöpft legte er sich auf den Rücken, während Jamie sich ans Ende des Stegs setzte und die Füße ins Wasser baumeln ließ. Sie stützte sich auf die Hände und lehnte sich seufzend zurück.
„Ich glaube, hier könnte ich leben. Ich kann es gar nicht fassen, dass du nicht hier wohnst, sondern am Stadtrand.“
„Es ist ein ziemlich weiter Weg, um zwischen hier und Midland zu pendeln.“
„Kannst du dir vorstellen, hier eine Familie zu gründen?“
Er kam her, um auszuspannen und all die Dinge zu vergessen, mit denen er ständig konfrontiert war. Wenn er hier lebte, wäre es nicht mehr dasselbe. Andererseits hatte er auch noch nie daran gedacht, mit ihr hier zu leben oder daran, eine Familie zu gründen. „Es ist ein bisschen einsam, findest du nicht?“
„Das macht es ja so vollkommen.“
Sie setzte sich in den Schneidersitz und schaute sich um. „Du müsstest ein oder zwei Zimmer anbauen. Vielleicht noch eine Scheune und einen Stall für Pferde. Und man müsste einen Gemüsegarten anlegen.“
Pferde konnte er sich vorstellen, auch den Ausbau des Holzhauses. Er wollte schließlich Hunde, mindestens fünf, aber ein Garten? „Hast du jemals versucht, auf dem Boden in dieser Gegend irgendetwas anzubauen?“
„Früher habe ich Hochbeete angelegt, ich hatte sogar ein Gewächshaus.“
Plötzlich verstummte sie. War es ihr peinlich, beim Träumen erwischt worden zu sein, oder hatte es damit zu tun, dass sie von diesem Ort träumte und wahrscheinlich auch von ihm? Schwebte ihr mehr vor als ein Gewächshaus und Pferde?
Er stand auf und setzte sich neben sie ans Ende des Stegs. „Warum macht die Abgeschiedenheit dieses Ortes ihn für dich vollkommen?“
Sie schaute aufs Wasser, wo ein kleiner Schwarm Buntbarsche vorbeischwamm. „Wegen der Stille, der Ungestörtheit.“ Sie schwieg nachdenklich.
„Was ist los, Jamie? Verrate mir, was du denkst.“
Sie stieß die Luft aus, schloss die Augen und schüttelte den Kopf. „Es ist so dumm …“
„Nein, bestimmt nicht.“
„Du hast es ja noch gar nicht gehört.“
„Weil du es noch nicht gesagt hast. Ich warte. Ich höre dir zu.“
„Ich habe daran gedacht, dass er mich bestimmt nicht gefunden hätte, wenn ich an einem Ort wie diesem gelebt hätte.“
Dass sie damit regelrecht herausplatzte, verriet, dass sie es einerseits nicht länger für sich behalten konnte, es ihr aber andererseits peinlich war,
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