Tiffany Sexy Band 83
Fehler.“
Obwohl sie frustriert und verärgert war, musste sie lächeln. Es gab gute Gründe, weshalb ihre Familie Caleb aufgenommen hatte. Er war ein Ehrenmann, ein geborener Gentleman. Sie seufzte schwer. Deshalb war er auch nicht mit ihr zusammen, denn eine sexuelle Beziehung zwischen ihnen würde gegen alles verstoßen, woran er glaubte. Sie war tatsächlich eine Art verbotene Frucht für ihn. Nun, sie wollte genauso wenig aus dem Paradies vertrieben werden wie er, aber da er nun mal zurück war und bleiben würde, war die Verlockung groß, herauszufinden, ob sie nicht vielleicht beides haben konnten.
Eine Stunde später waren alle mit Kuchen abgefüllt und ungefähr fünfundzwanzig Gäste – Familie, Freunde und Nachbarn – versammelten sich neben dem Pool, während Sharon und Bob ihre Geschenke öffneten.
Shay war sich nur allzu bewusst, dass Caleb nicht weit weg von ihr saß und eine Flasche Bier in der Hand hielt, von der er kaum trank. Sie stand hinter ihren Eltern und nahm das Einwickelpapier von den Geschenken entgegen.
Als ihr Vater, der eine Dauerkarte für die Footballmannschaft der University of Texas, den Longhorns , besaß, zwei T-Shirts im Partnerlook von den Aggies , den Lokalrivalen seiner Mannschaft, auspackte, schmunzelte sie. Das war ein Geschenk eines früheren Arbeitskollegen. Der Rektor der Schule, an der ihre Mutter zwanzig Jahre lang unterrichtet hatte, versorgte die beiden mit einem großzügigen Vorrat an Kaffee. Er wusste sehr gut, wie launisch Sharon ohne die morgendliche Dosis Koffein sein konnte, und wollte mit seinem Geschenk weitere vierzig glückliche Ehejahre garantieren.
Eines der letzten Geschenke war ein großer dicker Umschlag von Caleb. Shay betrachtete ihn neugierig und warf Caleb einen fragenden Blick zu. Doch er lächelte nur und nippte an seinem Bier.
„Von Caleb“, sagte Shay und reichte ihren Eltern den Umschlag. Gleichzeitig mit ihrer Mutter stieß sie einen erstaunten Laut aus, als sie kurz darauf Flugtickets und Hotelgutscheine für eine zweite Hochzeitsreise entdeckte.
„Das ist eine Reise nach Italien“, verkündete Sharon den Gästen, und sofort hörte man laute Ohs und Ahs. „Dort wollte ich schon immer mal hinfahren.“
„Ich erinnere mich, dass du das jedes Mal sagtest, wenn wir beim Italiener im ‚Olive Garden‘ gegessen haben“, neckte Caleb sie.
Alle lachten, und Sharon errötete. „Die schicken ihre Köche auf Fortbildung nach Italien. Das ist so aufregend. Die Vorstellung, auf eine Schule nach Italien geschickt zu werden, lässt mich von einer Karriere als Köchin träumen.“
„Du kannst ja einen Kurs besuchen, während du dort bist“, schlug Caleb vor.
Sharons Miene erhellte sich, doch dann schüttelte sie den Kopf. „Das können wir nicht annehmen, Caleb. Nein, das ist zu extravagant. Was ist denn mit deiner Firma, die du gerade aufbaust, ‚Hotzone‘?“
„Ich habe ein bisschen Geld von meinen Weiterverpflichtungsprämien abgezweigt und in ein paar gute Aktien investiert. Dadurch habe ich genug verdient, um die Army zu verlassen, als der Zeitpunkt günstig war, die Fallschirmschule aufzubauen. Außerdem habe ich schon vor Jahren Geld für euren vierzigsten Hochzeitstag beiseitegelegt.“
Kent betrachtete die Broschüre über das Urlaubsdomizil, das Caleb für seine Eltern gebucht hatte. „Mann, welche Aktien hast du denn gekauft? Kann ich auch ein paar davon haben?“
Caleb lehnte sich auf dem Stuhl zurück und stellte seine Bierflasche auf den Boden. „Apple, aber noch vor dem Ipod-Wahnsinn“, meinte er beiläufig, als wäre das keine große Sache. „Ich habe zum richtigen Zeitpunkt gekauft und die Aktien behalten.“
„Nee, oder?“, sagten Kent und Bob gleichzeitig. „So etwas passiert mir nie“, fügte Kent noch hinzu. „Wie viel hast du denn verdient?“
„Kent“, wies Sharon ihn scharf zurecht, „das ist unhöflich. Wir haben Gäste.“
„Richtig“, sagte Kent und stieß Caleb mit dem Ellbogen an. „Sag’s mir einfach später.“
Caleb lachte. „Die Reise ist das Mindeste, was ich tun kann, um euch dafür zu danken, dass ihr es so lange mit mir ausgehalten habt.“
Shay wusste, dass hinter diesen Worten echte Zuneigung und tiefe Dankbarkeit steckten. Niemals hatte sie sich stärker zu Caleb hingezogen gefühlt als in diesem Augenblick. Ihr war aber auch nie bewusster gewesen, wie falsch es war, ihrem Interesse für ihn nachzugeben. Die Vorstellung, dass er ihretwegen die Menschen gemieden
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