Tiffany Sexy Band 83
leiser Aufschrei. Danny war schon aufgesprungen nahm ihre Hand und lief mit ihr zum Auto. Aber nicht schnell genug. Für einen kurzen Augenblick erhaschte das Paar einen Blick auf sie.
„Guck mal, Mildred, ich hab doch gesagt, dass wir hier Feen sehen.“
„Freddie, das sind ebenso wenig Feen wie du und ich. Feen fahren doch nicht im Volvo durch die Gegend.“
Unter schallendem Gelächter sprangen Danny und Jordan ins Auto und ergriffen die Flucht.
Zuvor hatten sie sich im warmen, weichen Bett geliebt, auf dem Sofa in der Bibliothek, auf dem Küchentisch. Aber all das erschien viel zu zahm, irgendwie alltäglich im Vergleich zu dem, was sie gerade getan hatten. Nie zuvor habe ich mich meinem Verlangen so vollkommen hingegeben, dachte Jordan.
„Sollen wir splitternackt nach Hause fahren?“, wollte Danny wissen. „Oder möchtest du lieber anhalten, damit wir uns anziehen können?“
Sie warf ihm einen übermütigen Blick zu. „Ach, lass uns Spaß haben. Vergiss die Klamotten.“
„Du bist eine Frau nach meinem Geschmack, Jordan Kennally. Das weißt du auch oder?“
Ich hoffe es, dachte Jordan. Denn mit weniger würde sie sich nicht zufriedengeben.
„Ich werde noch wahnsinnig!“
Jordans Schrei drang bis zur Essecke, wo Danny gerade die Angeln einer alten Holztür austauschte. Zweifellos hatte sie gerade den Tagesbericht an ihren Vater durchgegeben.
Manchmal war Danny kurz davor, über den Ozean zu jetten und diesen Mann ordentlich zu verprügeln. Es schien, als hätte er Jordan nur angestellt, um sie zu schikanieren.
Er fand sie in der Bibliothek. In den vergangenen Tagen hatte sie Unmengen von Büchern ausgepackt und in die Regale einsortiert. Jetzt stand sie kopfschüttelnd vor einer Bücherwand.
„Was ist los?“, fragte er.
„Es ist weg. Gestern stand es noch hier, und heute ist es weg. Ich habe alle Bücher nachgezählt und mit den Packlisten verglichen. Shakespeares Werke umfassen 37 Bände, und jetzt sind’s nur noch 36. Wo der ‚Sommernachtstraum‘ hingehört, ist eine Lücke.“
„Bist du sicher?“
„Natürlich bin ich mir sicher. Das bilde ich mir doch nicht ein. Gestern stand es hier, heute ist es weg. Die ganze Sammlung ist nichts wert, wenn sie unvollständig ist.“ Ziellos lief sie durchs Zimmer. „Wir müssen diese Kobolde loswerden. Wir … wir brauchen eine Art Kammerjäger.“ Sie fing an, im Telefonbuch zu blättern. „Wie diese Geisterjäger im Film. Ihr müsst in Irland doch Leute haben, die sich damit auskennen.“
„Natürlich haben wir die. Alles Schwindler und Betrüger. Sie nehmen dein Geld, verstreuen ein paar Kräuter und lachen sich kaputt auf dem Weg zur Bank.“
„Was soll ich tun? Die Sammlung ist 500 Pfund wert, ich werde sie ersetzen müssen.“
„Es sei denn, wir finden denjenigen, der das Buch gestohlen hat.“
„Du hast behauptet, das seien die Kobolde gewesen.“
Er nahm ihr das Telefonbuch aus der Hand und führte sie zum Ledersofa. „Ich glaube genauso wenig an Kobolde wie du. Wir müssen herausfinden, wie diese Person – und ich bin überzeugt, es ist eine Person – ins Haus kommt. Erinnerst du dich daran, was Kellan über den Geheimgang erzählt hat? Den müssen wir finden, bevor noch mehr wegkommt.“ Er zog sie auf seinen Schoß und umarmte sie fest.
„Okay … Und wie stellen wir das an?“
„Wir müssen die Hunde im Haus schlafen lassen“, schlug Danny vor. „Wenn jemand reinkommt, werden sie bellen.“
Nach jener ersten Nacht hatte sie Finny und Mogue nicht mehr ins Haus gelassen. Was Danny nur allzu gut verstand, denn er wusste, wie viel Arbeit in dem gepflegten, frisch renovierten Parkettboden steckte. Aber die beste Verteidigung gegen einen Unruhestifter waren nun mal Bewacher auf vier Pfoten.
„In Ordnung“, stimmte sie schließlich zu.
„Ich schneide ihnen vorher die Krallen“, versprach Danny.
„Gut. Jetzt fühle ich mich schon viel besser. Nachdem wir einen Plan haben, werden wir herausfinden, was hier läuft.“
Er zwang sich zu einem Lächeln. Wären nur alle ihre Probleme so leicht zu lösen!
Jeder weitere Tag machte ihm deutlich, dass dieses Projekt langsam zu Ende ging. Die Maler waren schon weg, die Dachdecker waren gerade fertig geworden. Bücher füllten die Regale in der Bibliothek, und in der Küche hingen Töpfe und Pfannen. In ein paar Tagen würden Möbel und Teppiche geliefert werden. Danach war das Haus keine Baustelle mehr, sondern ein gemütliches Heim – und alles würde vorbei
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