Tiffany Sexy Band 84
kannte Paul nicht gut, hatte aber in diesem Moment Mitleid mit ihm. Was war nur mit Axelle los?
„Kochst du auch, Axelle?“, fragte Marlie freundlich.
„Nein.“
„Bei einem so talentierten Bruder? Das kann ich mir gar nicht vorstellen.“
Marlie strahlte Paul an, und sein Lächeln hatte diesmal so gar nichts Bescheidenes mehr. Es drückte aus: Ich finde dich unglaublich attraktiv.
Gerade als Ty etwas sagen wollte, um sie daran zu erinnern, dass sie nicht alleine waren, zog Paul sein Jackett aus und krempelte die Ärmel seines Hemdes hoch.
„Seht euch nur die kleinen Schleifen an.“ Marlie berührte die Schleife auf ihrem Ei. „Ist das Schnittlauch?“
„Ja.“ Immer noch lächelnd, band sich Paul eine Schürze um, stellte eine der Gasflammen am Herd an und gab ein Stück Butter in eine Kupferpfanne.
Ty musste sich eingestehen, dass der Koch dabei sehr machomäßig aussah.
„Es ist perfekt.“ Marlie war voller Begeisterung über die kleinen Vorspeisen. „Ich kann nicht einmal normale Schleifen binden.“
Iss das verdammte Ding doch einfach, dachte Ty.
„Probier mal“, forderte Paul sie auf. „Aber alles mit einem Bissen.“
„Gleich.“
Marlie beugte sich nach vorn und griff nach ihrer Tasche. Paul machte große Augen. Ihr Ausschnitt sah aus Tys Perspektive spektakulär aus. Er konnte nur ahnen, welche Aussicht Paul hatte, der dicht bei ihr stand. Bewusst riss er sich von diesem Anblick los und schenkte seine ganze Aufmerksamkeit Axelle, die merkwürdig still neben ihm saß. Ihr Kleid war hochgeschlossen, dafür war es jedoch ärmellos und hinten geschlitzt. Sie war sexy, wenn auch auf eine andere Art.
„Du kochst nicht?“, fragte Ty.
„Ich muss nicht kochen.“
Sie hielt seinem Blick stand, während sie langsam ihren Wein trank. Wenn das kein Signal war.
Pauls Lachen, als Marlie mit ihrem Handy die Vorspeise fotografierte, riss ihn gerade in dem Moment aus seinen Gedanken, als sie sich den Happen in den Mund schob.
„Hmm“, seufzte sie mit geschlossenen Augen.
Paul verstummte. Wahrscheinlich hatte er auch aufgehört zu atmen. Man hörte nur noch das Zischen aus der Pfanne und Marlies Seufzer.
„Die Butter brennt an“, sagte Axelle, und Paul drehte die Flamme herunter.
Zumindest die des Herdes.
Ty aß sein Ei. „Hmm.“
„Ach, hör doch auf.“ Axelle schob ihren Teller beiseite. Sie wirkte angespannt.
„Schmeckt gut“, meinte er fröhlich.
„Schön“, sagte Paul, während er in einem Topf rührte.
Der Typ hat es wirklich drauf, gestand Ty sich ein. Marlie schien von Pauls Bewegungen völlig hypnotisiert zu sein. Der Koch nahm einen Löffel, tunkte ihn in die Soße, kam zu ihr an den Tisch und stützte sich auf den Ellbogen auf, um Marlie kosten zu lassen. Sie öffnete den Mund, und er ließ etwas von der Flüssigkeit auf ihre Zunge rinnen.
„Fantastisch“, sagte sie und lachte sanft.
Paul bekam einen Schlafzimmerblick, als sie schluckte und sich die Lippen leckte. Ty spürte direkt die Hitze, die von ihnen ausging. Sein Mund war trocken. Er griff nach seinem Weinglas, doch es war leer.
„Soll ich dir nachschenken?“, fragte Axelle.
Sie öffnete die Flasche, wie es nur eine Expertin konnte. Den restlichen Abend über tat Marlie nichts anderes, als Paul anzuschmachten. Aus irgendeinem Grund schien dieser, ein angesehener Koch, unfähig, das Essen zuzubereiten, ohne dass Marlie alle paar Sekunden etwas kostete und ihm leidenschaftlich ihre Zustimmung kundtat. Der Mann hatte ein Talent dafür, seinen Löffel, die Gabel oder einmal sogar seine Finger so zu positionieren, dass Marlie sich vorbeugen und den Kopf dabei nach hinten legen musste, sodass ihr Hals eindrucksvoll zur Geltung kam. Jedes Mal, wenn sie sich streckte, wurde ein Zentimeter mehr ihrer weißen Haut sichtbar. Sie lief Gefahr, sich völlig zu entblößen.
Ty bemerkte nur am Rande, wie Axelle aufstand und um den Tisch herumging, um Paul etwas ins Ohr zu flüstern. Sie stand neben Marlie, was ihn veranlasste, die beiden Frauen zu vergleichen.
Axelle war groß, schlank und von geheimnisvoller Exotik. Genau sein Typ.
Marlie war klein, opulent und quirlig. Gar nicht sein Typ.
In diesem Moment trafen sich ihre Blicke, und Hitze durchwallte ihn.
Warum noch mal ist sie nicht mein Typ?
Er wusste es nicht mehr.
8. KAPITEL
Marlie ignorierte Tys ernste Miene und wandte sich ab, um mit Paul zu flirten, der ihr aus blauen Augen heiße Blicke zuwarf.
Amerikanische Männer schauten sie nie so an. Sie
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