Tiffany Sexy Band 85
er.
„Ja, aber meinst du wirklich …“
„Auf jeden Fall. Du hast deinen eigenen Stil gefunden, doch ein paar Tipps können nicht schaden.“
„Wenn du es für richtig hältst.“ Sie war nicht überzeugt.
„Sieh zu, dass du genügend Schlaf bekommst“, ermahnte Charlie sie. „Du wirst ihn brauchen. Morgen Abend hast du ja nichts vor.“
„Doch. Ich muss Mahlzeiten für die Essensbörse vorbereiten.“
„Ist Rebecca auch da?“
„Klar.“
„Dann wirst du ihr bestimmt haarklein berichten müssen.“
Ehe Bree ins Bett ging, schaute sie sich noch einmal die Fotos an, die sie gemacht hatte. Sie hatte fast jeden Prominenten abgelichtet, der zum Empfang gekommen war – und immer wieder Charlie. Sie erinnerte sich an seinen Duft, an den Klang seiner Stimme, an alles.
So viel zur Trennung von Beruf und Privatleben.
Energisch schüttelte sie den Kopf. Es war unerlässlich, Distanz zu ihm zu halten. Wenn sie ihren letzten Beitrag für die Serie geliefert hatte, musste sie ihre alberne Schwärmerei für ihn überwunden haben.
Jedenfalls nahm sie es sich fest vor.
„Probier mal. Fehlt da noch Salz?“ Rebecca trat einen Schritt zurück, damit Lilly die Suppe kosten konnte. Dabei geriet die Tür zur Küche in ihr Blickfeld, und sie riss erstaunt die Augen auf.
Charlie! Was hatte er im Keller der St.-Markus-Kirche verloren? Betont gleichmütig ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen, während er sich mit einer Hand lässig am Türrahmen abstützte. In der anderen hielt er einen Stapel Papiere. Sein dunkelblauer Mantel stand ihm fantastisch.
Der Mann wusste, was ihn kleidete. Er plante alles bis ins Detail – auch seine Garderobe. Nichts überließ er dem Zufall – selbst wenn er nur zum Supermarkt an der Ecke ging. Rebecca beobachtete ihn und spürte instinktiv, wie er sich förmlich nach Bree verzehrte. Sie kannte ihn zu gut, ihr konnte er nichts vormachen. Sie hatte ihn in Momenten der Freude und der Trauer erlebt, war Zeugin seiner zahlreichen Erfolge und wenigen Misserfolge, und natürlich wusste sie genau, weshalb er gekommen war.
Sie hatte geahnt, dass Bree ihm gefallen würde. Ebenso wie er ihr. Was sie nicht erwartet hatte, war, dass es bei den beiden sofort funkte. Dabei hatte keiner in der Familie geglaubt, dass Charlie sich jemals richtig verlieben würde. Zwar war er immer mit Frauen zusammen gewesen, aber nie mit nur einerFrau, doch nicht Charlie! Seit der Pubertät war das Karussell seiner Liebschaften nicht zum Stillstand gekommen, denn er langweilte sich schnell. Er brannte wie ein Strohfeuer, und zurück blieben kalte Asche und Langeweile.
Bree war weder kalt noch langweilig.
Rebecca schaute zu ihrer Freundin hinüber. Sie hatten kaum Zeit gefunden, sich zu unterhalten, daher wusste sie nur, dass Bree am Abend zuvor mit Charlie auf einer schicken Party gewesen war. Er hatte es in seinem Blog erwähnt und einen Beitrag von ihr angekündigt.
Auch Bree hatte Charlie inzwischen entdeckt. Prompt wurde sie rot, wie Rebecca vergnügt feststellte. Sie hatte also den richtigen Riecher gehabt, was die beiden anging.
Bree richtete sich auf, sodass der enge Kaschmirpullover aus dem Secondhand-Laden ihre Brüste voll zur Geltung brachte. Hoffentlich kriegt Charlie bei dem Anblick keine Herzattacke, dachte Rebecca boshaft.
„Charlie“, begrüßte sie ihn, als er die Küche betrat. „Was treibt dich denn hierher?“
„Ich wollte Bree ihren redigierten Beitrag zeigen.“ Zum Beweis hielt er die Blätter hoch.
„Von hier aus wird sie ihn wohl kaum sehen können.“
Grinsend durchquerte er den Raum.
„Das ist Charlie Winslow“, wisperte Lilly.
Unbemerkt hatte sie sich hinter sie gestellt, sodass Rebecca nun zusammenzuckte. „Ja, das ist er“, bestätigte sie.
„Was macht er denn hier in der Küche? Und was will er von Bree?“
„Die beiden gehen miteinander.“
„Was?“
Lilly sprach so laut, dass alle in ihre Richtung schauten. Auch Charlie war stehen geblieben. Lilly lächelte und winkte ihm zu.
„Hallo. Lilly Denton“, stellte Lilly sich vor.
„Charlie Winslow“, sagte Charlie. „Hallo.“
Rebecca drängte Lilly zum Herd, und Charlie setzte seinen Weg zu Bree fort, wobei sein Blick sich verklärte.
„Sie gehen miteinander?“, fragte Lilly leise. „Seit wann?“
„Noch nicht lange.“
„Woher weißt du das?“
„Offenbar liest du seinen Blog nicht.“
„Schon, aber in den letzten Tagen bin ich nicht dazu gekommen.“ Wieder warf Lilly den
Weitere Kostenlose Bücher