Tiffany Sexy Band 85
offenbarst. Wenn man das Leben nennen will.“
„Damit verdiene ich Millionen.“
„Du besitzt schon Millionen. Ach, mach doch, was du willst, ich muss zurück in die Küche. Aber vielleicht denkst du mal drüber nach. Wie wäre es, wenn du zur Abwechslung mal das tust, was du wirklich möchtest, zum Beispiel, dich mit Menschen zu treffen, die dir tatsächlich etwas bedeuten?“
„Du bist ja verrückt. Offenbar hast du irgendwas von dem Zeug da drinnen nicht vertragen.“
„Von dem Zeug da drinnen habe ich noch keinen Bissen genommen.“ Wütend funkelte sie ihn an. „Ach ja, und noch was. Spiel bitte kein falsches Spiel mit Bree. Sie will zwar groß in die Modebranche einsteigen, aber im Grunde ihres Herzens ist sie ein anständiger Mensch. An Leute wie uns ist sie nicht gewöhnt. Sei vorsichtig.“
„Ich habe es dir doch schon gesagt – wir gehen nicht zusammen.“
„So, wie ihr euch anseht? Ich gebe euch drei Tage. Höchstens vier.“
„Es ist saukalt, und ich habe keine Lust mehr auf deine Predigten.“ Er schob sich an ihr vorbei.
Bree schaute von ihrer Lektüre auf, als Charlie auf sie zukam. Er sah total verfroren aus. Ihr wurde klar warum, als Rebecca hinter ihm auftauchte, er hatte seiner Cousine seinen Mantel geliehen, er war eben ein echter Kavalier. „Du hast ja kaum etwas geändert“, bemerkte sie, als er vor ihr stand.
„Brauchte ich auch nicht. Du hast einen tollen Beitrag geschrieben.“
„Wow!“ Sie blätterte die Seiten durch und blieb bei einem ihrer neueren Fotos hängen. „Warum hast du nicht über meine Frisur berichtet?“
„Warum sollte ich?“
„Sie passt überhaupt nicht.“
„Du siehst großartig aus“, beschwichtigte er sie. „Es war nicht einfach, das richtige Bild auszuwählen. Sie waren alle gut.“
Okay, das war aber jetzt wirklich nur ein Kompliment.
Offenbar bemerkte er ihre Skepsis, denn er fasste sie am Arm, sodass sie ihm in die Augen sah, und sagte: „Es ist die Wahrheit.“
Eine Weile blieb sie stumm. Es war nicht so, dass sie nichts zu sagen gehabt hätte. Sie hatte Fragen, zwei. Zu gern hätte sie gewusst, wieso er persönlich gekommen war, was das zu bedeuten hatte. Außerdem wollte sie wissen, weshalb sie Verlangen in seinem Blick zu erkennen glaubte, obwohl das eigentlich unmöglich war. „Ich habe Essen auf dem Herd stehen.“
„Okay.“
Er starrte sie an und schien zu warten. Worauf?
„Wenn wir alles im Gefrierschrank verstaut haben, wollen wir noch etwas trinken gehen.“
„Wir?“
„Rebecca, Lilly und ich. Willst du mitkommen?“
„Das ist ja die reinste Massenveranstaltung. Können wir es nicht ein bisschen reduzieren?“
Es war verführerisch, sie wäre gern allein mit ihm, aber schon die Tatsache, dass er es vorgeschlagen hatte, sollte ihr eine Warnung sein. „Wir drei haben uns so lange nicht gesehen, ich war ja dauernd unterwegs. Natürlich verstehe ich, wenn du dich nicht anschließen willst.“
„Doch. Ich will.“
Verdammt. Wahrscheinlich kam er wegen Rebecca mit. Hatte er nicht gesagt, sie sei seine Lieblingscousine? „Gut. Vielleicht kannst du uns beim Einräumen helfen? Dann sind wir schneller fertig.“
„Gern. Offenbar hat dich mein Tee so überzeugt, dass du mich für küchentauglich hältst.“
Seine Antwort ließ sie schmunzeln, denn er klang nicht begeistert. Sie ging voraus und sagte über ihre Schulter hinweg: „Dir wird schon kein Zacken aus der Krone fallen. Das verspreche ich dir.“
„Ich nehme dich beim Wort.“
Es fiel ihr schwer, sich auf ihre Tätigkeit zu konzentrieren und das Chaos in ihrem Kopf zu ignorieren.
7. KAPITEL
Die Bar war nicht besonders elegant. Wie Bree und ihre Freundinnen waren die meisten Gäste offenbar direkt von der Arbeit hingegangen. Wahrscheinlich fragten sich alle, was um alles in der Welt Charlie Winslow an einem Mittwochabend in einer solchen Kneipe verloren hatte.
Die Blicke schienen ihm jedoch nichts auszumachen. Er hatte das Taxi gerufen, darauf bestanden, den Fahrer zu bezahlen und betrat das Lokal, als fände ein großes Event darin statt.
Die weiblichen Gäste starrten ihn unverhohlen an. Einige verschlangen ihn geradezu mit Blicken. Triumphierend dachte Bree: Ich war neulich mit ihm zusammen. Im Bett.
Sie bekamen einen Platz im hinteren Teil der Bar. Charlie rückte so eng neben sie, dass er sie von den Knien bis zu den Schultern berührte. Es wäre einfacher für sie gewesen, wenn er seinen Mantel anbehalten hätte. Da das nicht der Fall war,
Weitere Kostenlose Bücher