Tiffany Sexy Band 85
Bree, weil sie sich so auf den Film freute.
Je weniger sie schlief, umso mehr gab sie von sich preis, hatte er festgestellt. So erfuhr er, dass sie als Kind immer ihre Dankesrede für die Oscar-Verleihung vor dem Badezimmerspiegel geübt hatte, wobei sie eine Tube Shampoo oder eine Bürste in den Händen hielt anstelle eines Mikrofons, und dass sie sich ausdrücklich nicht bei jenen bedankte, die ihr gerade auf die Nerven gingen – Eltern, Geschwister, Lehrer oder Freunde. Er hatte gelacht, als sie es ihm auf dem Rücksitz seiner Limousine erzählt hatte, denn er konnte es sich sehr gut vorstellen.
Wieder einmal stellte er fest, wie gut ihr die Kurzhaarfrisur stand. Es wäre eine Schande, dieses hübsche Gesicht unter Haaren oder zu viel Make-up zu verstecken. Auch in dieser Beziehung war Sveta die beste Beraterin, die Bree sich wünschen konnte.
Ihr Blog wurde immer öfter angeklickt, sie hatte höhere Besucherzahlen als seine langjährig bewährten freien Mitarbeiter. Das war nicht weiter verwunderlich, schließlich hatte sie eine frische unverbrauchte Art zu schreiben.
Natürlich spekulierten die Leute viel über ihn und Bree. Waren sie nun zusammen oder waren sie es nicht? Man hatte sogar bemerkt und geschrieben, dass Bree am Ende eines Abends allein in einem Taxi fortgefahren war. Trotzdem hatten sich einige Paparazzi vor seinem Haus versammelt, um sie vielleicht doch am nächsten Morgen aus der Tür kommen zu sehen. Vermutungen ohne Gewissheiten waren das Beste, was seinem Blog passieren konnte.
Bree war das Tagesgespräch in den Klatschspalten der Zeitungen und Internet-Kolumnen geworden.
Er zog das Jackett an und überlegte, was Sveta wohl für sie ausgewählt hatte. Würde es Bree gelingen, das Ergebnis vom Abend zuvor zu übertreffen? Als er sie gesehen hatte, war er von den Socken gewesen.
Er brauchte sie nur anzuschauen, um sich noch mehr zu ihr hingezogen zu fühlen. Wahrscheinlich lag es daran, dass sie so nah und doch unerreichbar war. Das sollte besser auch so bleiben, denn genau diese Ungewissheit war es, weshalb die Leser die Website von NNYwesentlich häufiger anklickten als sonst. Das war gut fürs Geschäft, aber nicht für seinen Hormonhaushalt, doch selbst wenn es ihn umbrachte, er würde ihre Vereinbarung einhalten. Dummerweise gehörte dazu, dass sie Händchen hielten, sobald sie gemeinsam auftraten, und sie waren oft zusammen unterwegs.
Er schaute auf die Uhr, kontrollierte den Inhalt seiner Taschen und ging ins Wohnzimmer. Kurz darauf hörte er Svetas Stimme im Korridor. Erwartungsvoll drehte er sich um.
Verdammt! Bree hatte es wieder einmal geschafft. Vor Bewunderung riss er den Mund auf.
Sie war eine Augenweide. Fast hätte er das Atmen vergessen. Wie sollte er da cool bleiben? Vielleicht, überlegte er, wäre es besser, einen gewissen Körperteil in eine Art Zwangsjacke zu stecken, damit er sich nicht blamierte, wenn er neben Bree über den roten Teppich schritt.
Ihr rot-weißes trägerloses Kleid sah aus wie ein Origami-Kunstwerk. Es betonte ihre zierlichen nackten Schultern, den langen schlanken Hals, die Rundungen ihrer Brüste. Ihre Taille wirkte sehr schmal, und der enge Schnitt brachte die Kurven ihrer wohlgeformten Beine zur Geltung. Charlie schaute in ihr Gesicht mit dem unwiderstehlichen Lächeln und den dunklen Augen. In dem Augenblick hatte er das Gefühl, nie wieder den Blick von ihr lösen zu können.
Kein noch so glitzerndes Schmuckstück könnte diesen Eindruck verbessern.
„Nun?“ Unsicher sah sie ihn an.
„Du siehst großartig aus. Du wirst die schönste Frau auf dem roten Teppich sein.“
Sie errötete und verdrehte die Augen. Wahrscheinlich glaubte sie, dass er ihr nur das Lampenfieber nehmen wollte.
Er ergriff ihre Hände und küsste Bree auf beide Wangen. Sehr französisch. Sehr geschäftsmäßig. Dabei wünschte er sich viel mehr. Er wollte ihre Lippen wie an ihrem ersten Abend spüren.
„Wir haben noch eine halbe Stunde Zeit. Möchtest du etwas trinken?“
„Nur Wasser. So aufgeregt, wie ich bin, würde mir der Alkohol wahrscheinlich sofort in den Kopf steigen, und ich wäre zu nichts mehr zu gebrauchen.“
„Das wäre in der Tat schade.“ Mit einer Kopfbewegung deutete er auf die Couch. „Setz dich. Ich bringe dir was.“
Es war unmöglich, sie nicht zu mögen. Sie war die Anti-Berühmtheit, das Mittel gegen den New Yorker Zynismus, authentisch, unverdorben und unvoreingenommen.
Er sah, dass sie müde war. Hatte er sie in den
Weitere Kostenlose Bücher