Tiffany Sexy Band 85
zu tun. Ich weiß überhaupt nicht, wie du das alles geschafft hast. Ich hätte sicherstellen sollen, dass nach der Modenschau alles eingepackt und korrekt beschriftet wird. Gemeinsam bringen wir das wieder in Ordnung. Ruf das Team zusammen.“
„Du bist ein Idiot“, flüsterte Will und schlug den Kopf leicht gegen die Tür. Was hatte er sich dabei gedacht? Hannah hatte es ihm leicht gemacht. Sie hatte ihm gesagt, dass sie es verstünde, wenn er die Sache beendete. Und dabei war ihm vor Verzweiflung ganz flau geworden. Die Vorstellung, sie nie wiederzusehen, war keine Option. Deshalb hatte er angeboten, ihr zu helfen.
„Warum bist du ein Idiot?“ Rafael saß am Schreibtisch vor seinem Laptop und tippte die Einsatzpläne.
„Ich muss Hannah helfen.“
Rafael stand auf. „Aber der General … Hat sie dich angerufen?“
„Nein, ich habe sie angerufen. Ich wollte mit ihr reden, um Schluss zu machen – obwohl es ja eigentlich nichts gibt, womit ich Schluss machen könnte. Wir sind uns ja gerade erst begegnet. Sie hat sogar versucht, es mir leicht zu machen. Aber sie war total aufgeregt, weil einige ihrer Kleidungsstücke weg sind. Vielleicht wurden sie gestohlen.“
„Du weißt, dass ich mit von der Partie bin. Wann machen wir uns auf den Weg?“
„Es gibt kein wir “, meinte Will. „Ich will dich nicht in noch mehr Schwierigkeiten bringen. Wenn der General Wind davon bekommt, sind wir beide dran.“
„Wovon soll er Wind bekommen? Ich nehme an, wir gehen zu ihr ins Atelier, um mit ihr zu reden. Damit richten wir keinen Schaden an. Außerdem sind wir ein gutes Team.“
Da musste er Rafael zustimmen. Zudem würde es einfacher sein, Distanz zu Hannah zu halten, wenn sein Freund mit dabei war. Als er die Panik in ihrer Stimme gehört hatte, war sein erster Impuls gewesen, sie schnellstmöglich in die Arme zu schließen. „Wie du willst. Auf deine Gefahr. Wir sind in geheimer Mission unterwegs. Verstanden?“
Rafael lächelte, als er den Laptop in den Rucksack packte, den er immer mit sich trug. „Ja, Sir.“
Will verzog das Gesicht. „Hör auf mit dem Mist. Das sind Künstlertypen, und ich will sie nicht nervös machen. Die müssen mit Samthandschuhen angefasst werden. Wenn wir mit denen zusammen sind, bist du mein Freund.“
Sie fuhren mit der U-Bahn zu Hannahs Atelier. Als sie vor der Tür standen, versuchte Will, nicht daran zu denken, wie sie ihn geküsst hatte. Oder dass sie nach exotischen Blumen duftete. Oder den Ausdruck in ihren Augen, wenn sie …
„Ich denke, du solltest klingeln. Es sei denn, einer von ihren Leuten ist übersinnlich veranlagt.“
Er konterte Rafaels Grinsen mit einem vernichtenden Blick und klingelte. Die Tür öffnete sich automatisch. Sie betraten den dunklen Flur, einen Augenblick später kam Hannah um die Ecke und schaltete das Licht ein. „Jeden, der klingelt, einfach hereinzulassen ist keine gute Sicherheitsmaßnahme“, begrüßte Will sie schroff.
Sie sah ihn einen Moment lang entgeistert an, dann drehte sie sich auf dem Absatz um und würdigte ihn keines weiteren Blickes mehr.
Zusammen mit seinem Freund folgte Will ihr. Er ärgerte sich über sich selbst. Warum hatte er ihr nicht wenigstens Hallo sagen können?
Hannah musste zugeben, dass der Start mit Will an diesem Abend holprig gewesen war. Aber die Detektivarbeit, die er und Rafael leisteten, beeindruckte sie sehr. Zuerst war Will mürrisch gewesen. Doch dann hatten die beiden Männer die Sache in die Hand genommen und in knapp einer Stunde mit allen Mitarbeitern geredet, die bei der Modenschau mitgewirkt hatten. Rafael hatte sogar die Models angerufen, um in Erfahrung zu bringen, ob ihnen irgendetwas aufgefallen war. Letztendlich kamen sie zu dem Ergebnis, dass es ein Zeitfenster von fünf Minuten gab, in denen die Kleider vermutlich von irgendjemandem gestohlen worden sind.
Rund um das Lincoln Center, wo die Modenschau stattgefunden hatte, herrschte vor allem während der Fashion Week sehr viel Verkehr. Daher waren an den meisten Straßenecken und Gebäuden Videokameras installiert. Rafael rief seinen Freund Tag an, der beim New Yorker Police Department arbeitete. Will hatte darauf bestanden, die Polizei einzuschalten.
„Tag sagt, sie haben das Material auf zwei Videoclips eingegrenzt, die sie uns schicken. Die anderen Kameras waren zu weit weg“, berichtete Rafael und packte eilig seinen Laptop aus.
Hannah atmete tief durch.
„Mach dir keine zu großen Hoffnungen“, meinte Will, der hinter
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