Tiffany Sexy Band 85
diesem Moment kam seine Mutter herein.
„Hallo, mein Junge. Ich freue mich so, dich zu sehen. Kannst du zum Mittagessen bleiben?“
Er küsste sie auf die Wange und nahm ihr die Einkaufstüten ab. „Leider nein. In zwanzig Minuten habe ich den nächsten Termin.“ Wills Lächeln wirkte angespannt.
Seine Mutter sah erst ihn und dann seinen Vater an. „Was hast du getan, Holland?“
„Warum gibst du mir die Schuld? Er ist derjenige, der halb nackt die Zeitungsseiten ziert.“
Seine Mutter winkte ab. „Du weißt, dass ich dich liebe. Aber die einzige Person auf der Welt, für den diese Fotos ein Problem sind, bist du. Und weil die Fotos dir aus irgendeinem unerfindlichen Grunde peinlich sind, hast du jetzt den armen Jungen völlig niedergemacht. Habe ich recht?“
„Ich habe keine Zeit für diesen Unsinn.“ Der General verschwand im Schlafzimmer und knallte die Tür zu.
„Mom, das solltest du nicht tun. Das ist es nicht wert.“
„Sag du mir nicht, wie ich mit deinem Vater umgehen soll. Ich bin seit dreißig Jahren mit ihm verheiratet. Und er liebt mich, weil ich die Einzige bin, die ihm Kontra gibt.“
Will rieb sich die Schläfen. „Er versucht, mir vorzuschreiben, mit wem ich mich verabrede. Ich mag es nicht, wenn er sich in meine Angelegenheiten mischt. Ich hätte diesem Einsatz nie zustimmen sollen. In Übersee war ich besser dran.“
Seine Mutter wurde blass. „Sag das nicht. Ich bin so froh, dass du zwei Wochen lang hier bist. Zum ersten Mal seit acht Jahren sorge ich mich nicht unentwegt um dich. Ich …“ Sie holte tief Luft. „Ich will keine dieser weinerlichen Mütter sein. Aber im Einsatz ist dein Leben jeden Tag in Gefahr.“
„Entschuldige, Mom. Du weißt, dass ich es nicht so gemeint habe. Ich bin es nur so leid, dass er immer der General ist. Eines Tages hätte ich gern meinen Vater zurück.“
Sie tätschelte seine Schulter. „Ich weiß. Obwohl er es nie zugeben wird, ist er stolz auf dich – ganz besonders jetzt, da du für diesen Einsatz ausgewählt worden bist. Übrigens hat er nichts damit zu tun. Die Order kam von ganz oben.“ Sie hielt inne. „Moment mal. Hast du gesagt, dass er dir vorschreiben will, mit wem du dich verabredest? Heißt das, es gibt eine Frau in deinem Leben?“
„Wenn das der Fall wäre, dann hat Dad sie vorhin verscheucht, weil er sie einem seiner Verhöre unterzogen hat. Ich muss jetzt los.“ Erneut küsste Will seine Mutter auf die Wange.
Er konnte sich eigentlich glücklich schätzen. Sein Vater konnte eine Nervensäge sein. Doch eigentlich waren seine Eltern in Ordnung. Er wünschte nur, sie würden sich nicht ständig in sein Leben einmischen. Und jedes Mal, wenn er befördert wurde, fragte er sich, ob es aufgrund seiner eigenen Leistungen war oder ob sein Vater wieder einmal seine Hand im Spiel gehabt hatte. Dabei arbeitete er hart und verhielt sich stets vorbildlich, um sich den Respekt seiner Männer zu verdienen.
Gedankenverloren ging er aus dem Hotel und die Straße entlang. Erst zwei Straßen entfernt realisierte er, dass er es verlassen hatte. Sein Vater hatte recht. Im Moment konnte er Ablenkungen nicht brauchen. Er musste die Sache mit Hannah beenden. Außerdem war er kein Mann für sie. Sie lebte ein anderes Leben, hatte eine große Karriere vor sich. Und er wollte ein Heim und eine Familie gründen, wenn er die richtige Frau fand. Sie passten einfach nicht zusammen. Jetzt musste er nur noch die Courage aufbringen, ihr das zu sagen.
3. KAPITEL
„Hallo, Chefin.“ Anne Marie betrat mit zwei Bechern Kaffee in der Hand das Penthouse. „Ich habe eine Dosis Koffein mitgebracht.“
„Danke.“ Hannah legte den Skizzenblock weg.
„Ich möchte dir nicht auf den Wecker gehen. Aber es ist wirklich wichtig. Ich muss dich etwas fragen und bitte dich, ruhig zu bleiben.“ Als sie die Kaffeebecher auf den Tisch stellte, zitterten ihre Hände.
Hannah schwante nichts Gutes. Ihre Freundin war der Fels in der Brandung und eine Perfektionistin, die gewöhnlich keine Fehler machte. Irgendetwas musste gehörig schiefgelaufen sein. „Sag es einfach“, platzte sie ungeduldig heraus. Dann erinnerte sie sich daran, dass sie sich vorgenommen hatte, ihre Mitarbeiter besser zu behandeln. Also zog sie ihre Chefassistentin neben sich aufs Sofa. „Ich wollte nicht schroff sein. Ich bin nur ein bisschen übermüdet. Ich verspreche dir, die Ruhe selbst zu sein.“
„Sind das saphirblaue Kleid, die gelbe Bluse und der Jeansrock vielleicht bei dir
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