Tiffany Sexy Band 87 (German Edition)
Anblick. „Du bist immer willkommen in unserem Haus, Junge.“
Am liebsten hätte er seine Arme um sie geschlungen, so sehr freute er sich, sie wiederzusehen. Sie hatte in seinem Leben eine wichtige Rolle gespielt, und er hatte viel zu selten an sie gedacht. Doch er wusste, auch wenn sie ein großes Herz hatten, die Fitzgeralds hielten nichts von Umarmungen. Mit Ausnahme von Shannon offenbar.
„Du hast bestimmt Hunger. Am besten isst du erst mal was. Myles und Alice sind noch in seinem alten Zimmer. Die Trunkenbolde schlafen ihren Rausch von der Party aus.“
„Wer ist hier ein Trunkenbold?“
Es war Danny, der die Treppen herunterkam. Er sah wie ein Verrückter aus. Sein Haar stand in alle Richtungen, er war unrasiert und trug ein grässliches Zombie-T-Shirt.
„Ihr beide könnt den Tisch decken“, sagte Mrs Fitzgerald und ging in Richtung Küche. „Mein Gott, wir sind zu neunt. Wir brauchen noch ein paar Stühle.“
„Das heißt, die ganze Bagage hat hier geschlafen?“
„Na ja“, sagte Danny und kratzte sich unbekümmert den Bauch. „Nur Shannon und Brady wohnen hier. Aber die anderen hatten keine Lust, morgens um drei Uhr den Zug zu nehmen.“
Nate schlüpfte aus seinem Mantel, hängte ihn auf einen der Garderobenhaken im Flur und folgte seinem Freund in die Küche.
„Bitte sag mir, dass der Kaffee schon fertig ist.“
Auch, wenn ihre Stimme inzwischen so erwachsen war wie sie selbst, erkannte er Shannon sofort. Als er sich umdrehte, stand sie im Morgenmantel vor ihm. Das Haar fiel ihr in Wellen über die Schultern.
Erstaunlich, dass dieses Rot tatsächlich echt war. Aber es war so. Als sie damals nach Coney Island gefahren waren oder an die Küste, hatten sie sich nie aus den Augen verloren, da sich alle immer an dem leuchtend roten Schopf orientiert hatten.
Unsicher griff sie sich ins Haar, zog die Hand jedoch schnell wieder zurück. „Wie ich sehe, bist du bereits da.“
„Gerade angekommen. Und schon dazu eingeteilt, den Tisch zu decken.“
„Meine Mutter ist eine echte Sklaventreiberin.“
„Das hab ich genau gehört, junge Dame. Nimm dir einen Kaffee und dann zieh dich an. Wir haben ein Haus voller Leute sattzukriegen.“
Mrs Fitzgerald stand am Herd und rührte in etwas, dass wie Rindereintopf roch.
„Es gibt niemanden in diesem Haus, der nicht in der Lage wäre, sich sein eigenes Mittagessen zu kochen.“ Shannon hatte die Hände in die Hüften gestemmt, und Nate war wieder einmal davon überrascht, wie kurvig ihre Figur geworden war. Das war eigentlich unmöglich. Doch andererseits hatte er sich in der Zwischenzeit auch ziemlich verändert.
„Du kennst deine Brüder. Sich selbst überlassen, essen sie nur Müll.“
„Genau, was sie verdienen. Müll.“ Sie sah Nate an. „Und jetzt frag bloß nicht, wer die ganzen Süßigkeiten, Chips, Kekse und jedes andere kalorienüberladene, fettige Essen in New York aufkauft.“
„Ich denke nicht im Traum daran.“
„Immerhin hast du was gelernt in der ganzen Zeit, die du hier herumgelungert hast.“
„Ja. Dass deine Mutter eine großzügige Frau ist und möchte, dass deine Brüder glücklich sind. Das stimmt.“
Mrs Fitzgerald nickte, als Shannon lächelnd seinen Arm tätschelte und zu der riesigen Kaffeemaschine ging, die auf der Anrichte stand und viel zu viel Platz einnahm.
Das Haus war groß, aber das machten vor allem die drei Meter hohen Decken. Die Räume an sich waren eher klein. Der Eichentisch, an dem er unzählige Schüsseln mit Haferflocken verdrückt hatte, wirkte beinah erdrückend. Und auch das Wohnzimmer schien kaum genug Platz für die Möbel darin zu bieten. Auf den Sofas und Sesseln hatte er unzählige Stunden zugebracht. Egal welche Saison oder welche Sportart, wenn ein Spiel im Fernsehen kam, saßen die Fitzgerald-Männer garantiert davor.
„Danny hat mir erzählt, dass du mit Flüchtlingen arbeitest“, sagte Mrs Fitzgerald, während sie sich die Hände an einem Handtuch abwischte.
„Das stimmt.“ Große weiße Teller wurden ihm in die Hand gedrückt, und er folgte Danny, der das Besteck zum Tisch trug. „Ich arbeite für das International Rescue Committee.“
„Und weiter?“ Ungeduldig wedelte Mrs Fitzgerald mit der Hand, damit er fortfuhr. „Erzähl uns mehr davon.“
„Mein Job ist es, nach einer Naturkatastrophe den Wiederaufbau von Dörfern und Städten zu planen und umzusetzen. Wir versuchen, alles so gut es geht wieder herzustellen. Auch wenn eine neue Bauweise oft sinnvoller
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