Tiffany Sexy Band 87 (German Edition)
erhaschen.
„Ich bin einfach nur neugierig auf das natürliche Habitat der erwachsenen Shannon.“ Sie zuckte mit den Schultern.
„Wie du willst. Es ist zwei Türen weiter.“
„Ich weiß.“ Er schob seine Hände in die Tasche und fragte sich, ob es richtig gewesen war, hier einzuziehen. Es war nicht so, als dass er sich das Hotel nicht leisten konnte. Und bestimmt war es dort komfortabler. Doch das eigentliche Problem war Shannon. Er hatte nicht damit gerechnet, sie zu sehen. Jedenfalls nicht diese Version von ihr. „Findest du die ganze Situation nicht auch ein bisschen sonderbar?“
„Wieso?“ Mit großen Augen sah sie ihn an. Aber sie konnte ihn nicht täuschen. Ihre Pupillen waren geweitet, und die Ader an der Seite ihres Halses verriet ihm, dass ihr Herz genauso schnell schlug wie seins.
„Vielleicht ist es keine so gute Idee.“
„Sei nicht albern.“ Sie legte eine Hand auf seinen Arm, zog sie jedoch einen kleinen Moment zu früh zurück, was seine Befürchtungen nur bestätigte.
„Wir haben fast die komplette Etage für uns. Bradys Zimmer ist am Ende des Flurs, aber er verbringt die meisten Nächte sowieso bei seiner Freundin.“
Diese letzte Information hatte ihn nicht im Geringsten zu interessieren. Und schon gar nicht hatte er sich darüber zu freuen. Am besten, sie riss sich am Riemen und verhielt sich ganz natürlich. Er wollte ihr Zimmer sehen. Na und? Nichts Besonderes. Er kannte es bereits von früher. Oft genug hatte sie ihn und Danny angeschrien, dass sie endlich rausgehen und dort bleiben sollten. Doch es war nicht mehr ihr Kinderzimmer, und er war nicht mehr der Nate von damals.
Als er die Tür erreichte, hielt er inne. „Es war nicht richtig von mir, dich so zu überfallen. Ich hätte dich wenigstens vorher warnen sollen.“
Sie lächelte. „Ich bin nicht wie meine Brüder. Mein Zimmer ist ordentlich genug für einen Überraschungsbesuch.“ Sie sah den unsicheren Ausdruck in seinen Augen und zuckte mit den Schultern. „Vermutlich brauchen wir einfach eine Weile, um uns an die Situation zu gewöhnen.“
„Ich frage mich sowieso, warum deine Eltern mir erlauben, hier zu wohnen.“
„Weil sie ein weiches Herz haben. Sie wollen noch nicht einmal, dass Brady oder ich Miete zahlen. Und als ich es trotzdem tat, haben sie das Geld auf einem Sparbuch für mich angelegt.“
„Das ist sehr lieb.“
„Sag ich ja. Im Nachhinein denke ich, sie dachten, dir würde die Sicherheit einer großen Familie guttun.“
Er lächelte, auch wenn er sich nicht danach fühlte. „Meine Eltern haben sich wirklich bemüht. Sie haben uns geliebt, aber sie hatten einfach kein Händchen für die Kindererziehung.“
„Dann war es ja gut, dass du einen Plan B hattest.“
„Geradezu brillant, und das, obwohl ich erst in der dritten Klasse war.“
„Allmählich kommt der alte Nate wieder durch.“ Inzwischen war ihr wieder wohler in ihrer Haut, als hätten sie eine wichtige Hürde genommen. „Also? Bist du bereit? Mein Gott, es fällt mir wirklich schwer zuzugeben, dass ich noch zu Hause wohne.“
„Mir gefällt das. Du hast schon immer ein gutes Verhältnis zu deiner Familie gehabt. Darum beneide ich dich.“
Sie öffnete die Tür und trat einen Schritt zurück, um ihm den Vortritt zu lassen.
Er ging nur ein kleines Stück hinein, aber sie sah, wie er alles auf sich wirken ließ. Ihr Doppelbett mit der pastellfarbenen Bettwäsche genauso wie das zarte Lila der Wände und des Lesesessels. Sie fragte sich, ob er sich wohl an ihre Boygroup-Poster erinnerte. Damals war das ganze Zimmer rosa gewesen. Voll mit Rüschen und einem Himmelbett mit Stofftieren. Die Diademe und Pokale ihrer zahllosen Wettbewerbe wie Little Miss Manhattan oder Little Miss Gramercy Park hatten die Wände geschmückt. Noch heute standen einige davon unten im Regal im Wohnzimmer neben den neben den Trophäen der Jungs.
„Ich hatte recht“, sagte Nate.
„Womit?“
„Deinem guten Geschmack. Obwohl der Raum ohne das gerahmte Foto von Leonardo DiCaprio nicht mehr ganz derselbe ist.“
Nate ging zu einem der Bilder an der Wand. Es war nichts Ausgefallenes. Sie hatte es auf einem lokalen Kunstmarkt gekauft. Der Rahmen hatte mehr gekostet als das Bild.
Ihr Zimmer war alles in allem ziemlich normal. Klein, ordentlich und lichtdurchflutet. Auf dem Nachttisch lag ein aufgeschlagenes Buch, ein Schal lag quer über dem großen Sessel. Ruhig und gemütlich. Ganz anders als ihre Kindheit.
„Ich verbringe nicht mehr sehr
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