Tiffany Sexy Band 87 (German Edition)
höher schlagen lassen sollte, war die Tatsache, dass sie mit ihm eine neue Tauschkarte hatte. Sein umwerfendes Aussehen, sein internationaler Lebensstil und sein unverwechselbarer Tanzstil waren genau der frische Wind, den die Frauen vom St.-Markus-Lunch-Club gebrauchen konnten.
Seine Frisur gefiel ihr. Sie war nicht übermäßig gestylt, aber trotzdem schick. Seine hohe Stirn kam gut zur Geltung, und er konnte längere Koteletten besser tragen als die meisten Männer, die sie kannte.
„Du siehst gut aus“, sagte sie und erstarrte sofort. Hatte sie das etwa laut gesagt?
Er griff nach seinem Bier, dann hielt er inne. „Wie bitte?“
Ach, egal. Was soll’s. Sie war genauso beschäftigt wie er, und vermutlich würden sie sich nach diesem Abend für die nächsten zehn Jahre ohnehin nicht wiedersehen. „Ich fand dich in der Highschool schon immer ganz okay, aber jetzt siehst du richtig gut aus.“
Er verkniff sich ein Lächeln. „Danke schön.“
„Gern geschehen. Also, was ist das für eine große Neuigkeit, die du mir erzählen solltest?“
„Ich ziehe bei euch ein.“
2. KAPITEL
Nate sah, wie sich die Überraschung auf Shannons Gesicht von Sekunde zu Sekunde steigerte. Er nahm einen Schluck Bier, um sein Grinsen zu verbergen.
„Ach, wirklich?“, fragte sie, und klang dabei nicht im Ansatz so desinteressiert, wie sie offenbar beabsichtigte.
Er nickte. „Bislang habe ich im ‚Hotel Giraffe‘ geschlafen, aber deine Mutter hat sich furchtbar darüber aufgeregt. Daher ziehe ich morgen bei euch ein.“
„Dannys, Myles’ oder Tims Zimmer?“
Er schnaubte lachend. „Kommt wohl nur Myles’ Zimmer in Frage, oder glaubst du wirklich, ich würde mein Leben riskieren? Deine Brüder sind echte Barbaren.“
Inzwischen hatte sie sich wieder unter Kontrolle. Schade. Zumindest hatte es nach außen hin den Anschein. Aber der Tanz … Natürlich keiner der ersten beiden Tänze. Er machte sich nichts vor. Es sah absolut lächerlich aus, wenn er versuchte, sich zur Musik zu bewegen. Doch zum Glück hatte er aufgehört, sich darüber Sorgen zu machen. Er hatte andere Qualitäten. Und wer ein Problem damit hatte, konnte ihm gepflegt den Buckel runterrutschen.
Nein, er dachte an den langsamen Tanz, bei dem er ihre Brüste an seinem Körper gespürt hatte. Der Tanz, den er frühzeitig hatte abbrechen müssen, damit sie seine Reaktion darauf nicht bemerkte.
Er konnte es kaum glauben, aber es war eine Tatsache: Aus Shannon war eine absolut umwerfende Frau geworden. Eigentlich wenig verwunderlich, denn sie war schon als kleines Mädchen sehr hübsch gewesen. Doch wer hätte ahnen können, dass sie sich in eine Göttin verwandeln würde. Venus war nichts dagegen.
Allein diese Haare. Wie ein üppiger Strom aus feurigem Orangerot fielen sie ihr über die Schultern. Was für ein Anblick. Vor allem, wenn sie es mit beiden Händen am Nacken anhob und es kurz darauf wieder fallen ließ.
„Zurzeit haben wir genug Platz im Haus“, sagte sie. „Wie lange wirst du bei uns bleiben?“
Er hatte ganz vergessen, dass er sich mit ihr unterhielt. „Mitte Mai muss ich zurück nach Bali. Ich hoffe, bis dahin habe ich alles erledigt.“
„Oh, ich dachte, du bist auf der Suche nach einer Immobilie.“
„Das bin ich auch“, antwortete er, wobei er dieses Mal die Augen stur geradeaus richtete, um sich nicht ablenken zu lassen. „Ich habe vor, zu vermieten, damit ich die Kosten mit meinen Kapitalgewinnen verrechnen kann. Aber dazu muss ich erst mal was Geeignetes finden.“ Zufrieden atmete er aus, als er merkte, wie sich seine herannahende Erektion bei diesem langweiligen Thema langsam wieder abebbte.
Doch prompt musste er daran denken, wie sich ihr Körper in seinen Armen angefühlt hatte. Verdammt. So viel zum Thema langweilige Kapitalgewinne.
Sie war erst dreizehn Jahre alt und flach wie ein Brett gewesen, als er damals ins Studentenwohnheim gezogen war. Eine furchtbare Dramaqueen, die sich selbst für den Mittelpunkt des Universums gehalten hatte. Keiner ihrer Brüder hatte viel Geduld mit ihr gehabt. Vor allem dann nicht, wenn sie ausgerechnet in dem Augenblick auf der Bildfläche erschien, wenn es ihnen gelungen war, ein paar Mädchen davon zu überzeugen, dass es völlig ungefährlich war, sich nach zehn Uhr ins Haus der Fitzgeralds zu schleichen, weil das elterliche Schlafzimmer im dritten Stock war und Mom und Dad wie die Toten schliefen.
„In Gramercy?“
Warum fragte sie danach? Ach so, natürlich.
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