Tiffany Sexy Band 87 (German Edition)
Timbre. Was ihn natürlich absolut nichts anging.
Na toll. Sein guter Vorsatz hatte ganze zwei Sekunden angehalten. „Ich werde im East Village anfangen, dann geht’s nach Greenwich und Soho, falls die Zeit noch reicht.“
„Häuser oder Wohnungen?“
„Beides. Die Maklerin hat mir empfohlen, mich nicht festzulegen, sondern lieber darauf zu achten, dass Hausverwaltung und Hausmeister einen guten Service bieten.“
„Hört sich vernünftig an“, sagte Shannon. „Schließlich wirst du die meiste Zeit nicht da sein, um dich selber darum zu kümmern.“
Er hatte noch nicht geduscht, sondern nur schnell einen Bademantel übergezogen. Bevor er auf dem Fliesenboden ohne Socken kalte Füße bekam, setzte er sich Shannon gegenüber. „Warum kommst du nicht mit mir?“
Sie verschluckte sich fast an ihrem Kaffee. „Wie stellst du dir das vor? Dass ich einfach so meine Pläne für den Tag sausen lasse?“
„Ich lad dich auch zum Mittagessen ein. Und du darfst abfällige Bemerkungen über den Einrichtungsstil anderer Leute machen.“
„Warum würde ich das tun wollen?“
Er warf ihr einen Blick zu, der deutlich machte, dass sie ihm nichts vormachen konnte. „Du kannst dich unmöglich so sehr geändert haben.“
„Ich über nur gern konstruktive Kritik.“
„Sicher.“
Sie lächelte ihn über ihren Gramercy-Park-Becher hinweg an. Auch er wollte gerade einen Schluck nehmen, hielt jedoch mitten in der Bewegung inne, als sein Blick auf ihre Haut fiel. Beinahe unnatürlich schön. Wie in den Magazinen, auf denen jede Unebenheit wegretuschiert wurde. Doch das hier war kein Foto. Shannon war echt. Und ganz nah. Es schmerzte fast, so groß war sein Verlangen, sie zu berühren. Wie sich wohl die Innenseite ihrer Oberschenkel anfühlte? Und ihre Haut, wenn er seine Wange genau unter ihrem Bauchnabel auf ihren Bauch legte?
„Du verhältst dich schon etwas merkwürdig.“
Er stellte seine Tasse ab. „Wieso?“ Er wusste, dass er sie angestarrt hatte. Warum leugnete er es?
„Du machst das ständig“, sagte sie. „Sehe ich so anders aus als in deiner Erinnerung?“
„Ja“, sagte er viel zu schnell. Er hätte wenigstens ein paar Sekunden zögern sollen.
Sie nahm noch einen Schluck von ihrem Kaffee und errötete. Warum nur? Weil er sie so lange angestarrt hatte und ihr die Aufmerksamkeit peinlich war? Oder erahnte sie seine erotischen Gedanken?
„Und? Hast du mit Danny gestern Abend die Stadt unsicher gemacht?“
Ein Themenwechsel war vermutlich gar nicht so schlecht. Er spielte mit. „Na ja, unsicher ist wohl nicht das richtige Wort.“
„Wie ich euch beiden kenne, ist das noch viel zu harmlos“, sagte sie lachend. „Aber erst mal brauche ich jetzt noch Kaffee. Soll ich dir auch nachschenken?“
„Nein, danke, ich hab noch.“
Sein Blick folgte ihr, als sie aufstand und zur Kaffeemaschine ging. Er betrachtete die Konturen ihres Körpers unter dem Morgenmantel. Diese Kurven! Er stellte sich vor, wie er ihr die Hände um die Taille legte. Verdammt, das Verlangen, sie nackt zu sehen, wurde von Nacht zu Nacht größer.
Er wollte sie. Egal, wie sehr er versuchte, es sich auszureden. Aus der kindlichen Märchenprinzessin von damals war eine Frau geworden. Und was für eine. Und nur eine dünne Wand trennte ihn jede Nacht von ihrem Schlafzimmer.
Er drehte seinen Kopf zur Seite und starrte den Kühlschrank an, der natürlich nicht sonderlich interessant war. Aber er wollte verhindern, dass sie seinen Gesichtsausdruck sah. Er war kein guter Schauspieler, und sein Verlangen überstieg seine Fähigkeiten bei Weitem.
Shannon war tabu. Schon aus Respekt vor Mr und Mrs Fitzgerald. Vielleicht sollte er sich eine Ausrede ausdenken und wieder zurück ins Hotel ziehen. Alles wäre einfacher, als ihr so nah zu sein und dabei dennoch auf Distanz gehen zu müssen.
Die Tasche mit den eingefrorenen Portionen Irish Stew schlug gegen ihre Oberschenkel, als sie den Weg zum Kellereingang der St.-Markus-Kirche hinunterlief. Zum ersten Mal seit ihrer Mitgliedschaft im Lunch Club freute sie sich nicht auf das Treffen. Sie hatte die neuen Tauschkarten dabei. Wie von den anderen erwartet, würde sie auch dieses Mal mit dramatischer Geste einen ganzen Schwung neuer, attraktiver Männer auf den Markt schmeißen.
Doch heute war Shannon nicht mit dem Herzen bei der Sache.
Die Woche war extrem anstrengend gewesen. Neben den Ostervorbereitungen, den Baseball-Trikots, den Postern und Kalendern und dem üblichen Tagesgeschäft,
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