Tiffany Sexy Band 87 (German Edition)
haben mir meinen Traumberuf genommen.“
„Oh, Sam!“ Leiser fügte sie hinzu: „Das tut mir leid.“ Am liebsten hätte sie die Worte sofort zurückgenommen. Seit ihrer eigenen Verletzung wusste sie, wie wenig der Betroffene es hören wollte.
„Ja, mir auch, denn selbst, wenn mich der Arzt wieder tauglich geschrieben hätte, hätte ich nie wieder hundert Prozent geben können. Und ich wollte nicht das Leben anderer riskieren, indem ich die Augen vor meiner persönlichen Realität verschließe.“
Mit einem Mal kam ihr ihr verlorener Traum von einer Tanzkarriere winzig und unbedeutend vor. „Das war sehr mutig, Sam.“
Als er kurz zu ihr sah, zeigte sich Verwunderung auf seinem attraktiven Gesicht. „Nein. Die Männer und Frauen draußen an der Front sind mutig. Ich habe lediglich meinen Willen ihrer Sicherheit untergeordnet.“
Meagan wusste genau, wie sehr es schmerzte, sich nach Dingen zu sehnen, die man nie mehr haben konnte. „Wo leben deine Eltern? Hier? Bist du deshalb in L.A. gelandet?“
„Ich bin hier geboren, aber als Soldatenkind bin ich viel herumgekommen. Meine Eltern sind gerade in Japan. Meine Mom ist als Krankenschwester beim Roten Kreuz seit dem letzten Tsunami dort beschäftigt, und mein Dad hat als hochrangiger Offizier ohnehin immer viel zu tun. Und was ist mit deinen Eltern?“
„Habe ich erwähnt, dass mein Vater in einer texanischen Kleinstadt Pfarrer ist? Meine Mutter hilft ehrenamtlich sehr viel bei der Gemeindearbeit. Wir stehen uns nicht wirklich nahe, aber als Einzelkind lieben sie mich und ich sie auch.“ Bei diesem Eingeständnis krümmte sie sich fast zusammen. Wieso verriet sie ihm so etwas Persönliches?
Sein Blick zeigte ihr, wie sehr er sich bewusst war, was sie hier teilten. Seltsam, dass er sie nicht drängte, noch mehr ins Detail zu gehen. Anscheinend spürte er, wie unangenehm ihr dieses Thema war.
„Vielleicht erzählst du mir eines Tages mehr darüber.“
Sein Einfühlungsvermögen überwältigte sie. „Vielleicht tue ich das.“ Es überraschte sie selbst, wie ernst es ihr war. „Erzähl mir mehr über Japan und deine Eltern.“
„Da gibt es nicht mehr viel zu erzählen. Es geht ihnen gut. Sie beteiligen sich an den Aufräumarbeiten, die sich noch Jahre hinziehen werden. Gleich nachdem ich aus der Army ausgetreten bin, war ich bei ihnen und habe ein paar Monate mitgeholfen.“
Ein paarmal während seiner Erzählung hatte Meagan ein kleines Schwanken in seiner Stimme bemerkt. Sam war ganz und gar nicht der, für den sie ihn zunächst gehalten hatte. „Und wie kommt es, dass du jetzt beim Sender arbeitest?“
„Mein Onkel, der früher bei den SEALs war, arbeitet für den Sender. Monatelang hat er mich zu überreden versucht, dass ich den Job im Security-Bereich annehme. Lange habe ich mich gesträubt, weil es für mich nichts außer der Army gab.“
Unwillkürlich rieb er sich das rechte Bein, und sie fragte sich, wie schlimm Sam damals körperlich und seelisch verletzt worden war.
„Da sind wir.“ Er bog in eine lange Auffahrt, aber der Ausblick aufs Haus war durch Bäume versperrt.
Die Fahrt war vorüber, doch Meagan wollte mehr über Sam erfahren. Das widersprach natürlich dem Plan, die Faszination mit einer Nacht voller Sex abzustreifen.
Sie war völlig durcheinander. Ihr war klar, dass Sam zu der Sorte Mann gehörte, die eine Frau im Sturm eroberte und ihr ganzes Leben auf den Kopf stellte. Genau das machte ihr Angst.
Sobald der Pick-up vor dem zweistöckigen Anwesen anhielt, griff sie nach dem Türgriff, umso schnell wie möglich aus dem Wagen zu kommen. Sie brauchte Abstand zu Sam, um ihre Gefühle zu überdenken.
Behutsam hielt er ihren Arm fest. Unter der Berührung seiner Hand schien ihre Haut zu glühen. Jeder Entschluss, schnell zu flüchten, erstarb in ihr.
„Hey.“ Er sprach ganz leise. „Was ist denn los?“
Dass er sie so leicht durchschauen konnte, irritierte sie noch mehr. „Nichts, gar nichts, ich wollte nur …“
„Beunruhigt?“
Nach kurzem Zögern nickte sie. „Ja, das bin ich.“ Irgendwie wirkte Sam auf sie noch anziehender, weil sie ihm gegenüber so ehrlich zu ihren Gefühlen stehen konnte. „Ich bin beunruhigt.“
Sobald sie es ausgesprochen hatte, rückte Sam noch näher zu ihr. Immer noch hielt er ihren Arm, und immer noch war er der kraftvolle, alles kontrollierende, sexy Sam, dem sie einfach nicht widerstehen konnte.
Sie roch seinen würzig-männlichen Duft, der sie warm und verlockend
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