Tiffany Sexy Band 87 (German Edition)
echtes Frühstück für Gewinner.“
„Ach, ich kann mich einfach nie entscheiden, was ich gerade essen will“, sagte die junge Frau. „Deshalb kaufe ich Verschiedenes und probiere von allem ein bisschen, bis ich etwas gefunden habe, das mir schmeckt“.
„Eine ziemliche Geldverschwendung, oder?“
Sie reichte ihm einen Riegel. „Hier, Sie können ihn haben. Ich habe keine Ahnung, weshalb ich den gekauft habe.“
„Sie wollen den Riegel nicht?“ Kieran hob die Brauen.
„Nein, jetzt nicht mehr. Obwohl, Moment.“ Sie las, was auf dem Etikett stand. „Erdnussbutter. Klingt eigentlich gar nicht so schlecht.“ Sie riss das Papier auf und biss ein Stück des Riegels ab. Dann seufzte sie schwer. „Nein, das ist es auch nicht.“ Sie wickelte das Papier wieder darum und reichte Kieran die Süßigkeit. „Hier. Keine Sorge, ich habe keine ansteckenden Krankheiten, Sie können ihn ruhig nehmen.“
Kieran war sich nicht sicher, ob er ihr das so einfach glauben wollte. Die Frau benahm sich mehr als merkwürdig. „Wohin reisen Sie?“, fragte er.
„Keine Ahnung, ich habe noch kein Ticket gekauft. Ich wollte während des Essens darüber nachdenken.“
„Mit all dem Zucker in Ihrem Blut brauchen Sie kein Ticket mehr, Sie können einfach loslaufen, wohin Sie wollen.“
Sie kicherte. „Sehr lustig. Und wohin fahren Sie?“
„Nach Bitney in Kentucky“, sagte er.
„Kentucky? Tatsächlich? Ich habe darüber nachgedacht, dorthin zu reisen. Meine Großeltern leben dort.“
Kieran musterte sie misstrauisch. Wer war diese Frau? Warum leistete sie gerade ihm Gesellschaft? Sie wurde von Minute zu Minute seltsamer. Konnte er ihr wirklich glauben?
„Wie heißen Sie?“, fragte er.
„Sie zuerst“, erwiderte sie.
„Kieran. Kieran Quinn.“
„Hm. Komischer Name.“ Sie wischte sich die rechte Hand am Sweatshirt ab und reichte sie ihm. „Ich bin Maddie.“ Dann stockte sie kurz. „Maddie Smith.“
Er griff nach ihrer Hand und spürte die Berührung wie einen elektrisierenden Stromschlag durch sich hindurchjagen. „Schön, Sie kennenzulernen“, murmelte er. „Maddie Smith.“
Er griff nach seinem Sandwich und biss erneut hinein. Sie hatte eine hinreißende Stimme, melodisch und leicht rau. Obwohl er ihre Augen nicht sehen konnte, entschädigten ihre Lippen ihn vollkommen dafür. Sie hatten den Farbton süßer Kirschen, und Kieran ertappte sich bei dem Gedanken, wie es wäre, diesen wunderschönen Mund zu küssen …
Unter der Kapuze konnte er einige Strähnen honigblondes Haar erkennen.
Er riss sich zusammen.
Die Unbekannte war ohne Frage faszinierend. Doch nach so vielen langweiligen Stunden in einem Bus war wahrscheinlich jeder Mensch mit etwas Persönlichkeit faszinierend …
„Offensichtlich haben Sie gerade wenig Geld“, sagte sie in diesem Moment. „Möchten Sie sich etwas dazuverdienen?“
„Was müsste ich dafür tun?“, fragte Kieran.
„Wenn Sie mir ein Ticket besorgen, gebe ich Ihnen einhundert Dollar.“
Kieran zog scharf die Luft ein. Er glaubte, sich verhört zu haben. „Einhundert Dollar? Nur dafür, dass ich ein Ticket für Sie kaufe? Warum machen Sie das nicht selbst?“
„Weil ich unerkannt die Stadt verlassen muss. Und ich befürchte, dass man mich am Schalter nach einem Ausweis fragt.“
„Hm. Sie geben sich alle Mühe, Ihr Äußeres zu verstecken, wollen die Stadt verlassen, ohne dass es jemand mitbekommt, und gehen großzügig mit ihrem Geld um. Sagen Sie jetzt nicht, dass ich neben einer Bankräuberin sitze.“
Sie lachte etwas zu laut, was die anderen Passanten dazu brachte, sie anzustarren. „Nein, keine Sorge. Das Geld gehört mir, ich habe es gespart. Aber ich verrate Ihnen etwas: Ich bin eine Ausreißerin. Ich laufe weg vor meinem Leben. Und ich möchte nicht, dass irgendjemand mir folgt.“
„Das ergibt natürlich viel mehr Sinn“, entgegnete Kieran leicht ironisch. „Wie alt sind Sie?“
„Diese Frage stellt ein Gentleman niemals einer Lady.“
„Nehmen Sie die Sonnenbrille ab, damit ich Ihr Gesicht sehen kann“, sagte er. „Ich helfe ganz sicher keinem Teenager bei einer dämlichen Flucht vor Stress mit den Eltern.“
Sie seufzte, nahm die Sonnenbrille ab und blickte ihn an. „Ich bin 24.“
Kieran stockte kurz der Atem. Nein, sie war kein Teenager. Sie sah aus wie Mitte 20, genau wie sie behauptet hatte. Ihre karamellfarbenen Augen waren umrahmt von langen, dunklen Wimpern. Doch er konnte nur einen kurzen Blick erhaschen, bevor Maddie die
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