Tiffany Sexy Band 87 (German Edition)
Biers hinunter.
„Nein, das ist es nicht“, sagte sie. „Du bist böse auf mich, weil ich mit einem anderen Mann getanzt habe. Ist es das?“
Kieran schüttelte den Kopf. „Ich bin nicht böse auf dich. Ganz sicher nicht.“
„Auf wen dann? Auf den Typen? Das ist nur ein Fan. Er hat sich gefreut, dass er mit mir tanzen konnte, und wird das jetzt all seinen Freunden zu Hause begeistert erzählen. Und die kaufen dann vielleicht meine CD oder kommen zu einem Konzert.“ Sie legte den Kopf schräg. „Das gehört zum Spiel, Kieran.“
„Du warst also nett zu ihm, weil es dir um das Geschäft ging?“
„Nein. Weil sich das so gehört. Er war nervös und sehr nett zu mir. Und ich wollte seine Gefühle nicht verletzen. Wenn du glaubst, dass er eine Konkurrenz für dich ist, dann liegst du komplett daneben.“
Kieran sah das Funkeln in Maddies Augen. „Das denke ich doch gar nicht“, sagte er.
„Was denkst du dann?“
Sie kamen nicht dazu, das Gespräch weiterzuführen, denn in diesem Moment ergriff Charlie auf der Bühne das Mikrofon. „Ladies and Gentlemen“, sagte er laut, „wie ihr mitbekommen habt, ist eine alte Freundin nach langer Zeit wieder zu uns in die Bar zurückgekehrt. Ich kann euch gar nicht sagen wie sehr ich mich freue, dass Maddie West hier ist! Und natürlich wollen wir sie zu nichts drängen, aber vielleicht singt sie einen oder zwei Songs für uns, wenn wir ihr genug Applaus spenden? Maddie, was meinst du?“
Maddie fing einen Blick von Kieran auf. „Du weißt, du musst das nicht tun“, sagte er leise.
„Aber ich glaube, ich möchte es.“
„Bist du sicher?“
„Ja“, sagte sie ohne zu zögern und stand auf. „Es wird höchste Zeit, dass ich für dich singe.“
Als sie zur Bühne ging, wunderte sie sich über die innere Ruhe, die sie erfasste. Da war kein Hauch von Angst oder Aufregung in ihr. Im Gegenteil, sie freute sich auf die Bühne. Und auf die Menschen, die ihre Songs liebten.
Sie stieg die wenigen Stufen zur Bühne hinauf und nahm eine Gitarre von Charlie entgegen. Die Menge im Saal jubelte und klatschte. Als Maddie zum Mikrofon ging, huschte ein strahlendes Lächeln über ihr Gesicht. „Wie geht’s euch? Habt ihr einen schönen Abend?“
Der Applaus schwoll an und Maddie nutzte die Chance, die Gitarre kurz zu stimmen. Dann schob sie einen Barhocker zum Mikro hinüber und setzte sich. „Ich weiß nicht, ob ihr alle die Geschichte kennt. Charlie war einer derjenigen, die meine Karriere entscheidend gefördert haben. Ich verdanke ihm viel, und ich denke immer noch sehr gerne an die Zeit zurück, als ich mit gerade mal vierzehn Jahren hier auf der Bühne gesungen habe.“ Sie stimmte die Gitarre erneut. „Ich werde einen alten Song für euch spielen, den ich damals schon hier gesungen habe. Und ich widme ihn einem ganz besonderen Freund von mir. Viel Spaß mit ‚ Pink Cadillac ‘.“
Als sie zu singen begann, war ihre Stimme selbstsicher und stark, mit diesem leicht rauen und sexy Unterton, den Kieran so unwiderstehlich fand.
Es war unglaublich. Sie hatte das Publikum sofort auf ihrer Seite. Alle sangen den Refrain mit, applaudierten und jubelten ihr zu.
Seit Langem hatte Maddie sich auf einer Bühne nicht mehr so wohl gefühlt. Die Zeit verging wie im Flug. Sie dachte nicht nach, alles ergab sich von selbst und fühlte sich leicht und mühelos an. Sie spielte einen Song nach dem anderen und erzählte dem Publikum zwischen den Liedern Geschichten von den Anfängen ihrer Karriere, hier in Charlies Bar.
Und als der Schlussakkord des letzten Songs verklang, war Maddie sich sicher, die beste Performance ihres ganzen Lebens geliefert zu haben.
„Hat es dir gefallen?“
Maddie lehnte sich vorsichtig an Kieran. Sie hatten Charlies Bar verlassen, nachdem Maddie noch eine lange Zeit Autogramme gegeben und von vielen Fans umringt gewesen war. Jetzt waren sie auf dem Weg zum Auto.
„Ja, du warst großartig“, sagte er und zog sie an sich.
Maddie lächelte. „Es war toll. Zum ersten Mal seit Langem hatte ich keine Angst, auf der Bühne zu stehen. Ich war überhaupt nicht nervös, ist das nicht komisch? Aber jetzt bin ich wirklich erschöpft.“ Sie blickte Kieran an, während er ihr die Beifahrertür öffnete. „Dass ich keine Angst hatte – was hat das wohl zu bedeuten?“
„Ich habe keine Ahnung“, sagte er und ließ sich auf den Fahrersitz fallen.
Sie fuhren schweigend zurück zur Farm. Die Nacht war lau und die Luft samtig weich. Maddie war müde
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