Tiffany Sexy Christmas Band 05
geändert.“
„Wie denn?“
„Ich weiß nicht. Wenn wir telefoniert haben, war das immer so … höflich. Das war, als würde ich mit einem Fremden reden. Aber jetzt, wo du hier bist, fühlt sich alles wieder vertraut an.“ Alison stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn noch einmal. „Wie lange kannst du bleiben?“
„Das ganze Wochenende“, sagte er. „Ich habe jemanden, der sich um meine Patienten kümmert. Nach dem Konzert werde ich dich zum Essen ausführen und wir …“
„Meine Eltern sind hier“, unterbrach Alison ihn. „Sie haben auch geplant, mich auszuführen. Aber du kannst uns ja begleiten … wenn du willst.“
„Das würde ich gern“, sagte Drew. „Ich freue mich darauf, den Menschen zu begegnen, die eine derart erstaunliche Frau großgezogen haben.“ Eigentlich war ihm das sogar sehr recht. Alison und er mussten mehr über sich und ihr Leben erfahren, sonst wäre eine Beziehung unmöglich. Und gab es einen besseren Weg, sich kennenzulernen, als die Eltern zu treffen?
Er hob den Blumenstrauß auf. „Vielleicht sollte ich den lieber deiner Mutter schenken?“, schlug er vor.
Sofort nahm Alison ihm die Blumen wieder ab und lachte. „Nein! Die gehören mir!“
Daraufhin zog Drew sie an sich und versuchte spielerisch, ihr den Strauß wieder wegzunehmen. „Aber ich will, dass sie mich mag und …“ Das Handy in seiner Tasche klingelte. „Deine Eltern kennenzulernen ist wich…“ Erneut klingelte es. Er schimpfte leise, zog das Telefon aus der Tasche und warf einen Blick auf die Nummer des Anrufers. Seine Praxis versuchte, ihn zu erreichen.
„Entschuldige“, sagte er. „Das wird bloß eine Sekunde dauern.“
„Schon gut“, meinte Alison. „Du musst rangehen.“
Drew drückte die grüne Taste. „Hi, Sally. Was gibt es?“
„Tut mir so leid, dass ich anrufe, aber ich bin sicher, du erwartetest das von mir“, erklärte sie atemlos. „Es geht um Miss Ettie. Du kommst besser schnell zurück. Es ist wirklich sehr ernst.“
„Wie ernst?“, fragte er.
„Sie weigert sich, ins Krankenhaus zu gehen. Sie sagt, nun wäre ihre Zeit gekommen. Sie hat Herzprobleme. Dr. Roy ist bei ihr, und er sagt, es gehe dem Ende zu.“
„Ich bin auf dem Weg“, rief Drew. Er steckte das Handy zurück in die Tasche und wandte sich an Alison. „Ich muss gehen“, sagte er. „Es ist ein Notfall und …“
„Ich dachte, ein Kollege würde dich vertreten …“
„Es geht um Miss Ettie.“
Alison erschrak, sie riss die Augen auf. „Was ist mit ihr?“
„Ich weiß es nicht. Sie verweigert Medikamente und will sich nicht ins Krankenhaus bringen lassen. Wenn ich rechtzeitig komme, kann ich sie vielleicht davon überzeugen, sich helfen zu lassen.“
„Rechtzeitig? Ist es so ernst?“
Drew nickte. „Sie ist immerhin fünfundachtzig Jahre alt.“
„Ich komme mit dir“, sagte Alison, in ihren Augen schimmerten Tränen. „Ich werde ihr sagen, wie wichtig sie für …“
„Nein“, erwiderte Drew, während er ihre Hände festhielt. „Du musst ein Konzert geben. Außerdem gibt es nichts, was du tun kannst. Wenn es wirklich ihre Zeit ist, müssen wir sie gehen lassen.“
„Nein!“, rief Alison verzweifelt. „Du musst ihr doch helfen.“
„Ich habe Miss Ettie ein Versprechen gegeben, und das werde ich halten.“
„Was bist du denn für ein Arzt? Du musst sie retten.“
Drew schloss Alison fest in seine Arme. „Du musst dich jetzt ganz auf deine Musik konzentrieren. Sing heute Abend Miss Etties Lieder und bitte alle, ein Gebet für sie zu sprechen. Das ist etwas, was du tun kannst.“ Er küsste sie auf die tränenfeuchten Wangen. „Ich muss gehen. Ich rufe dich später an. Viel Erfolg.“
Drew warf einen letzten Blick auf sie, dann verließ er den Raum. So hatte er sich das Wochenende nicht vorgestellt. Wahrscheinlich war es eine dumme Idee gewesen, einen Traum aufleben lassen zu wollen. Alison und er verbrachten schließlich den größten Teil ihrer Zeit in der Realität, und irgendwie ließen sich Traum und Wirklichkeit schwer unter einen Hut bringen.
Der winzige Friedhof lag auf einer kleinen Lichtung ziemlich weit oben auf dem Berg. Er war auf keiner Karte verzeichnet, und es gab auch keine Adresse. Doch jeder in der Gegend hatte Ettie Lee Harper gekannt, und alle kamen zur Beerdigung. Alison musste nur nach der Richtung fragen.
Obwohl sie Ettie nicht gut gekannt hatte, hatte sie sich durch ihre Musik auf eine besondere Art mit ihr verbunden gefühlt. Alison
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