Tiffany Sexy Christmas Band 05
hatte ihre Lieder auf dem Konzert gesungen und die Zuhörer um Gebete für Ettie gebeten. Drews Anruf kam dann am späten Abend nach dem Konzert. Ettie war an diesem Abend wenige Tage vor Weihnachten um dreizehn Minuten nach neun Uhr verstorben, noch ehe Drew zurück war und sie noch einmal lebend sehen konnte.
Drew hatte Alison den Termin für die Beerdigung genannt, und sie hatte angeboten, einige von Etties Lieblingsliedern zu singen. Über das Telefon hatte seine Stimme angespannt und distanziert geklungen, so als wäre das, was jetzt auf ihn zukam, eine sehr große Belastung für ihn. Doch er hatte ihr Angebot dankbar angenommen.
Alison ging den schlammigen Pfad zu dem alten Friedhof entlang, während sie an die begnadete Frau dachte, die ihr Leben gelebt hatte, ohne dass ihr viel Beachtung geschenkt worden war. Sie verdiente mehr. Die Menschen mussten von ihr erfahren. In ihrer winzigen Hütte in den Bergen hatte Ettie Lee Harper die Musiktradition ihrer Vorfahren weitergeführt, und sie hatte ihr, Alison, ihre Lieder geschenkt. Es würde sich doch bestimmt ein Weg finden, ihr zu danken.
Eine ganze Reihe Leute drängte sich um den verwitterten Lattenzaun des Friedhofs. Drew stand neben dem Pfarrer und begrüßte jeden Gast. Als er Alison entdeckte, sagte er etwas zu dem Mann und kam dann auf sie zu.
„Hallo“, empfing er sie und küsste sie auf die Wange. „Danke, dass du gekommen bist.“
„Ich musste herkommen“, erwiderte Alison. „Für dich und für Miss Ettie.“
„Ich schlage vor, wir fangen mit einem Lied an und enden auch mit einem“, sagte er zu ihr. „Die Beerdigung wird nicht sehr lange dauern. Sie wollte keine große Feier.“
„Mir tut das so leid, Drew“, sagte sie. „Ich weiß, wie viel dir Miss Ettie bedeutet hat.“
„Sie war der Grund, weshalb ich hierher zurückgekommen bin.“ Er drückte kurz ihren Arm. „Nach der Beerdigung gibt es in der Kirche etwas zu essen. Du solltest kommen. Wir können reden.“ Er zwang sich zu lächeln. „Wir haben viel zu bereden.“
„Drew. Ich habe nachgedacht und …“
„Nein! Nicht jetzt, bitte! Kannst du bleiben?“
Alison schüttelte den Kopf. „Das geht nicht. Ich muss Prüfungen abnehmen und Papierkram erledigen. Ich muss gleich nach der Beerdigung wieder fahren.“
Damals, während ihres gemeinsamen Wochenendes, hatten sie gedacht, es wäre einfach, sich weiterhin ab und zu zu sehen. Doch seit dem Abschied waren sie nicht mehr zusammengekommen. Sie wohnten nur wenige Stunden voneinander entfernt, aber sie führten vollkommen verschiedene Leben mit völlig anderen Prioritäten. Ganz egal, von welchem Blickwinkel Alison die Sache betrachtete, das Äußerste, was sie miteinander teilen konnten, war ein gelegentliches Wochenende, das schwierig genug zu organisieren schien. Drew musste in der Nähe seiner Patienten bleiben, und sie brauchte die Universität.
„Ich habe etwas für dich“, sagte er. „Eigentlich ist es ein Weihnachtsgeschenk von Miss Ettie.“ Er holte eine in Geschenkpapier verpackte Schachtel aus der Tasche. „Du musst es nicht jetzt öffnen. Hebe es dir für Weihnachten auf.“
„Danke“, sagte sie ehrfürchtig.
Drew zögerte. „Wir kommen nicht mehr zusammen, oder?“
„Ich weiß es nicht“, antwortete Alison unsicher. „Alles scheint plötzlich so kompliziert zu sein. Nach dem Konzert habe ich mit den Leuten aus Texas geredet. Ich bin jetzt ihre Spitzenkandidatin.“
„Das ist wundervoll.“ Drew berührte sacht ihre Wange. „Willst du mich denn immer noch in deinem Leben haben?“
„Natürlich will ich. Aber du kannst nicht bei mir leben und ich nicht bei dir. Wie sollen wir dieses Problem denn lösen?“
„Ich bin Arzt. Ich kann überall Arbeit finden.“
„Aber du gehörst hierher, zu deinen Patienten. Sie brauchen dich.“
„Und ich brauche dich.“
„Verehrte Trauergäste, wenn Sie sich jetzt bitte versammeln würden, damit wir anfangen können. Wir beginnen mit einem Lied, einem Lieblingslied von Ettie Lee“, verkündete nun der Pfarrer.
Alison holte tief Luft und setzte ein Lächeln auf. „Ich schätze, das ist mein Stichwort.“
Drew drückte kurz ihre Hand. „Richtig. Mach es gut. Verabschiede Miss Ettie auf würdige Weise.“
Als Alison anfing zu singen, flossen alle aufgestauten Emotionen in ihre Stimme. Sie trauerte um Ettie Lee, den Verlust ihrer Liebe und ihres Lebens. All das mischte sich mit ihrer unendlichen Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit. Alison sang,
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