Tiffany Sexy Christmas Band 05
Geschichte. Ich wurde ins Sicherheitsteam aufgenommen, und als Marshall in Ruhestand ging, habe ich seine Stelle als Leiter übernommen. Ich bin jedes Mal dabei, wenn Clint auf Tournee geht.“
Sie schien darüber nachzudenken, was er gesagt hatte. „Und was machst du, wenn er nicht auf Tournee ist?“, wollte sie dann wissen.
Eigentlich bezahlte Clint so gut, dass er gar nichts mehr machen musste. Er konnte einfach in den Tag hineinleben. Doch das war noch nie seine Art gewesen. Bryant arbeitete gerne. Müßiggang ist aller Laster Anfang, war sein Motto. Sogar, wenn sie im Bus unterwegs waren, suchte er sich eine Beschäftigung.
Während sie fuhren, schnitzte er gerne. Er liebte das Gefühl, Holz zu berühren, beobachtete, wie es langsam unter seinen Händen Gestalt annahm. Zu Hause arbeitete er dann an größeren Metallskulpturen. Nichts schenkte ihm mehr Befriedigung, als wenn er seinen Schweißbrenner einschaltete und sich daran machte, etwas Schönes aus alten Metallteilen und Schrott herzustellen. Erfreulicherweise hatte er auch schon einige Arbeiten verkauft und machte sich langsam einen Namen. Er hatte sogar schon ein paar persönliche Schmuckstücke gegossen. Das Bemerkenswerteste war ein Set aus Zinnbäumchen, auf die er richtig stolz war.
„Ich habe mir zu Hause ein Studio eingerichtet und beschäftige mich ein bisschen mit Bildhauerei“, antwortete er.
Aus den Augenwinkeln heraus beobachtete er, wie ihr Gesichtsausdruck sich von gelangweiltem Desinteresse in überraschtes Erstaunen verwandelte. „Was?“, fragte er lachend. „Ist das so schwer zu glauben?“
„Nicht schwer zu glauben“, sagte sie. „Nur schwer in Einklang zu bringen. Harter Security-Typ verwandelt sich in Bildhauer klingt ganz schön weit hergeholt. Mit welchem Material arbeitest du?“
„Metall.“
„Aha, also doch nicht so weit hergeholt.“
Harter Typ? Von dieser Einschätzung fühlte Bryant sich geschmeichelt, doch dann ärgerte er sich über sich selbst. Es spielte überhaupt keine Rolle, was sie von ihm dachte. Sie war tabu. Sie bedeutete Probleme. Layla Cole war nicht jemand, mit dem man herumspielte und dann ungeschoren davonkam. Das wusste er, seit er zum ersten Mal in ihre Umlaufbahn geraten war, denn seitdem kämpfte er quasi gegen die Schwerkraft.
Die starke körperliche Anziehung machte die Situation nur noch komplizierter.
Er konnte Layla fühlen, war sich jeder ihrer Atemzüge bewusst und nahm jede winzige Bewegung wahr. Ihr Duft erfüllte den Wagen und berauschte seine Sinne. Sie duftete schwach nach Blumen mit einem angenehmen Grundton, der an Lotus und Sandelholz erinnerte. Am liebsten hätte er sich ihr genähert, die Hände in ihrem Haar vergraben und sie auf den vollen, weichen Mund geküsst. Unwillkürlich verkrampfte er die Hände am Lenkrad.
„Clint hat mir nicht den genauen Ablauf erklärt, als er anrief. Fahren wir heute Abend noch mit dem Bus zum nächsten Auftrittsort, oder verbringen wir die Nacht in Atlanta?“
„Wir planen immer genügend Zeit für die Übernachtungen ein. Clint schläft nicht gerne im Bus. Für heute haben wir nach dem Konzert Zimmer in einem Hotel in der Innenstadt gebucht. Morgen fahren wir nach Fort Lauderdale. Ein Tag unterwegs, ein Tag zum Aufbauen. Wir bringen den letzten Auftritt hinter uns, dann fliegen wir nach Hause.“
„Gerade rechtzeitig zu Weihnachten“, sagte sie, ihre Stimme klang wehmütig.
Weihnachten. Juhu, dachte Bryant ironisch. Noch ein Fest, das er alleine verbrachte. Er war ein Einzelkind und eine Waise, weil sein Vater und seine Großeltern gestorben waren. Seine Mutter kannte er nicht. Er hasste Feiertage. Alle Geschäfte waren geschlossen. Er würde wieder Essen zum Mitnehmen in einer Fernfahrerkneipe kaufen und sich mit einer Flasche Wein vor den Fernseher setzen, was sein jährliches Weihnachtsgeschenk an ihn selbst war.
Etwas Gutes hatte das Ganze aber. Er brauchte niemals Geschenke umzutauschen.
Trotzdem war schon etwas ziemlich Mitleiderregendes daran, Weihnachten alleine zu sein. Viele seiner Freunde bedauerten ihn und luden ihn jedes Jahr zu sich nach Hause ein, doch Bryant lehnte immer ab. Er wollte sich niemandem aufdrängen und war lieber alleine zu Hause als umgeben von Menschen, bei denen er sich wie das fünfte Rad am Wagen vorkam.
Natürlich stellte er auch keinen Weihnachtsbaum auf, sondern begnügte sich mit einem Zweig, und er röstete Kastanien in seinem Kamin. Das hatte sein Vater immer gemacht, und das war die
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