Tiffany Sexy Christmas Band 05
noch auf Vordermann und hatte für das verflixte Ding sogar eine Spezialgarage gebaut. Bei diesem Gedanken musste Layla lächeln.
„Wir landen in fünf Minuten, Ms Cole“, kündigte der Pilot an.
In diesem Moment machte sich wieder ihre Nervosität bemerkbar. Sie schloss die Augen und zählte langsam bis zehn, während sie sich die achttausend Quadratmeter bewaldetes Land vorstellte, die sie nach diesem Projekt würde abbezahlen können.
Zwei Auftritte vor Tausenden von Leuten, das war alles.
Das konnte sie schaffen.
Sie würde sich dazu zwingen.
Wenn ihr irgendjemand erzählt hätte, sie würde zwei Wochen vor Weihnachten nach Atlanta fliegen, um Mandoline für Clint Walker zu spielen, hätte sie das niemals geglaubt. Aber Clints Arbeitseinstellung und sein Talent galten unter Musikern als legendär. Als er höchstpersönlich angerufen hatte, war er sehr charmant gewesen und hatte auch noch genau die richtigen Worte im richtigen Ton getroffen, um Layla einen Augenblick lang vergessen zu lassen, weshalb sie nicht öffentlich auftrat. Außerdem hatte sie bei den Studioaufnahmen die Mandoline eingespielt, und deshalb war es nur normal, dass er sie bat, als Ersatz einzuspringen. Beiläufig erwähnte er auch noch, was er zu zahlen bereit war – einschließlich eines beachtlichen Bonusses wegen der ungünstigen Jahreszeit. Sofort hatte Layla sich vorgestellt, dass sie nach Weihnachten mit dem Hausbau beginnen könnte, und jeder Gedanke, den Job abzulehnen, verschwand. Was für eine Chance! Endlich käme sie aus ihrer Wohnung heraus.
Sie hatte zwar Angst, vor Publikum zu spielen. Aber sie wünschte sich schon so lange ein eigenes Haus als persönlichen Zufluchtsort. Sie wollte Hartriegel und Glyzinien pflanzen und ihren Tee auf der Veranda trinken, während sie dem Plätschern eines kleinen Baches lauschte. Sie wünschte sich Blumen, Kräuter und Tomaten, üppige Bodendecker und Obstbäume. Sie träumte von einer Laube mit Kletterrosen, von Futterhäuschen für Vögel und am Dachvorsprung befestigten Hängekörben, aus denen sich ein Blütenmeer ergoss. Wenn dann noch ein blauer Vogel auf ihrer Schulter landete, und sie Lust verspürte, lauthals zu singen, dann könnte sie das einfach tun. So stellte sie sich ihr Zuhause vor, auch wenn manchen das vielleicht an eine Szene aus einem Walt-Disney-Film erinnerte.
Layla lächelte und widerstand dem Drang, ihr Sammelalbum aus der Reisetasche zu holen. Seit Jahren schnitt sie aus Magazinen Seiten mit Anregungen für ihr Traumhaus aus.
Leider war derzeit weder auf einem der Bilder noch in ihren Träumen ein Mann zu sehen. Laut ihren Schwestern war sie zu wählerisch. Doch der Grundrissplan ihres Hauses sah zwei begehbare Kleiderschränke vor, und sie hatte ein breites Doppelbett gekauft. Layla war bereit, dem Richtigen einen Platz in ihrem Leben zu geben. Allmählich verlor sie allerdings den Glauben daran, dass dieser Mann überhaupt existierte. Sie wünschte sich jemanden mit der Seele eines Künstlers und der Bodenständigkeit eines Farmers, der sich dem Land, einem Heim und einer Familie verbunden fühlte.
War das zu viel verlangt?
Zugegebenermaßen war sie sich insgesamt nicht sicher, ob die Seele eines Künstlers überhaupt den Körper eines Farmers bewohnen konnte. Möglicherweise müsste sie sich zwischen dem einen und dem anderen entscheiden. Aber dazu war sie nicht bereit.
War sie wählerisch? Nein. Eher ungewöhnlich.
Lieber blieb sie allein, als eine Lücke mit jemandem zu füllen, bei dem sie sich letztendlich elend fühlte. Keinesfalls war sie bereit, hart zu arbeiten und ihr Traumhaus zu planen, nur damit es sich mit einem Mann, der sie nicht liebte und der nicht dieselben Ziele hatte wie sie, in etwas Schreckliches verwandelte. Einen Großteil ihrer Kindheit hatte sie schon damit verbracht herumzureisen. Jetzt wollte sie einen festen Wohnsitz. Sie wünschte sich einen hübschen Briefkasten mit ihrem Namen darauf und vom Finanzamt eine jährliche Rechnung über die Grundsteuer.
Sie wollte auch Sex, aber in nächster Zeit würde sich dieser Wunsch wohl nicht erfüllen lassen. Vor über einem Jahr hatte sie sich von ihrem letzten Freund getrennt, den sie nur noch Enttäuschung Nummer Drei nannte. Dabei wäre sie durchaus nicht abgeneigt gewesen, sich auf gelegentlichen Sex einzulassen. Doch seither war sie keinem einzigen Mann begegnet, den sie inspirierend genug fand, um mit ihm eine Affäre zu beginnen.
Inspiration war sehr wichtig.
Sie spürte,
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