Tiffany Sexy Christmas Band 05
Lange Wimpern und der übertriebene Eyeliner ließen sie aussehen wie eine sehr zufriedene, faszinierende Katze.
Eine Katze, die jede Sprunghaftigkeit überwunden hatte. Dabei wäre es ihm ein Trost gewesen, wenn er Rita diese Eigenschaft weiter hätte vorwerfen können. Das hatte er nun davon, weil er seine Abwehrhaltung aufgegeben hatte. Nun betrachtete er sie als ernstzunehmende Frau. Eine Frau, die süß und lustig war und sich ihrer Familie richtig verbunden fühlte. Eine, verdammt noch mal, die er sehr mochte.
Für diese Empfindungen konnte er niemanden verantwortlich machen als sich selbst.
„Wir stecken fest“, verkündete Tyler die neueste Nachricht. Dann setzte er sich in eine leere Sitzgruppe und schlug mit der Faust auf den Tisch. „Wegen Schnee sind die Straßen bis morgen gesperrt.“
Mit großen Augen blickte Rita zum Fenster hinaus auf den fallenden Schnee.
„Ein Polizist hat mir gesagt, das Motel beim Highway sei voll“, fügte Tyler hinzu. „Er schlug vor, dass wir im Truck übernachten.“
„Ich bin gleich zurück“, sagte Rita daraufhin und verschwand.
Tyler zuckte die Achseln und blickte weiter auf die weiße Winterlandschaft. Das war seine Schuld. Er hatte ja unbedingt auf der Landstraße fahren müssen. Wenn er den Highway direkt nach Tennessee genommen hätte, dann wären sie dem Sturm entkommen und morgen zu Hause.
Sein einziger Trost war, dass sie die Nacht im Truck verbringen mussten. Das wäre zwar kalt und schrecklich ungemütlich, aber dadurch konnte er wenigstens sicher sein, dass er die Hände von Ritas verlockendem Körper lassen würde.
Vielleicht.
„Ich habe gute Neuigkeiten“, sagte Rita, als sie zurück zur Sitzgruppe kam und zwei Tassen dampfenden Kaffee mitbrachte. „Ich hatte gerade eine kleine Unterhaltung mit der Köchin Doris. Im Austausch für einen gefüllten Weihnachtsstrumpf für besonders fröhliche Weihnachten überlässt sie uns ein Zimmer im ersten Stock.“
Wie immer brachte ihn die Erwähnung ihres kleinen Nebenjobs auf erotische Gedanken, und er stellte sich verschiedene Möglichkeiten vor, Rita zum Höhepunkt zu bringen.
Nun hatten sie auch noch ein Zimmer? Sein Widerstand sank praktisch auf null. Wenn sie sich ein Zimmer teilten, schaffte er es unmöglich, die Finger von ihr zu lassen.
„Keine Sorge“, sagte sie und tippte auf seine Hand, als könnte sie seine Gedanken lesen. „Das ist bloß für eine Nacht. Deine Tugend ist in Sicherheit.“
Dann lachte sie und wackelte vielsagend mit den Brauen. „… vor dem Schneesturm.“
5. KAPITEL
Tyler zerrte seinen Rucksack und Ritas Reisetasche eine altersschwache Freitreppe mit brüchigen Holzstufen hoch. Wegen dem Schneegestöber musste er immer wieder die Augen zukneifen. Auf dem obersten Absatz zögerte er. Kam er wirklich mit der bevorstehenden Situation klar? Eine Schneeböe traf ihn in diesem Moment wie ein Faustschlag ins Gesicht. Blieb ihm eine Wahl?
Trotz der dicken Handschuhe waren seine Finger taub, und er öffnete die Tür zu einer überraschend warmen Einzimmerwohnung, in der es schwach nach frisch gebackenem Brot duftete. Eine Kanne Kaffee stand auf einer Warmhalteplatte, und in der Ecke befand sich ein wirklich kläglicher Weihnachtsbaum, dessen Zweige sich unter dem Gewicht des Schmuckes bedenklich nach unten bogen. Auf dem Boden eingerollt und eingekuschelt in eine warme Decke lag Rita. Sie kam ihm wie die Verführung in Person vor.
Vielleicht wäre eine Nacht im Truck doch nicht so schlimm?
„Heizung, Essen, ein gemütlicher Platz zum Schlafen“, zählte Rita zur Begrüßung auf. „Wie in einem richtigen Zuhause, oder?“
Tyler brummte nur. Er machte eine kurze Bestandsaufnahme. In dem Raum befanden sich ein Tisch, zwei Stühle, eine klobige Couch und ein paar Beistelltischchen, aber kein Bett.
„Was stimmt nicht?“, fragte Rita sanft, so sanft, dass er kaum den flirtenden Unterton aus ihrer Stimme heraushörte. „Hast du Angst, ich beiße?“
Ja!
„Du gehörst kaum zum furchterregenden Typ, Schätzchen“, sagte er und trat über die Schwelle. „Ich mag es bloß nicht, so eng aufeinanderzuhocken.“
„Richtig“, entgegnete sie und nickte verständnisvoll. „Wir haben gerade den Tag in der Fahrerkabine eines Trucks verbracht, und ich habe genau gemerkt, wie ungemütlich und gereizt du dadurch geworden bist.“
Diese spöttische Bemerkung hatte er wohl selbst herausgefordert. Tyler fragte sich, ob die Kälte vielleicht ein paar seiner Gehirnzellen
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