Tiffany Sexy Christmas Band 7
hinter dieser Maske zu verstecken? Jason hatte sie dazu gebracht, ihre wilde Seite herauszulassen.
Sie fand seine Notiz. Dinner mit ihm? Irgendwie würde sie die Sitzung heute Abend durchstehen, und dann würde sie ihm klarmachen, dass es nicht weitergehen konnte.
Lieber jetzt einen klaren Schnitt machen, als immer tiefer hineinzugeraten.
Rede dir das nur ein!
Stunden später konnte sie sich kaum auf die Sitzung konzentrieren, denn Jason war nicht da.
„Kristen?“ Die Frau des Bürgermeisters sah sie fragend an. „Haben Sie die Gästeliste fertig? Maribel möchte dem Sicherheitsdienst, der den Einlass kontrolliert, die Namen weitergeben.“
Kannte der Sicherheitsdienst nicht sämtliche Leute, die auf der Liste standen, persönlich? Die Stadt war nicht groß. „Natürlich, sie bekommen täglich die aktuelle Version von mir“, erwiderte Kristen höflich.
Er hatte gesagt, er werde zur Sitzung kommen, aber er war nicht hier.
Hatte es wieder einen Notfall gegeben? War er bei einem Brand? Setzte er gerade wieder sein Leben aufs Spiel?
Hinter ihrem rechten Auge fing es an, schmerzhaft zu pochen, und ihr wurde übel. Keine Minute länger konnte sie es hier ertragen.
„Es ist schon spät“, sagte sie in die Runde. „Miss Agnes muss um sechs wieder im Wohnheim sein, wenn sie nicht zu spät zum Bingo kommen will. Und Lila, sagten Sie nicht, der Bürgermeister sei verärgert, wenn Sie zu spät zum Stadtratstreffen kommen?“
Die Frau des Bürgermeisters nutzte oftmals ihre Stellung aus, um zu bekommen, was sie wollte, aber mit ihrem Ehemann verscherzte sie es sich nie.
„Absolut richtig.“ Lila klappte ihr Notebook zu. „Offensichtlich hat Kristen alles gut im Griff.“
Fast hätte Kristen geschnaubt. Das war das erste freundliche Wort, das Lila über sie oder ihre Arbeit fand. Bisher hatte sie jede Idee und jeden Vorschlag abgelehnt. Die übrigen Frauen waren sehr freundlich zu ihr, obwohl sie noch ein Außenseiter war, doch Lila behandelte sie wie eine Bedienstete, dabei war sie es gewesen, die Kristen überhaupt erst mit ins Boot geholt hatte.
Allerdings hatte Kristen in Manhattan mit Leuten zusammengearbeitet, die dreimal so schlimm gewesen waren wie Lila. Es war manchmal nicht ganz einfach, aber letztlich bekam Kristen immer ihren Willen.
„Das sagen wir alle doch schon die ganze Zeit“, regte Miss Agnes sich auf. „Sie ist ein kluges Kind und hat mehr Ahnung vom Organisieren als wir alle zusammen.“
Lächelnd drückte Kristen ihr die Hand.
„Sitzung geschlossen“, verkündete Lila hastig.
Miss Agnes ist ab sofort meine allerbeste Freundin.
„Soll ich Sie mitnehmen und zu Ihrem Wohnheim bringen?“, bot Kristen der alten Frau an.
„Nein, nein, meine Süße. Ich habe ein Date mit Grady O’Keefe. Er holt mich ab. Wir gehen Cheeseburger essen, bevor wir zum Bingo fahren.“
„Dann wünsche ich Ihnen einen schönen Abend.“ Mr O’Keefe musste schon mindestens neunzig sein und dürfte eigentlich gar nicht mehr Auto fahren. Die Leute flüchteten von den Gehwegen ins nächste Haus, wenn sie seinen alten Lincoln ankommen sahen.
Draußen wartete sie mit Miss Agnes, bis Mr O’Keefe kam.
Nachdem er die Bordsteine gerammt und mit quietschenden Reifen zum Stehen gekommen war, sprang der alte Mann aus dem Auto, als sei er gerade mal zwanzig, und öffnete Miss Agnes die Beifahrertür.
Die beiden waren wirklich süß.
Nach ihrer letzten gescheiterten Beziehung hatte Kristen die Hoffnung auf ihr ganz persönliches Happy End aufgegeben. Ihr damaliger Verlobter hatte beteuert, wie wichtig ihm Treue sei, als er ihr den Verlobungsring ansteckte, doch das war eine Lüge gewesen. Sechs Monate nach dem Ende der Beziehung hatte Kristen beschlossen, sich von nun an ausschließlich auf ihre Karriere zu konzentrieren. Sie hatte ihren Job als Partyplanerin gekündigt und freiberuflich weitergemacht.
Auf der Suche nach Neuem war sie von Manhattan hierher nach Pine Crest ins Haus ihrer Mutter gezogen. Ihre Mutter hatte das alte viktorianische Haus nie verkauft, weil es sie an ein Gemälde von Norman Rockwell erinnerte. Pine Crest hatte zwar nicht viel zu bieten, aber es war ein malerischer Ort.
Zuerst hatte es für Kristen in der kleinen Stadt kaum Aufträge gegeben. Meistens ging es um private Feiern zu Geburten oder Geburtstagen, Bar-Mizwas oder Polterabende. Sie liebte es, private Feste zu organisieren, und durch Mundpropaganda hatte es nicht lange gedauert, bis man ihr jetzt die Organisation eines
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