Tiffany Valentinsband Band 1
wieder beruhigt und ihre Atmung normalisiert. Die Veränderung dort spiegelte die Veränderung in ihrem Verhalten zueinander wider – die Rosen und der Wein waren gegen Nelken und Orangensaft eingetauscht. Ihre Unterhaltung drehte sich um ihre Arbeit und was noch alles an der Farm seines Vaters gemacht werden musste.
Einmal berührten sich ihre Hände, als sie gleichzeitig nach dem Salzstreuer griffen, ihre Blicke trafen sich und Summer glaubte, Verlangen in seinen hellbraunen Augen aufblitzen zu sehen, aber gleich darauf war es verschwunden. Auf der Heimfahrt schwieg er meistens, bis auf die Telefonate, die er seine Arbeit betreffend führte. Da er die Freisprechanlage nutzte, konnte Summer alles mithören. Es war beeindruckend, um welche Dinge es ging und wie viele Entscheidungen er zu treffen hatte – das alles klang ziemlich aufregend.
Und so ganz anders als ihr einfaches Leben in Tiny, das nun nur noch wenige Meilen entfernt war. Es schien fast, als wäre ihre Zeit in Nashville nur ein Traum gewesen.
Wieder klingelte Andrews Telefon. Auf dem Display stand „Charles Basker“.
„Was der wohl will“, murmelte Andrew.
„Vermutlich die große Nachfrage besprechen“, scherzte Summer.
Er drückte einen Knopf und sagte: „Hey, Charles.“
„Andrew, gut, dass ich dich erwische. Ich habe Neuigkeiten.“
„Ich höre. Summer ist auch hier.“
„Gut. Es hat sich herausgestellt, dass während des Spots gestern aufgrund des Sturms diverse Telefonleitungen gestört waren, auch die Handynetze.“
„Unsere eigenen Handys hatten auch keinen Empfang“, bestätigte Andrew. „Glaubst du, deshalb sind so wenige Bestellungen reingekommen?“
„Ich weiß es. Heute Morgen haben die Telefone gar nicht mehr stillgestanden, weil Leuten anriefen, die das ‚gleiche Zeug, das die Blonde mit den hinreißenden Haaren benutzt‘, wollten.“
Summer und Andrew tauschten einen Blick aus. Sie war ganz aufgeregt, obwohl Andrew eher zurückhalten dreinblickte.
„Wie viele Anrufe?“, fragte er.
„Bisher sind achttausend Bestellungen eingegangen.“
Summer keuchte auf. Achttausend?
„Und es kommen immer noch mehr“, fügte Charles hinzu.
Fest umklammerte Andrew das Lenkrad. Er lachte kurz. „Charles, mit so einem Ansturm habe ich nicht gerechnet, ich weiß nicht, ob wir innerhalb von sechs Wochen genug herstellen können.“
„Das verstehe ich, aber du musst dich jetzt entscheiden, ob du das Produkt deines Vaters größer rausbringen willst. Ich habe mir die Freiheit genommen, ein paar Telefonate zu führen. Prince Manufacturing ist an der Herstellung interessiert, und Hollister genauso.“
Summer riss die Augen auf. Das waren zwei der größten Gesellschaften des Landes.
„Und mit deinen Kontakten zur Werbebranche“, fuhr er fort, „könnte das Zeug eine Sensation werden.“
Sichtlich betroffen fuhr Andrew sich mit einer Hand über das Gesicht.
„Danke erst mal, Mann.“
„Egal, wie du dich entscheidest, das Mädel aus dem Werbespot jedenfalls ist Gold wert, lass sie nicht gehen.“
Andrew warf Summer einen Blick zu. Sie errötete, aber als er wieder auf die Straße sah, hatte sie nicht das Gefühl, dass ihm der Rat seines Freundes besonders gefallen hätte.“
„Ich melde mich bei dir, sobald ich gründlich nachgedacht und entschieden habe“, erklärte Andrew. Nachdem er das Gespräch beendet hatte, blieb er stumm.
Summer dagegen redete aufgeregt davon, was das für Mane Squeeze und den Gnadenhof bedeuten würde.
Andrew ging nicht darauf ein, sondern schien nur an der Umgebung interessiert, seit sie vom Highway abgefahren waren und in Richtung Tiny fuhren. Kritisch musterte er heruntergekommene Häuser und versumpfte Wiesen, die die Landstraße säumten. Sein Missmut war fast greifbar.
„Du siehst nicht sehr begeistert aus“, meinte sie vorsichtig.
Er biss die Zähne zusammen, ehe er antwortete: „Ich hatte nicht geplant, so viel Zeit in dieses Projekt zu investieren.“
Sie blinzelte. „Warum hast du dich dann überhaupt um diese Werbesendung bemüht?“
Als er den Blick abwandte, dämmerte es Summer allmählich.
„Du hast geglaubt, es würde floppen. Du dachtest, es wird ein Flop, und die Sache wäre für dich erledigt.“
Seine aufeinandergepressten Lippen bestätigten ihre Worte.
Sie schnaubte höhnisch. „Glaubst du wenigstens jetzt, dass Mane Squeeze ein Erfolg werden könnte?“
„Nicht ohne einen enormen Arbeitsaufwand“, meinte er seufzend. „Und ich kann meine
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