Tiffany Valentinsband Band 1
als würden sie zerspringen. Warum also zögern?
Weil Summer Tomlinson nichts für einen One-Night-Stand war. Sie hatte diesen verträumten ‚Für-immer‘-Ausdruck in den Augen, vor dem er sich mehr fürchtete als davor, nachts auf einer New Yorker Straße ausgeraubt zu werden.
„Gute Nacht“, sagte er abrupt, wandte sich ab und wollte gehen, wurde jedoch durch einen Ruck und einen kleinen Aufschrei zurückgehalten.
Summers Haar hatte sich schon wieder verfangen, dieses Mal an einem Knopf seines Jacketts.
„Aua“, jammerte sie und beugte sich ihm entgegen.
Er versuchte, ihr Haar davon zu lösen, aber in dem schummrigen Licht auf dem Hotelflur machte er alles nur noch schlimmer.
„Au, au, au …“
„Tut mir leid, vielleicht solltest du es versuchen.“
Aber sie konnte den Kopf nicht einmal drehen, um den Knopf anzusehen. „Kannst du das Jackett ausziehen?“
Sie drehten sich in sämtliche Richtungen, Summer lachte und ächzte abwechselnd, aber es war hoffnungslos. „Hör auf, bitte. Komm, in meinem Zimmer hab ich eine Schere.“
Sie wühlte in ihrer Tasche, holte die Schlüsselkarte heraus und reichte sie Andrew, der damit öffnete. Aneinanderhängend wie siamesische Zwillinge quetschten sie sich in reichlich alberner Haltung ins Zimmer.
„Sie ist in meinem Kosmetiktäschchen.“ Summer deutete blind in Richtung des Badezimmers. Wie zwei aneinandergefesselte Sträflinge bahnten sie sich lachend ihren Weg ins Bad, wo Summer schließlich die Schere aus der Tasche fischte und sie Andrew reichte.
Der aber zuckte zurück. „Ich kann dein Haar nicht abschneiden!“
„Aber du musst. Ich kann nichts sehen.“
Allein der Gedanke, auch nur eine winzige Strähne ihres göttlichen Haares abzuschneiden, ließ Panik in ihm aufkommen. „Aber … wächst das wieder?“
Summer lachte. „Irgendwann schon. Aber wenn du dich nicht beeilst, werde ich auf ewig einen schiefen Hals behalten.“
Er schluckte, dann setzte er die Schere dicht am Knopf an, und in zwei Schnitten war Summer frei. Und er hielt eine goldene Strähne in der Hand.
Sie betrachtete den Schaden, winkte ab und hielt Andrew einen kleinen Mülleimer hin.
„Du willst es einfach wegwerfen?“
Summer lächelte. „Zu Hause würde ich es in den Garten werfen, damit die Vögel es für ihre Nester benutzen können.“
Er ließ die Strähne los und sah zu, wie sie in den Mülleimer schwebte.
„Irgendwie bleibe ich immer wieder an dir hängen“, sagte sie lachend.
Er nickte, dachte aber, dass er besser gehen sollte, bevor sich noch andere Teile von ihr um ihn wanden.
„Ich sollte gehen“, sagte er, aber seine Füße wollten sich nicht bewegen.
Summer wickelte eine Haarsträhne um einen Finger. Irgendwann unterwegs war ihr die Rosenblüte aus dem Haar gefallen. Ihre goldene Mähne war zerzaust von dem Intermezzo mit dem Jackettknopf. Ihre blauen Augen und roten Lippen wirkten noch ganz weich von dem Wein. Er hatte noch nie eine Frau mit solch erotischer Ausstrahlung gesehen.
Er musste hier weg.
Aber sie strich mit dem Ende ihrer Haarsträhne über seine Wange. „Geh nicht, Andrew. Bleib bei mir heute Nacht.“
All seine ehrenhaften Vorsätze verflüchtigten sich schlagartig. Noch ehe sie es sich anders überlegen konnte, presste er seine Lippen auf ihre, und kaum war die Entscheidung gefällt, schien Summer ebenso wild auf das Abenteuer wie er.
Ihre überstürzten Küsse wurden heißer, beide zogen und zerrten an der Kleidung des anderen, bis Andrew nackt war und Summer nur noch einen roten Slip und ihre roten High Heels trug. Sie war groß und schlank, mit schmaler Taille und wohlgeformten Beinen. Ihren Bauchnabel schmückte ein kleiner goldener Ring. Ihr langes Haar hing über ihre Schultern hinab und verbarg ihre Brüste. Sie erschien ihm wie ein Bild aus einem Traum, so schön. Andrew war vor Verlangen hart wie Stein.
Auch sie verzehrte ihn mit ihren Blicken. Sie ließ einen Finger über seine Brust bis zu seinem Bauch gleiten. „Ich habe immer von dir geträumt“, sagte sie leise. „Ich fand immer, dass es keinen besser aussehenden Mann gibt als dich.“
Ein Lächeln umspielte seine Lippen. „Und heute?“
Sie senkte den Blick und ließ ihre Hand weiter herabgleiten, ehe sie Andrew in die Augen sah. „Heute weiß ich, dass es so ist.“
Er stöhnte unter ihrer Berührung auf. Seine Erektion pulsierte in ihrer Hand. Er zog Summer an sich und endlich, nachdem er sich tagelang gefragt hatte, wie es sich anfühlen würde,
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