Tiffany Valentinsband Band 1
Ginger hätte es anders sein sollen. Jede Faser in seinem Körper hatte daran glauben wollen.
Aber was sollte er jetzt machen? So tun, als wäre nie etwas passiert? Wieder einfach nur Arbeitskollegen sein? Gute Freunde, die eine geschäftliche Beziehung pflegten, die ein bisschen ins Privatleben überging. Platonisch versteht sich.
Glaubte sie wirklich, das würde funktionieren?
Anstatt ihr zuzustimmen, dass eine heiße Nacht nicht zwangsläufig zu einer ernsthaften Beziehung führen musste, war er wütend. Und nicht auf sich selbst.
Auf sie.
Das war nicht bloß Sex gewesen. Für keinen von ihnen. Und, zum Teufel, er würde alles dafür tun, um ihr das begreiflich zu machen, sollte sie da irgendwelche Zweifel haben.
Er stand auf und zog sich an. Mit jedem Kleidungsstück wurde er wütender. Oh ja, sie würden ein Gespräch führen! Und Ginger würde dabei eine andere Seite von Stephen Fox kennenlernen – eine, die sie mit einem umwerfenden, leidenschaftlichen Kuss daran erinnern würde, dass er der richtige Mann für sie war. Mr Perfect war die ganze Zeit vor ihrer Nase gewesen, und sie hatte ihn schließlich bemerkt. Das konnte sie nicht leugnen. Sollte sie davor zurückschrecken, weil es ernst zwischen ihnen werden könnte, dann würde er ihr versichern, dass sie damit verdammt richtig lag. Es war ernsthaft. Und es war nichts, was man fürchten musste, und nichts, das man einfach ignorieren konnte. Nicht jetzt. Und nie wieder.
Plötzlich klingelte sein Telefon.
„Was“, fragte er ungehalten.
„Fox? Jorgensen hier.“
Oh, dafür war er jetzt wirklich nicht in der Stimmung. „Was wollen Sie?“
„Wir müssen darüber reden, was vergangene Nacht passiert ist.“
„Da gibt’s nicht viel zu reden. Die Überreste Ihres Vertrages liegen überall auf dem Fußboden verstreut. Und wäre dem nicht so, dann hätte ich ihn selbst zerrissen. Wissen Sie, was Sie sind, Jorgensen? Ein Arschloch. Jeder weiß das, nur Sie nicht, aber genau deshalb kann Sie niemand leiden. Und wissen Sie was? Ich habe die Nase voll davon. Ich habe die Nase voll von Menschen wie Ihnen, die meinen, sie könnten rücksichtslos auf mir herumtrampeln. Ich habe nur noch eins zu letzter Nacht zu sagen: Sie können direkt zur Hölle fahren.“
Es folgte eine lange Stille. Dann: „Sind Sie fertig?“
„Eigentlich nicht. Ich könnte noch weitermachen. Und übrigens, ich wollte Ihnen das schon sehr lange sagen.“
Wieder folgte langes Schweigen. „Sie haben vollkommen recht.“
Stephen blinzelte. „Was?“
„Ich bin ein Arschloch. Nur bei einer Sache irren Sie sich – ich weiß es. Manchmal, in harten Zeiten, bauen wir Mauern um uns herum auf, die nur schwer zu durchbrechen sind. Und wenn ein Arsch wie ich Erfolg hat, dann traut sich niemand mehr, ihm die Wahrheit zu sagen. Sie wollen sich nur noch an dir verdienen. Aber Sie nicht, Fox. Sie sagen es offen. Das gefällt mir.“
Wieder blinzelte Stephen. „Äh, tatsächlich?“
„Ja. Also, wenn Sie meine Bücher immer noch wollen, kontaktieren Sie meinen Agenten und schicken Sie ihm einen neuen Vertrag. Ich unterschreibe. Auf Wiedersehen, Fox.“
Damit legte er auf.
Stephen starrte auf sein Handy. „Sie unterschreiben?“
Für ihn war klar gewesen, dass er den Vertrag vergessen konnte und ganz von vorne anfangen würde. Aber jetzt? So war es doch viel besser.
Vielleicht würde Offenheit auch bei Ginger helfen. Wenn es bei Robert Jorgensen funktioniert hatte, dann vielleicht auch bei ihr.
In Gedanken versunken ging er zur Tür, öffnete sie und erschrak fast zu Tode, als er Ginger davor stehen sah.
„Oh, du bist schon wach“, sagte sie überrascht.
Gott, wie schön sie an diesem Morgen aussah. Ohne Make-up, die Haare zerzaust, das Kleid zerknittert – nie hatte er in seinem Leben etwas Schöneres gesehen.
„Was soll das, Ginger?“, begann er aufgebracht. „Du gehst einfach? Einfach so?“
„Ich kann das erklären.“
„Spar’s dir. Du hörst mir jetzt mal zu! Ich weiß, dass du den alten Stephen Fox für ein ziemliches Weichei hältst. Ein netter Kerl, der seinen Mitarbeitern Kuchen kauft und Frauen auf die Schuhe kotzt, wenn er zu viel trinkt. Aber den Stephen Fox gibt es nicht mehr. Der neue sagt, was er will, macht, was er will, und verlangt, mit Respekt behandelt zu werden.“
Sie sah ihn mit großen Augen an. „Ach, wirklich? Und redet er auch von sich selbst in der dritten Person?“
„Ja, das tut er.“ Wütend starrte er sie an. „Du kannst
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