Tiffany Valentinsband Band 1
ansah, reckte Andrew sich zu ihm hinüber und kraulte ihm den Nacken. „Keine Sorge – es wird dir da gefallen, versprochen. Keine nervtötenden Frauen, die dich ärgern.“
Truman bellte zustimmend, dann legte er sich auf den Sitz und machte es sich für die Fahrt bequem, eine Pfote auf der Urne.
11. KAPITEL
Frustriert rieb Andrew sich mit zwei Fingern über den Nasenrücken. „Jetzt mach schon, Truman, Herrgott noch mal.“
Truman sah sich im Park nach den anderen Hunden um, die alle gehorsam ihr Geschäft erledigten, dann sah er verwirrt winselnd zu Andrew auf. Plötzlich entdeckte er ein Eichhörnchen in einem Baum und stürzte vor. Andrew konnte den an der Leine zerrenden Hund gerade noch halten. „Bleib … bleib, Junge! Weißt du noch was ‚bleib‘ heißt?“
Offenbar nicht, denn er begann lauthals zu bellen, bis Andrew mit ihm schimpfte, was aber nur dazu führte, dass der Hund ein herzerweichendes Jaulen anstimmte. Die anderen Leute und Hunde im Park blieben bereits stehen und betrachteten verwundert den ausgewachsenen Hund, der nahe am Rande eines Nervenzusammenbruchs zu stehen schien. Andrew packte Truman und schleppte ihn zurück in seine Wohnung. Augenblicklich ließ Truman sich dort neben dem Kamin fallen, auf dem die Urne mit Barbers Asche stand.
Seufzend betrachtete Andrew den heimwehkranken Hund. Nach einer Woche hatte Truman sich noch immer nicht an Beton, Verkehr und Leinen gewöhnt. Der Hund war völlig erschöpft. Seine Augen waren geschlossen, und seine Brust hob und senkte sich müde.
Vermutlich, dachte Andrew, träumte er von weiten Feldern und einer gewissen Perserkatze, die er gerne jagen würde. Nicht, dass Andrew das kritisieren würde – in seinen eigenen Träumen spukte ein Ort herum, an dem sich Vögel ihre Nester aus goldenen Haarsträhnen bauten.
Allein der Gedanke an Summer verursachte Schmerzen in seiner Brust … ganz zu schweigen von anderen Körperteilen. Er war an seine Arbeit in seinem schicken Büro im vierzigsten Stock eines Gebäudes in einer sehr noblen Gegend zurückgekehrt, aber er bewegte sich wie mechanisch durch den Tag. Mehr als einmal erwischte er sich dabei, wie er aus dem Fenster starrte. An diesem Nachmittag hatte er die Landschaftsgärtner unten in der Tiefe beobachtet und sie tatsächlich um ihre Freiheit beneidet.
Und irgendwie hatte es Summers Valentinskarte in seinen Aktenkoffer geschafft. Er nahm sie zu den seltsamsten Zeiten heraus, wenn seine Gedanken eigentlich bei wichtigen Dingen sein sollten, und lächelte über das gemalte Pferd und ihr in mädchenhaft verschnörkelter Schrift Geschriebenes: Ich finde dich toll.
Jetzt sah er sich in seinem Wohnzimmer um und wunderte sich einmal mehr, dass er und sein Vater die Möbel genau gleich arrangiert hatten. Er ging zum Kamin und rückte die Urne so zurecht, dass die eingravierte Schrift nach vorn zeigte. Seine Hände zitterten, als hätte sein Vater eben zu ihm gesprochen.
Geh Heim .
Voller Verwunderung stand er einfach nur da. In jäher Erkenntnis öffnete sich sein Geist … und er begriff. Und ergab sich vollkommen dem Gefühlssturm und dem stechenden Schmerz in seiner Brust. Summer hatte recht. Er war auf die völlig falschen Dinge fokussiert gewesen.
Er liebte sie. Er wollte mit ihr zusammen sein, auch wenn das bedeutete, nach Tiny ziehen zu müssen. Zusammen konnten sie sich dem Vermächtnis seines Vaters widmen, den Conditioner vermarkten, sich ein gemeinsames Leben aufbauen. Seine Gedanken überschlugen sich angesichts all der Möglichkeiten, die sich auftaten. Er riss sein Handy aus der Tasche und rief Tessa an. Ohne jede Vorrede sagte er ihr, sie solle den Verkauf der Farm stoppen.
„Tut mir leid, Andrew, aber die Papiere wurden vor vier Tagen unterzeichnet – der Abschluss ist schon gemacht. Ich habe den gewünschten Preis erzielt; ich dachte, du wärst damit zufrieden.“
„Bin ich … war ich. Sprichst du mit dem Käufer und sagst ihm, dass ich es für zehntausend mehr zurückkaufe, als er bezahlt hat?“
Zögernd stimmte sie zu und rief wenige Minuten später zurück. „Tut mir leid, aber der Käufer will es unter keinen Umständen wieder abgeben.“
Er schloss die Augen. Was hatte er nur getan? „Okay, danke Tessa …“
Er legte auf, auf seinen Schultern drückte die schwere Last, versagt zu haben. Er hatte seinen Vater hängen lassen. Er hatte sich selbst hängen lassen.
Das Geld für den Verkauf des Mane-Squeeze-Rezepts würde er Summer geben, für ihren
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