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Tiffany Valentinsband Band 1

Tiffany Valentinsband Band 1

Titel: Tiffany Valentinsband Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen Leslie Kelly Stephanie Bond
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Gnadenhof. Dann konnte er sich wenigstens diesbezüglich gut fühlen. Aber so ein Verkauf konnte Monate dauern, und er wusste, dass sie nun damit kämpfen musste, die Pferde anderswo unterzubringen.
    In dem Bedürfnis, sich seinem Vater nahe zu fühlen, holte er die Kiste mit dessen persönlichen Sachen hervor, die er mitgenommen hatte. Das meiste davon stammte aus seiner Zeit als Tierarzt – Terminbücher, Fotos, Magazine. Andrew schenkte sich einen Drink ein und machte es sich bequem, um die Tagebücher seines Vaters zu lesen, in der Hoffnung etwas mehr Einblick in dessen Leben zu bekommen.
    Die Geschichten waren beeindruckend. Plötzlich steckte Andrew mitten in der Welt der tierischen Patienten und ihrer Besitzer und der vielen alltäglichen Details des Lebens in Tiny, die sein Vater zu kleinen literarischen Kostbarkeiten verarbeitet hatte. Oft erwähnte er seine geliebte Frau. Besonders bemerkenswert fand Andrew jedoch die Einträge über sich selbst – sein Vater schwärmte von Andrews Talent und seiner Intelligenz und gab zu, dass er Angst hatte, ihn zu verlieren, weil er „zu groß für diesen Ort“ war.
    Als Andrew auszog, schrieb er hier, dass er sich wie beraubt fühlte. Bis er es jetzt las, war Andrew nie bewusst gewesen, wie sehr sein Vater ihn vermisst hatte. Die Besuche im Urlaub, die Andrew als so frustrierend empfunden hatte, beschrieb Barber als schön und war jedes Mal bedrückt, wenn Andrew wieder abreiste.
    Andrew rieb sich die Augen, las aber weiter bis in die frühen Morgenstunden. Sein Vater erwähnte auch Summer in vielen Einträgen, schrieb, was für ein bezauberndes, wunderschönes Geschöpf sie doch war und dass er hoffte, sie würde einen guten Mann finden, der sie liebte und für sie sorgte. Auch Mane Squeeze erwähnte er, und dass Red immer argwöhnischer wegen des Geldes wurde, das er in sein heimliches Projekt steckte, und dass er überlegte, Andrew davon zu erzählen. Er fürchtete, sein Sohn würde ihn für einen Dummkopf halten.
    Als Andrew das letzte Tagebuch schloss, fiel ein kleiner Zettel heraus. Er hob ihn auf und sah, dass es die Liste mit den Inhaltsstoffen war. Die gleiche, die Summer ihm vor einigen Wochen gezeigt hatte. Nur, dass sein Vater auf diesem Zettel, neben der Mengenangabe an Wasser, noch etwas vermerkt hatte: „Inzwischen weiß ich, dass die geheime Zutat nicht Aloe oder Nachtkerzenöl ist, sondern das Wasser aus der Quelle. Ich glaube, es hat etwas mit dem Kalkstein zu tun, durch den das Wasser gefiltert wird. Pferde auf Weiden in Kentucky und Tennessee, auf denen der Boden reich an Kalkstein ist, haben stärkere Knochen, also schlussfolgere ich daraus, dass das mineralhaltige Wasser auch das menschliche Haar kräftiger macht.“
    Benommen legte Andrew eine Hand an die Stirn. Das Wasser aus der Quelle war das Geheimnis? Vielleicht machte der Kalkstein es so besonders … oder es war irgendetwas anderes aus der Tiefe der warmen Quelle. Nicht, dass das wichtig war. Ohne Zugang zu dem Wasser und die Möglichkeit, das zu untersuchen, war die Formel unbrauchbar.
    Bekümmert stand er auf und ging zum Kaminsims. Sein Vater hatte in so vielen Dingen recht gehabt … hätte er doch nur auf ihn gehört. Er durfte sich ganz alleine die Schuld daran geben, die Farm, die Formel und Summer verloren zu haben. Aber eins gab es noch, das er für seinen Vater tun konnte – seine Asche über dem Land zu verstreuen, das er so geliebt hatte.
    Als er die Urne vom Sims nahm, hob Truman den Kopf und starrte ihn an. „Komm, Junge“, sagte Andrew. „Wir machen einen Ausflug.“

12. KAPITEL
    Vom Adrenalin und den klaren Gedanken in seinem Kopf getrieben, fuhr er die ganze Nacht, bis er kurz nach Sonnenaufgang in Tiny ankam. Die Straßen waren voll mit Schulbussen und landwirtschaftlichen Fahrzeugen … ganz das Bild des typischen Amerikas. Je näher sie der bekannten Umgebung kamen, desto lebhafter wurde Truman, und als sie schließlich an Summers Haus vorbeifuhren, bellte er aufgeregt.
    „Wenn sie mich nicht will, vielleicht dann wenigstens dich“, meinte Andrew.
    Möglicherweise hatten die vom Nationalpark bereits einen Zaun gezogen oder einen Wachmann aufgestellt, dachte er, als er auf das ehemalige Anwesen seines Vaters fuhr, zum Glück aber war noch alles beim Alten. Er stieg aus und nahm die Urne aus der Kiste. Truman war völlig aus dem Häuschen, wieder daheim zu sein, und sprang begeistert durch das Gras.
    Es war ein kühler Morgen mit einer frischen Brise, sodass

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