Tiffany Valentinsband Band 1
Andrew froh war, eine leichte Jacke zu tragen. Er ging am Stall vorbei zu den Feldern und weiter zu einem kleinen Hügel ganz in der Nähe der Quelle. Er erklomm die Anhöhe und schaute von oben über das MacMillan-Land. Nun schmerzte es ihn, dass er es so schnell verkauft hatte, und nicht nur wegen der Quelle.
Schweiß und Blut seiner Familie steckten in diesem Land. Er öffnete die Urne und kippte sie langsam um, bis die Asche mit dem Wind über die Felder getragen wurde. Truman jagte dem Staub nach, als wüsste er, was es zu bedeuten hatte. Zufrieden ließ Andrew schließlich die leere Urne sinken. Das Land hatte die Asche seines Vaters aufgenommen.
„Tut mir leid, Dad“, flüsterte er, „dass ich alles falsch gemacht habe.“
Eine Weile stand er einfach nur da und lauschte der Stille, dann trottete er langsam zurück zum Haus. Er fühlte einen Frieden wie seit langer Zeit nicht mehr … außer in einer Hinsicht: Summer. Würde sie überhaupt noch mit ihm sprechen, nachdem er alles ruiniert hatte?
Zurück am Haus hörte er aus dem Stall ängstliches Wiehern und lautes Poltern. Er lief hinein und fand Sallie, das letzte Pferd, das Summer gerettet hatte, vollkommen außer sich in ihrer Box. Sie schlug gegen die Wände und lief unruhig im Kreis.
Andrew zuckte zurück. Er konnte nicht gut mit diesen großen Viechern umgehen, nicht wie sein Vater oder Summer. Er fühlte sich unwohl in deren Gegenwart, und die Tiere schienen das genau zu wissen. Im Nachhinein betrachtet war ihm klar, dass er vermutlich eifersüchtig auf die Pferde gewesen war, weil sein Vater sich so sehr um sie gekümmert hatte. Weshalb auch immer, Fakt war, er fühlte sich in ihrer Gegenwart unwohl und sie sich in seiner.
Aber wenn er nicht irgendetwas tat, um das alte Pferd zu beruhigen, würde es sich noch verletzen oder die anderen mit der Unruhe anstecken. Sie waren schon jetzt aufgeregt und wieherten. Nur Max schien das alles nicht zu kümmern.
Andrew nahm eine Decke und ging vorsichtig an die Box der Stute. Er wollte sie nicht noch mehr verschrecken. „Ganz ruhig“, murmelte er. „Ganz ruhig, altes Mädchen.“ Ihre Ohren zuckten, und einen Moment blieb sie prustend und schnaubend stehen.
Er öffnete die Boxentür, aber das brachte Sallie nur wieder auf. Sie bäumte sich auf und trat aus, die Augen panisch verdreht.
Sofort sprang er zurück, um den Hufen auszuweichen.
Summer rannte auf den Stall zu, als sie daraus das verängstigte Wiehern eines Pferdes hörte. Sie verlor ihren Hut, rannte aber weiter, um die Ecke, und blieb abrupt am Eingang stehen.
Andrew stand in Sallies Box. Er hatte seine Arme um ihren Hals gelegt und flüsterte ihr leise Worte ins Ohr. „Ruhig, Mädchen … ganz ruhig. So ist’s gut, beruhig dich.“
Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals.
Andrew sah auf und lächelte sie an.
„Was machst du hier?“, flüsterte sie. Er sah müde aus und war unrasiert. Seit er fort war, hatte sie jede Nacht wachgelegen und gegen jede Chance gehofft, er würde zurückkommen. Und nun war er hier, in staubigen Jeans und Stiefeln, als wäre er zurückgekommen, um zu bleiben …
Er hielt Sallie eine Handvoll Hafer unter die Nase, während er noch immer ihren Hals streichelte. Als sie aufgefressen hatte, ging er langsam aus der Box und schloss die Tür. „Ich bin zurückgekommen, um die Asche meines Vaters über dem Land zu verstreuen. So, wie er es gewollt hat.“
Eigentlich hatte sie nicht das Recht, über den Grund seiner Rückkehr so enttäuscht zu sein. Sie war froh, dass er Barbers Wunsch nachgekommen war. „Das ist schön.“
Truman kam herein und sprang um Summers Beine herum; sein Fell war voller Kletten.
„Oh, und Truman hat die Stadt gehasst“, fügte Andrew schmunzelnd hinzu. „Ich nehme an, du bist immer noch bereit, ihn zu nehmen?“
Summer lächelte. „Gabby wird das nicht gefallen, aber sie würde es wohl hinnehmen, schätze ich.“ Hatte er auch nur eine Ahnung davon, wie sehr es sie quälte, dass er da nur eine Armlänge von ihr entfernt stand?
Andrew trat von einem Fuß auf den anderen. „Wärst du bereit, auch mich zu nehmen?“
Summer kniff die Augen zusammen. Sicher hatte sie ihn missverstanden. „Was hast du gesagt?“
Er ging auf sie zu und legte eine Hand an ihre Wange. „Ob du bereit wärst, mich auch aufzunehmen? Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich die Stadt ebenfalls hasse – weil du nicht da bist.“
Ihr Herz schlug immer heftiger. „Aber dein Job …“
„Ich werde etwas
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