Tiffany Valentinsband Band 1
mir, worum es geht?“
Er trat dicht an sie heran. Sie erschauerte, als er ihr so nahe kam. Und da sie gerade abgelenkt war, packte er die Gelegenheit beim Schopf und riss ihr mit einem raschen Griff die Tasche fort. „Und dann kannst du mir erzählen, was hier drin ist.“
2. KAPITEL
Ashlynn war vielleicht ein Bücherwurm und mochte viel Zeit in Schulen und Museen verbracht haben, aber sie war kein Feigling. Sie dachte nur an die Karte, die in der Tasche verstaut war, und stürzte sich mit geballten Fäusten auf den unverschämt attraktiven Fremden.
„Uh“, ächzte er, als ihr Knie seinem Unterleib gefährlich nah kam.
„Gib mir das zurück“, fauchte sie.
Der Mann war einfach zu groß für sie. Statt sich vor Schmerz zu ergeben, hielt er die Tasche hoch und somit für sie außer Reichweite. Ashlynn wollte ihn boxen, aber er hielt ihre Faust einfach mit seiner viel größeren Hand fest. „Schlag mich noch einmal, Lady, und ich vergesse, dass ich ein Gentleman bin.“
„Niemand würde dich mit einem Gentleman verwechseln!“
„Oh, Beleidigungen? Ich glaube, du willst das hier tatsächlich nicht zurück.“
Frustriert biss sie die Zähne zusammen. Dann erinnerte sie sich, was er zu ihr gesagt hatte, und starrte ihn finster an. „Du hast behauptet, du wärst beauftragt worden, mich zu beschützen.“
Er nickte langsam, als würde er ihr nicht trauen, jetzt, da sie ihn nicht weiter attackierte. „Ja.“
„Ich glaube nicht, dass Beschützen bedeutet, mir mein Eigentum zu stehlen.“
„Ich glaube nicht, dass, was immer in dieser Tasche ist, dein Eigentum ist.“
Sie errötete, denn obwohl sie die besten Absichten hatte und die Karte sie zu dem Schloss führen sollte, weil für sie der archäologische Wert zählte, hatte sie die Karte ja nicht direkt gekauft und dafür bezahlt – nur das Buch, in dem sie versteckt war. Sie hatte die Karte darin gefunden, erkannt, was es war, und das Buch gekauft, ohne dem Verkäufer mitzuteilen, was genau er da verkaufte.
Als ob so ein junger Schnösel in einem verstaubten alten Laden das Ganze überhaupt verstanden hätte. Ganz bestimmt nicht, genau wie die meisten anderen Erdlinge. Sie glaubten, ihre – Ashlynns – Welt war ein Märchenland voller Feenstaub, sprechenden Fröschen und Mondstrahlen. Sie hatten ja keine Ahnung, dass Feenstaub giftig war, wenn man ihn einatmete, sprechende Frösche oft vom bösen Geist toter Hexen besessen waren und die Strahlen des Vollmondes in vielen Einheimischen das Untier hervorbrachte.
Aber dieser Mann, dieser verwirrend gut aussehende Mann – den sie einmal gesehen hatte, als er diese blöde herzförmige Schachtel kaufte, und wegen dem sie zwei Nächte lang die seltsamsten Träume gehabt hatte – würde es begreifen. Er würde den Wert der Karte erkennen und sich vielleicht weigern, sie ihr zurückzugeben.
Vielleicht war er auch die ganze Zeit darauf aus gewesen, sie ihr zu stehlen.
Es gab nur einen Weg, das herauszufinden, auch wenn es riskant war. „Ich sage, es ist mein Eigentum und ich werde es mir zurückholen. Wenn du mich davon abhalten willst, wirst du mir wehtun müssen. Was nicht ganz mit deinem Beschützerjob konform gehen sollte, den du angeblich angenommen hast.“
„Ich könnte dich abhalten, ohne dir wehzutun“, sagte er. Seine Augen funkelten im bleichen Mondlicht. „Oder dich zumindest ausreichend ablenken, dass es dich nicht mehr interessiert.“
Der Anflug eines Lächelns auf seinem verführerischen Mund und der Blick, mit dem er sie ausgiebig von Kopf bis Fuß musterte, sagten ihr, in welche Richtung seine Gedanken gingen. Ashlynn schluckte schwer, als könnte sie seinen Blick wie eine Berührung spüren. Wie eine der Berührungen, mit denen er sie in ihren langen, heißen Träumen bedacht hatte – sinnlicher als alles, was sie je erlebt hatte.
„Denk nicht einmal dran“, flüsterte sie.
Er kam näher, die Tasche hinter seinem Rücken. Sie müsste dicht an seinen muskulösen Körper herantreten und um ihn herumgreifen, um an die Tasche zu kommen. Niemals .
„Ich kann nicht nicht daran denken. Ich habe wochenlang direkt neben dir gewohnt. Konnte hören, wenn du dich nachts herumgedreht hast, und wie du versucht hast, in der Dusche zu singen.“
Sie schnappte nach Luft, als ihr klar wurde, dass er die ganze Zeit direkt vor ihrer Nase gewesen war und sie ihn, außer das eine Mal in dem Geschäft, niemals bemerkt hatte.
Er hob eine Hand an ihr Haar. „Habe deinen Duft gerochen,
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