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Tiffany Valentinsband Band 1

Tiffany Valentinsband Band 1

Titel: Tiffany Valentinsband Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen Leslie Kelly Stephanie Bond
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richtete er sich geräuschlos auf und zog sie mit sich weiter ins Dunkel. Erst als sie ein paar Meter entfernt waren, flüsterte er: „Er ist der Jäger. Und du seine Beute. Ruf um Hilfe, und wir haben beide ein Problem.“
    Sie nickte einmal, dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit der echten Bedrohung zu – dem Jäger. Er wirkte vollkommen fehl am Platze in diesem idyllischen Dorf. Sein höhnisches Grinsen sagte, dass er Streit suchte. Oder jemand zartes, hübsches, den er töten konnte. Dreckskerl!
    Der Dreckskerl verharrte kurz, ehe er um die nächste Ecke verschwand, und sah sich in Richtung Wald um. Obwohl Raine wusste, dass er sie nicht sehen konnte, weil das finstere Gebüsch sie gut verbarg, spürte er sein Herz wie wild klopfen.
    Nicht dass er den Burschen mit dem Messer tatsächlich fürchtete, er fragte sich nur, ob er ihn erledigen könnte, ehe dessen zwei Freunde aus der Schenke kamen. Drei wären doch eine arge Herausforderung, besonders, wenn die Frau, die er beschützen sollte, beschloss abzuhauen, sobald er ihr den Rücken zukehrte. Dann musste er sie später erst einmal wiederfinden. Hier. Wo er nicht in seinem Element war. Klar, er hatte Verbindungen nach Elatyria, aber er war auf der Erde geboren und aufgewachsen und nahm nur selten Jobs auf dieser Seite der Realitätsgrenze an.
    Der bewaffnete Mann zögerte. Er legte den Kopf in den Nacken und atmete tief ein, als könne er etwas riechen – seine Beute? Raine überlegte kurz, ob dieser Verbrecher tatsächlich ein Tier war, und nicht nur bildlich gesprochen. Aber da Vollmond war, verwarf er diesen Gedanken wieder. Wäre der Schläger ein Werwolf, wäre er längst viel haariger.
    Dann wandte sich der Jäger plötzlich ab und verschwand hinter der nächsten Ecke. Seine Schritte auf dem Pflaster verhallten schließlich irgendwann.
    „Puh“, flüsterte Raine. „Das war knapp.“
    Interessant war, dass das wilde Hämmern in seiner Brust nicht sofort nachließ. Im Gegenteil, als sich die Frau in seinen Armen erleichtert gegen ihn sinken ließ, musste er zugeben, dass es sich noch beschleunigte. Denn ihre Schenkel lagen an seine geschmiegt und ihr rundes Hinterteil drückte gegen seinen Unterleib.
    Sie fühlte sich gut an. Zu gut. Er hatte auf das Gegenteil gehofft. Hatte gehofft, die intensive unmittelbare Anziehung, die sie auf ihn ausübte, würde sich nicht als problematisch erweisen, weil er sie längst für eine lästige Nervensäge hielt. Vom ersten Augenblick an hatte er sie für eine dieser in seinen Augen absolut unausstehlichen Personen gehalten, über alle Maßen selbstgerecht, selbstgefällig und päpstlicher als der Papst, die jemanden wie ihn garantiert von oben herab behandelte.
    Sie war Puristin, eine hochnäsige Forscherin, Historikerin.
    Er war der Abtrünnige, der in diverse Länder nicht mehr einreisen durfte, in seiner Heimat beschattet wurde und auf dessen Visitenkarte ganze vier Wörter standen: Raine Fowler – Ungewöhnliche Jobs.
    Man hatte ihn auch schon einen opportunistischen Plünderer genannt.
    Persönlich bevorzugte er die Bezeichnung Abenteurer.
    Aber das alles war im Augenblick völlig egal. Denn dieser Abenteurer sah plötzlich Bilder von erotischen Abenteuern, die er gerne mit der Frau haben wollte, die so aufreizend an ihm lehnte, vor sich. Er wünschte, die Sache mit den Werwölfen wäre ihm nicht in den Kopf gekommen, denn so, wie sie vor ihm stand, wäre es ein Leichtes, sie beide auf die Knie zu befördern und sie von hinten zu nehmen, bis sie beide den Vollmond über sich anheulten.
    „Verdammt“, knurrte er, als er spürte, wie seine Gedankengänge körperliche Reaktionen hervorriefen – was, wenn es um sie ging, viel zu häufig vorkam.
    „Wenn ich dich loslasse, wirst du dann still sein?“, fragte er. Zwar vertraute er ihr nicht ganz, hielt es aber für besser, sie loszulassen, ehe sie seine Reaktion bemerkte. Außerdem schien die Gefahr vorerst gebannt zu sein.
    Sie nickte. Raine nahm seine Hand von ihrem Mund und trat einen großzügigen Schritt zurück. Als sie zitternd eine Hand an ihren Mund hob, fragte er sich, ob er ihr wehgetan hatte. Nicht, dass er sich entschuldigen würde – er hatte ihr immerhin sehr wahrscheinlich das Leben gerettet.
    „Tut mir leid. Ich wollte gar nicht schreien, ich bin nur erschrocken, als ich den Kerl gesehen habe.“
    „Schon okay. Er hat ja offenbar nichts gehört.“
    „Wer war das?“, flüsterte sie immer noch atemlos.
    „Jemand, der hier darauf gewartet

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