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Tigerlilie - Paul, I: Tigerlilie

Tigerlilie - Paul, I: Tigerlilie

Titel: Tigerlilie - Paul, I: Tigerlilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Paul
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das Haus beinahe herrschaftlich.
    „Drysdale!“ Ein hagerer Mann mit Hakennase und Brille auf der Nase kam aus dem Haus, kaum dass Christopher aus der Kutsche gestiegen war. Er schüttelte Christopher freudig die Hand. „Da seid ihr ja endlich! Hattet ihr eine gute Anreise?“
    „Bestens, mein lieber Kieran, bestens.“ Christopher sah sich beeindruckt um. „Du lässt es dir gut gehen, was?“
    Kieran lachte. „Du hast mich ja großzügig bezahlt.“ Er machte eine einladende Geste. „Wollen du und deine Frau eintreten?“
    Christopher schüttelte den Kopf. „Nimm es uns nicht übel, Kieran, aber wir wollen zu diesem Cottage, das du für uns gemietet hast.“
    Kieran sah zu der Kutsche. „Ihr werdet unseren Karren nehmen müssen. Der Weg ist eine schier unwegsame Schotterpiste, er würde dir die Räder deiner Kutsche ruinieren.“
    Christopher zuckte mit den Achseln. „Wenn das so ist.“ Er trat an die Kutsche, half Anna heraus und machte sie mit Kieran bekannt.
    „ Éméi , wir müssen mit einem Karren zum Cottage fahren.“ Christopher musterte sie fragend, und Anna nickte.
    „Coinneach, mein Stallknecht, wird euch zum Cottage fahren“, sagte Kieran, und wenig später rumpelte ein Karren über den Schotterweg, unwirtlicher als alles, was Anna bisher auf Reisen erlebt hatte. Ein paar Mal wurde Anna so sehr durchgeschüttelt, dass ihre Zähne schmerzhaft aufeinanderschlugen. Der einzige Pluspunkt an der Geschichte war, dass sie nicht in einer stickigen Kutsche eingesperrt war und ihre Nase vom Duft des Heidekrauts und des blühenden Ginsters umschmeichelt wurde.
    Christopher saß auf der Ladefläche, und als Anna sich umsah, erkannte sie, dass auch dort kaum von Komfort gesprochen werden konnte.
     
    Ihr Begleiter, ein junger, wild aussehender Highlander, warf Anna einen Blick zu, der eine Mischung aus Spott und Verachtung war. Die blaugrünen Augen unter dem langen Haar wirkten wie die eines viel älteren Mannes. Eines Kriegers, der schon zu viel gesehen hatte, als das er noch überrascht werden könnte.
    „Wie lange wird es noch dauern, Kenneth?“
    „Coinneach“, verbesserte der Schotte Anna. „Da vorn ist die Hütte zu sehen.“
    Am Rand eines Waldes stand ein kleines Cottage. Das schwarze Dach und die weiß gekalkten Mauern ließen es urig wirken. Und es war kaum größer als Christophers Empfangssalon. Anna war neugierig, wie Christopher darauf reagieren würde.
    Sie erreichten das Häuschen, und Coinneach stoppte die beiden Pferde.
    Er sprang vom Karren und war noch vor Christopher bei Anna, um ihr vom Kutschbock zu helfen. Er umfasste sie an der Hüfte und hob sie auf den Boden, als wäre sie leicht wie eine Feder. Christopher steckte Coinneach ein paar Münzen zu.
    „Ihr holt uns in zwei Tagen wieder ab, Mr. …?“
    „MacScott“, erklärte er. „Nennt mich Coinneach. Ja, ich werde kommen.“
    Der junge Schotte kletterte auf den Karren und reichte Christopher das Gepäck, ehe er auf den Kutschbock stieg und mit einem Abschiedsgruß davonfuhr.
    Anna sah ihm hinterher.
    „Ein gut aussehender Bursche, nicht wahr?“ Christophers Stimme klang neutral, doch als Anna ihn ansah, erkannte sie Eifersucht in seinem Blick.
    „Nun ja, wenn man eine Neigung zu kernigen Landburschen hat, vielleicht.“
    Christopher musterte sie aufmerksam und wandte sich dann dem Gepäck zu.
    „Ich werde unsere Sachen ins Haus bringen.“ Er reichte Anna den Schlüssel und packte die letzte Tasche am Henkel.
    Anna sperrte die Tür auf und betrat das Cottage noch vor Christopher. Holzdielen lagen auf dem Boden. An der Stirnseite befand sich der Kamin mit Kessel und Schürhaken. Ein massiver Tisch mit einfachen Stühlen stand am Fenster, und gegenüber gab es eine Kommode. Anna warf einen Blick in das Kämmerchen neben der Anrichte und sah sich mit einem Raum, gerade groß genug für ein Doppelbett und eine Kleidertruhe am Fußende, konfrontiert.
    „Kein Klagen über die armselige Unterkunft?“, fragte Christopher.
    Anna musterte ihn finster. Ihr stand noch zu deutlich Marie Allens Kate vor Augen, als das sie dieses Cottage mit snobistischer Ignoranz betrachten konnte.
    „Ich sehe keinen Grund, mich zu beklagen. Es ist sauber, trocken und wir werden zu essen haben.“ Sie wandte sich ab. „Obwohl ich zugeben muss, für dich wäre es bestimmt angenehmer, ebenfalls in einem Bett zu schlafen.“
    Anna stolzierte an die frische Luft, zufrieden damit, das letzte Wort behalten zu haben.
    Natürlich würden sie

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