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Tigerlilie - Paul, I: Tigerlilie

Tigerlilie - Paul, I: Tigerlilie

Titel: Tigerlilie - Paul, I: Tigerlilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Paul
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Lächeln wanderte über Annas Gesicht. „Eine Überzeugung, die ich teile.“
    Christopher musterte sie und nickte. „Ich habe laut der Klatschmäuler einen Hang zu Glückspielen, zum Trinken und zu leichten Mädchen.“
    „Mir scheint, das trifft auf die meisten männlichen Angehörigen des ton zu.“ Anna brachte die Bemerkung in einem solch trockenen Tonfall vor, dass Christopher sich das Lachen verkneifen musste.
    „Mehr Gerüchte gibt es nicht?“, fragte Anna. „Ich bin enttäuscht. Klatsch und Tratsch haben wirklich an Qualität eingebüßt.“
    Christopher lachte laut.
     
    Anna beobachtete Christopher amüsiert. Seinen Kopf leicht in den Nacken gelegt, gab er den Blick auf seinen Hals frei. Sein Kehlkopf vibrierte durch das Lachen, und er wirkte locker und gelöst. Er blickte zu Anna, und seine Augen blitzten mit einer Fröhlichkeit, die ihren Herzschlag beschleunigte. Sie schluckte und senkte den Kopf. Christophers Hand legte sich auf die ihre, und die andere berührte sie sanft unter ihrem Kinn.
    „Was ist los?“
    Sie hatte nichts zu sagen. Wenigstens nichts, was von Belang war.
    Sie zuckte mit den Schultern und zwang sich, nicht auf die goldenen Lichter in seinen Augen zu achten. Sie wollte weder den sonnengebräunten Teint noch den verführerischen Geruch bemerken, den er verströmte und der ganz plötzlich in ihren untersten Körperregionen ein nervös-erregtes Kribbeln hervorrief.
    „Deine Finger sind eiskalt.“ Christopher nahm ihre Hände zwischen die seinen. „Frierst du?“
    Anna zuckte erneut mit den Achseln. Es kühlte merklich ab, doch sie war es gewohnt zu frösteln und achtete nicht mehr auf derartige Unannehmlichkeiten.
    Christopher griff unter die Sitzbank und zog eine dicke Wolldecke hervor.
    „Gegen Kälte kann ich etwas unternehmen.“ Er breitete die Decke über Anna. „Ich lasse nicht zu, dass meine frisch angetraute Ehefrau sofort an Fieber oder einem Lungenleiden dahinsiecht.“
    Anna lächelte und kuschelte sich gleichzeitig unter den warmen Quilt. „Aber stell dir nur den romantischen Aspekt der Geschichte vor. Kaum verheiratet, schon Witwer.“
    Christopher runzelte die Stirn. Offenbar teilte er Annas Sinn für schwarzen Humor nicht.
    Sie schwiegen eine Weile.
    „Christopher?“
    Christopher, der gedöst hatte, sah auf. „Es wäre mir lieb, wenn du mich Kit nennen würdest.“
    „Kit, was spricht dagegen, nicht doch in Gretna Green zu heiraten?“
    Er verneinte. „Zu tun, was alle tun, ist nicht unbedingt immer das Richtige.“
    Anna seufzte. „Du hast ein Problem, dich anzupassen.“
    „Ich bin kein Schaf, das dumm blökend der Herde folgt. Eine hirnlose Herde marschiert nur zu oft über den Abgrund. Ich ziehe es vor, meinen eigenen Kopf zu benutzen.“
    „Was ist so schlimm daran, zu heiraten?“ erkundigte sie sich. Weniger aus dem Wunsch heraus, ihn dazu zu überreden, sondern um herauszufinden, was ihm die Ehe so verleidete.
    „Was ist die Ehe anderes als Sklaverei? Der Mann kann tun und lassen was ihm beliebt, und die Frau ist unmündiger als ihr eigener Nachwuchs.“ Er schüttelte den Kopf. „Nein, kein Mensch mit Verstand zieht die Ehe ernsthaft in Erwägung.“
    Anna blinzelte erstaunt. Christophers Ausführungen klangen, als stammten sie von ihr.
    „Und was ist mit …“ Anna wurde rot.
    „Mit Sex?“ Christopher grinste. „Wie du selbst herausgefunden hast, muss man dafür nicht verheiratet sein. In der Tat glaube ich, dass es für beide erfüllender ist, wenn man nicht durch das Band der Ehe dazu gezwungen ist.“
    Hitze stieg in Anna auf, als sie sich daran erinnerte, wie frei und zügellos sie sich Christopher hingegeben hatte. Sie leckte sich über die Lippen und wurde gewahr, dass Christopher wie hypnotisiert daraufstarrte. Jeder Nerv in ihrem Körper schien ein Eigenleben zu entwickeln. Annas Herzschlag dröhnte in ihren Ohren. Ein Schauer rieselte über ihren Rücken.
    Christopher beugte sich vor und küsste sie sanft auf die Lippen. Willig ließ Anna es geschehen, kam ihm entgegen, und er legte seine Hand in ihren Nacken, zog sie näher und ließ seine Zunge in ihren Mund gleiten.
    Ihre Zungen umkreisten sich. Erst vorsichtig, dann immer wagemutiger eroberte Christopher Annas Mundhöhle. Als sie leise stöhnte, erlaubte er sich, seine freie Hand auf ihre Brust zu legen. Prompt verhärteten sich Annas Brustwarzen. Christophers Daumen strich sacht über die steifen Nippel unter dem dünnen Chemisenkleid, und Anna wölbte sich ihm

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