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Tigerlilie - Paul, I: Tigerlilie

Tigerlilie - Paul, I: Tigerlilie

Titel: Tigerlilie - Paul, I: Tigerlilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Paul
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gestützt, und sie betrachtete.
    Sie war satt, aber immer noch schwankte die Welt um sie herum.
     
    Eigentlich war es doch sehr lustig.
    Der Kessel schien über dem Feuer zu hüpfen, und die Schürhaken in ihrem Gestell schunkelten im selben Takt. Anna unterdrückte ein Kichern.
    Christopher stand auf und hob Anna auf seine Arme.
    „Was tust du?“ Sie umklammerte Christopher, da Bewegung den Schwindel verstärkte.
    „Ich bringe dich ins Bett.“
    „Ich bin nicht müde!“, protestierte Anna.
    „Aber betrunken.“
    Anna kicherte. „Kein bisschen, ich fühle mich gut!“
    Christopher grinste. „Darauf wette ich.“
    „Lass mich herunter!“
    Christopher stand vor dem Bett und lachte Anna an. „Wie du wünschst!“
    Er ließ Anna auf die Matratze plumpsen und lag sofort über ihr, um sie mit ausgiebiger Zärtlichkeit zu küssen. Pure Wollust strömte durch Annas Körper und raubte ihr den Atem.
    Als Christopher ihre Lippen freigab, schnappte Anna nach Luft.
    „Ich wusste, dass du das im Sinn hast!“
    Seine Augen blitzten. „Gar nichts weißt du!“ Seine Stimme klang heiser. „Ich werde noch Brennholz hereinholen.“ Damit stand er auf und verschwand aus dem Cottage.
     
    Als Christopher zurückkam, schlief Anna tief und fest. Er konnte nicht widerstehen und trat an das Bett. Annas Haar lag auf dem Kissen ausgebreitet, ihre Lippen waren einladend geöffnet. Christopher schluckte.
    Eine ihrer zarten Hände lag an ihrem Halsausschnitt. Natürlich trug sie das züchtigste Nachthemd, das in Londons Geschäften zu kaufen war, und
    Christopher mochte wetten, dass sie dieses Gewand nicht grundlos eingepackt hatte. Sie musste gedacht haben, dieses hochgeschlossene Nachtkleid ließe sie reizlos erscheinen. Doch die Erinnerung an ihre leidenschaftliche Umarmung, ihren sanft gerundeten Po und ihre vollen Brüste und dann der Blick auf Annas bedeckten Körper, weckten jähe Lust in Christopher.
    Sie bezauberte ihn. Unter ihrer anerzogenen Tugend und Moralvorstellung lag eine stürmische, ungezähmte Frau verborgen, und Christopher konnte es kaum erwarten, alle Facetten Annas zu entdecken.
     
    Anna bahnte sich ihren Weg durch das Gestrüpp, das das Cottage von dem See trennte. Ärgerlich zerrte sie an ihren Röcken, die sich an den Brombeerranken verhakten. Wieso zeigte Christopher sich so unzuverlässig? Er wusste doch, dass Coinneach sie abholen kam.
    Aber nein, der Herr musste ein letztes Mal schwimmen gehen. Als könnte er zu Hause in London nicht ein Bad nehmen. Vermutlich in einer Wanne, die größer war als der eisige schottische See.
    Durch das Blätterwerk sah sie das Wasser schimmern. Silberne Lichter tanzten auf der Seeoberfläche, als das Sonnenlicht darauf traf. Das Plätschern und Lecken der Wellen am Ufer war zu vernehmen. Und dann das Geräusch von etwas Größerem, das die Oberfläche durchbrach.
    Im Schutz eines Busches blieb Anna stehen.
    Christophers Kopf schoss durch die Fluten, seine Arme pflügten durch das Wasser, und es wirkte so mühelos, als hätte er nie etwas anderes getan.
    Er drehte sich und ließ sich vom Wasser treiben. Sein langes Haar lag ausgebreitet wie ein Fächer da und folgte den sachten Bewegungen seines Körpers. Seine Augen waren geschlossen und seine Gesichtszüge entspannt. In diesem Moment schien es, als ruhe er vollständig in sich selbst. Als würde er sich allein genügen. Doch dann bemerkte Anna die Veränderung in seiner Miene. Seine Lippen pressten sich eine Spur zu fest aufeinander, und seine Augenlider zuckten. Zwei kleine steile Falten erschienen auf seiner Nasenwurzel, und sein ovales Gesicht wirkte kantiger als gewöhnlich. Er drehte sich um und schwamm ans Ufer.
    Beinahe schwungvoll verließ er das Wasser. Die Tropfen spritzten durch die Gegend und die, die sich auf Christophers Körper sammelten, ließen seine Haut wie überzogen von glitzernden Diamanten wirken.
    Anna schluckte trocken, als ihr Blick über seine prachtvolle Gestalt glitt.
    Seine strammen Waden, die festen Oberschenkel und den knackigen Po. Einen Moment lang überfiel sie Schuld, weil sie ungehemmt und mit Verlangen einen nackten Mann anstarrte, doch sie konnte ihre Augen nicht abwenden.
    Er streckte sich, und dabei rollten einige Wassertropfen über sein V-förmiges Kreuz hinunter in die Grübchen über seinem Po. Sein nasses Haar klebte an seinem Rücken, wie schwarze Seide hatte es sich an seine Haut geschmiegt. Christophers Hände fuhren darüber, drückten die Nässe heraus und begannen,

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