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Tim und Charlie (Tim: Teil 2) (German Edition)

Tim und Charlie (Tim: Teil 2) (German Edition)

Titel: Tim und Charlie (Tim: Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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anhalten und ein paar sehenswerte Sachen anschauen konnten.
    Zudem übernachteten wir noch 2 Mal in kleinen Hotels, die auf unserem Weg lagen. Wir wollten die Zeit ein bisschen für uns nutzen und das kosteten wir auch aus.
    Als wir zuhause ankamen, erwartete uns jedoch eine unschöne Überraschung.
    Carl kam gerade aus dem Haus, als wir parkten. Er sah furchtbar aus. Seine Kleidung war durcheinander und er hatte dicke Ringe unter dem Augen, als hätte er seit Tagen nicht geschlafen.
    Charlie und ich sahen uns erschrocken an, dann stiegen wir aus.
    »Carl, was ist passiert?«, fragte ich ihn.
    »Dad ist im Krankenhaus«, antwortete Carl und seine Augen wurden feucht. »Sie haben ihn gestern eingeliefert. Er ist auf der Arbeit einfach in Ohnmacht gefallen und sie haben ihn nicht wieder wach bekommen. Also haben sie einen Krankenwagen gerufen. Es dauerte vier Stunden, bis er wieder aufwachte. Sie wissen noch nicht, was es ist, aber es scheint ihm gut zu gehen.«
    Charlie legte seinen Arm um mich, als wolle er mich stützen.
    Später erzählte er mir, dass er Angst hatte, dass ich umfallen könnte, weil ich plötzlich kreidebleich geworden bin.
    »Wir konnten euch nicht erreichen. Eure Handys liegen in eurem Zimmer. Wir hatten bei Charlie‘s Eltern angerufen, aber da wart ihr schon nicht mehr.«
    Wir luden Carl ins Auto und machten uns auf den Weg ins Krankenhaus, wo wir auf Mom und Carol trafen.
    Auch Hal und seine Mutter waren da.
    »Wer hat euch angerufen?«, fragte Charlie Hal.
    »Ich«, antwortete Carl. »Ich habe die ganze Gang angerufen. Ich habe ihnen aber gesagt, dass sie nicht herkommen, sondern Dad einfach die Daumen drücken sollten. Charlie, du solltest deine Eltern anrufen, sobald es Neuigkeiten gibt.«
    Dad war wach, sollte sich aber schonen. Deswegen gingen Charlie und ich alleine mit Mom zu ihm ins Zimmer.
    Er sagte, dass er sich recht gut fühlte. Wir wollten beide zu ihm eilen und uns für das Geschenk bedankten. Aber wir hielten uns zurück. Wir bleiben nur ein paar Minuten und sprachen ein bisschen mit ihm. Als wir den Raum verließen, gingen Carl und Carol zu ihm.
    Wir bedankten uns bei Mom für das Geschenk, versprachen aber, dass wir es noch einmal richtig nachholen würden, sobald Dad wieder auf den Beinen war.
    Es gab noch zwei weitere solcher Vorfälle, bevor die Ärzte eine Diagnose liefern konnten. Sie stellten fest, das Dad eine Reihe kleinerer Schlaganfälle erlitten hatte.
    Es war noch etwas mehr als eine Woche bis zu Carl‘s und Carol‘s Hochzeit und wir hatten einige Familienkonferenzen — manche mit, manche ohne Dad — in denen wir darüber diskutierten, ob man die Hochzeit nicht verschieben sollte.
    Mal war die Mehrheit dafür, sie zu verschieben, mal dagegen.
    Dad allerdings wollte davon nichts wissen.
    »Wenn ihr die Hochzeit verschiebt, werde ich mich so aufregen, dass ich einen richtigen Schlaganfall bekomme. Ich werde es zur Hochzeit schaffen. Wagt euch also ja nicht, sie zu verschieben.«
    Es war fünf Tage vor der Hochzeit, als Dad wieder nach Hause durfte. Die Ärzte sagten, er solle es ruhig angehen lassen, schränkten ihn ansonsten aber nicht weiter ein.
    »Also wenn es darum geht, Tische zu bewegen, schwere Kartons zu tragen oder Leute vom Flughafen abzuholen, werde ich das nicht machen dürfen. Ich finde das ist für mich ein ganz guter Deal.«
    Wir machten uns ein bisschen Sorgen, dass es auf die Stimmung bei der Hochzeit schlagen könnte, aber Dad schaffte es, jeden mit seiner Ausgelassenheit anzustecken.

    Die Hochzeit selbst war traditionell, von einigen Ausnahmen abgesehen.
    Carl und Carol lehnten es ab, ein traditionelles Ehegelübde abzulegen, da Charlie und ich das auch nicht konnten. Zudem wollten sie nicht, dass der Vater der Braut sie zum Altar führte.
    Diejenigen, die eine Rolle bei der Zeremonie hatten, kamen paarweise den Gang entlang. Carl und Carol kamen ebenfalls gemeinsam. Die Eltern des Brautpaares standen bei den beiden, so wie die Gang bei unserer Zeremonie an unserer Seite stand.
    Der anschließende Empfang war toll. Das Essen war lecker, die Musik sehr tanzbar, der Kuchen viel zu süß und die Reden für Carl‘s Geschmack viel zu rührselig.
    Allerdings war alles viel zu schnell vorbei. Wir verabschiedeten das Brautpaar, wussten allerdings nicht, wohin.
    Eine Stunde später, als wir mit Mom und Dad im Wohnzimmer saßen und plauderten, tauchten plötzlich Carl und Carol auf und verkündeten zu unser aller Überraschung, dass sie die Nacht —

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