Time of Lust | Absolute Hingabe | Band 2 | Roman von Megan Parker
schliefen sehr lange, sie ließen das Frühstück aus und gingen gemeinsam auswärts Mittagessen. Die Stunden wollten nicht vergehen und meine Nervosität steigerte sich noch, als mir die Idee kam, dass eigentlich Jude die Lösung für mein größtes Problem wäre ... wenn doch nur ich diejenige sein könnte, die mit ihm ein paar Stunden verbringen durfte. Vielleicht sollte ich meine Gedanken mit David teilen, es wäre doch auch in seinem Interesse. Andererseits hätte er selbst daran denken können und die Tatsache, dass er es nicht tat, ließ mich vermuten, dass er es nicht erlauben würde. Ich musste eigene Pläne schmieden. Fünf Minuten ... mit Jude ... nur fünf Minuten. Irgendwie musste sich das doch einrichten lassen.
Ich versuchte, mit meinem Outfit seinen Geschmack zu treffen. Also wählte ich eine nachtblaue hautenge Hüfthose, die seidig glänzend schimmerte – Jude mochte enge Hosen bei Mädchen – und dazu eine himmelblaue Korsage, schulterfrei, im Rücken geschnürt.
Gegen sechzehn Uhr klingelte es an der Gegensprechanlage und vor Schreck blieb mir fast das Herz stehen. Hayle und ich warteten im Wohnzimmer. David öffnete die Tür. An den zwei Säulen im Eingangsbereich vorbei konnte ich Jude sehen, wie er mit Victoria unsere Wohnung betrat. David half ihm aus dem Mantel und begann ihn danach innig zu küssen. Vicky sank neben Jude auf die Knie – ich hatte die Rituale von Ivory schon fast vergessen, aber so schrieb es die Etikette vor, wenn zwei Männer im Beisein eines Mädchens intim wurden. Auch ich drehte mich schließlich um. Hayle saß auf der auf der Couch und befasste sich vorgeblich mit einer Zeitung.
Als ich wieder hinsah, waren alle drei bereits auf dem Weg ins Wohnzimmer. Jude warf mir einen kurzen Blick zu, reichte dann aber zuerst zu Hayle die Hand. Ich stand am Fenster und beobachtete, wie David nun Victoria küsste. Sie war plötzlich völlig aufgelöst, gierte mit ihren Händen nach ihm, durchkämmte seine Haare, hielt sich an seinen Schultern fest und machte ihm schluchzend Vorwürfe: »Du warst einfach weg ... ohne dich zu verabschieden ... wir wussten gar nichts.«
David nickte stumm und küsste sie weiter, als könnte seine Leidenschaft sie trösten. Es machte mich fertig, dass ich nicht wusste, was er auf Ivory mit Victoria erlebt hatte ... ob er jemals mit ihr geschlafen hatte.
Jude lächelte mich an, als er sah, wie ich die beiden mit offenem Mund beobachtete – aber sofort war meine Aufmerksamkeit bei ihm. Erst jetzt wurde mir wieder bewusst, wie attraktiv er war. Seine Schönheit blendete in meinen Augen. Er kam auf mich zu und legte eine Hand an meine Taille. Doch ich wandte mein Gesicht von ihm ab.
»Willst du mich nicht küssen?«, hauchte er lasziv.
Das wollte ich durchaus. Aber nicht vor David! Es brach mir das Herz, mit ansehen zu müssen, wie er Victoria küsste und umarmte. Ich wollte David nicht gleichermaßen verletzen. Doch Judes strenger Blick fesselte mich und ich traute mich nicht, ihm zu widersprechen. Nur zögerlich schüttelte ich meinen Kopf, denn ich fürchtete mich vor seiner Reaktion. Aber Jude zeigte edle Toleranz, er nickte und trat von mir zurück. Plötzlich erhob sich Hayle, um ihm leise etwas anzuvertrauen: »Schlag sie, wenn du ein richtiger Mann bist!«
Leicht perplex sah Jude ihn an. »Was hat dich geritten?«
»Sie steht auf so was, glaub mir«, flüsterte Hayle.
Ich war fassungslos. Wie konnte er so etwas nur tun? Als ob man das Jude zweimal sagen müsste.
»Du hast doch keinen blassen Schimmer davon, was sie für mich empfindet«, konterte Jude selbstsicher. »Soll ich dir erklären, warum sie mich nicht küssen will?« Er wandte sich nun an mich und sprach so langsam, als wollte er mich mit einem Fluch belegen: »Es würde alles vorweg nehmen ... Sie ist noch nicht bereit dafür, meine plötzliche Nähe zu ertragen. Viel lieber würde sie vor mir auf die Knie fallen, sich auf dem Boden vor mir ausstrecken, um mit ihren Lippen meine Schuhe zu berühren.«
Hayle lachte. Ungläubig setzte er sich wieder auf die Couch. Jude hingegen kam zu mir und sah mir fest in die Augen. Zärtlich legte er eine Hand an meine Wange, dann hauchte er in mein anderes Ohr: »Sieh zu mir auf ... bete mich an ... hebe mich in deinen Himmel!«
Stechende Gänsehaut lief über meinen Körper. Sofort spürte ich pochende Erregung in meinem Unterleib. Sehnsüchtig wich alle Luft aus meinen Lungen und formte sich zwischen meinen Stimmbändern zu
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