Time of Lust | Absolute Hingabe | Band 2 | Roman von Megan Parker
bückte er sich zu mir und legte eine Hand an mein Gesicht. »Was ist passiert?«
»Chili!«, presste ich aus meinem Mund. Obwohl ich dachte, es könnte nicht schlimmer werden, steigerte sich die Wirkung noch immer kontinuierlich. Verzweifelt richtete ich mich auf, umklammerte David und schrie über seine Schulter.
Er nahm meine Hände von sich und wurde etwas ungehalten: »Wo hast du Chili?«
Ich keuchte und hielt mich selbst grob zwischen den Beinen fest.
»Du hast dir mit Chili-Fingern zwischen die Beine gegriffen?«
»Nein ... ich hab ... mich eingerieben!«, stöhnte ich. »Hilf mir ... bitte!« Wieder kroch ich zur Spüle und drehte das kalte Wasser auf. Das Feuer fraß sich durch meinen ganzen Unterleib. Ich überlegte, ins Waschbecken zu klettern, aber endlich reagierte David. Er nahm mich auf seine Arme, griff nach einer Packung Milch aus dem Kühlschrank und trug mich ins Badezimmer. In der leeren Wanne legte er mich ab, gab mir ein kleines Gästehandtuch zwischen die Beine und goss Milch darüber. Erschöpft keuchte ich und spürte endlich Linderung.
David legte mir eine Hand an die Stirn, als wäre ich krank. »Wieso machst du so etwas?«
Ich zuckte mit den Schultern. »Du hast dich auf Ivory auch mit Wasser verbrüht, um den Schmerz der Sehnsucht zu überdecken, weil dir Santiago so fehlte!«
»Dir fehlt Santiago?«, fragte er betroffen.
Die Frage kam mir etwas zu plötzlich. Und selbst wenn es so gewesen wäre, hätte ich es vor David nicht zugeben wollen. »Ich weiß nicht«, seufzte ich.
David streichelte durch meine Haare. »Er hatte recht, oder? Ich kann dir nicht geben, was er dir gegeben hat.«
So etwas durfte er nicht sagen, es klang, als wollte er mit mir Schluss machen. Der Kummer mischte sich mit meinen Schmerzen. Ich hielt mir eine Hand vors Gesicht und heulte ganz bitterlich. Der Hall in der Badewanne verstärkte meine Stimme noch dramatischer. David zog mich an sich und ließ sich von mir über den Wannenrand hinweg umarmen. »Ich liebe dich«, schluchzte ich. »Ich liebe dich ... wirklich!«
»Ja, ich weiß«, hauchte er und streichelte zärtlich über meinen Kopf. »Ich darf dich nicht so viel allein lassen.«
Ich küsste ihn noch einmal kurz am Hals, dann forderte mein Brandherd wieder volle Aufmerksamkeit. Ich presste den mit Milch getränkten weichen Stoff an mich, ständig auf der Suche nach der kühlsten Stelle. Nach zehn Minuten gab mir David eine Salbe und ich legte mich mit einem Kühlpaket ins Bett, aber erst spät abends ließ der Schmerz nach und ich schlief ein.
New York Fashion Week
Die New York Fashion Week war mit Abstand der beste Job, den ich während meiner Model-Karriere jemals erhalten hatte. Es waren viele Mädchen dort, die ich aus Illustrierten kannte, von Titelblättern und Hochglanzmagazinen. Wir hatten zwei Tage lang geprobt, bis schließlich der große Abend gekommen war. Leider konnte sich David keine Zeit nehmen, dabei zu sein, obwohl ich eine gratis Eintrittskarte für ihn bekommen hatte. Die Halle war voll. Man reichte uns in den Garderoben Champagner gegen die Nervosität und trotzdem war ich dankbar, diesmal nicht als First Face laufen zu müssen. Dafür gab es Supermodels.
Als Auftakt stelzten alle Mädchen in kurzen Abständen eine gerade Linie bis ans Ende des Laufstegs und wieder zurück. Der Publikumsbereich war zum Glück so sehr abgedunkelt, dass man die vielen Leute und Kameras gar nicht erkennen konnte.
Zirka zehn Minuten später war mein Auftritt. Ich präsentierte Dessous von Michelle Klein und lief mit nur zwei weiteren Mädchen über den langen Catwalk. Diesmal beleuchteten einige Spots auch die ersten Reihen des Publikums und bei meinem streng geradeaus gerichteten Blick traf es mich plötzlich wie der Blitz ... Santiago!
Ich bildete mir ein, ihn in im Scheinwerferlicht gesehen zu haben – ganz am Ende des Catwalks frontal in der ersten Reihe. Das konnte er mir nicht antun! Mir stockte der Atem. Ich konzentrierte mich krampfhaft auf jeden einzelnen Schritt und bekam kaum noch Luft. Längst war ich nicht mehr im Takt, mir zitterten die Knie und als ich kurz vor ihm angekommen war, wurde er ein zweites Mal von einem Spotlight erleuchtet. Er war es tatsächlich! Der Schreck erfasste nun meine Beine mit voller Wucht. Ich wackelte, stürzte und fiel direkt vor ihm auf die Knie. Sofort musste ich meinen Blick von ihm losreißen, um wieder aufstehen zu können. Ich meinte, ihn im Augenwinkel lächeln gesehen zu haben. Endlos
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