Time to Die - Stirb noch einmal
Bronsons Gesicht einen missbilligenden Ausdruck wahrzunehmen. Offensichtlich hielt er nichts davon, wenn Menschen ihre Zuneigung öffentlich kundtaten. Na ja, sein Pech. So war sie nun einmal. Sie umarmte und küsste ihre Freunde, wenn ihr danach war.
“Mein Wagen oder Ihrer?”, fragte sie Deke, als sie gemeinsam das Zimmer verließen.
“Ihrer. Wir sind mit einem Mietwagen aus Atlanta gekommen.”
Vor der Tür schnappte er sich einen dunklen Seesack und warf ihn sich über die Schulter. Als sie kurz darauf am Lift standen, griff er an ihr vorbei und drückte den Aufzugknopf. Bevor Lexie jedoch durch die aufgleitenden Türen eintreten konnte, hielt er sie zurück. Erst nachdem er den Innenraum des Lifts genau inspiziert hatte, schob er sie sanft hinein.
“Es wird wohl etwas dauern, bis ich mich daran gewöhnt habe, einen Bodyguard zu haben.”
“Solange Sie sich klarmachen, dass alles, was ich tue, zu ihrer Sicherheit geschieht.”
“Hmm … Ich werde versuchen, daran zu denken.”
Sie bemühte sich, ihn nicht anzustarren, aber das verhinderte auch nicht, dass sie sich mit jeder Faser ihres Körpers seiner Gegenwart bewusst war. Er war gut zwei Köpfe größer als sie selbst und um einiges schwerer. Er schien die kleine Kabine völlig auszufüllen. Und da war noch sein Geruch. Er roch sauber und sinnlich zugleich. Nach Seife und Wasser, einem Hauch Aftershave und seiner ganz eigenen, männlichen Note.
Keiner von beiden sagte ein Wort, bis sie in der Lobby waren. Dann fragte er: “Wo steht Ihr Auto?”
“In der Tiefgarage.”
“Wie kommen wir dorthin?”
“Normalerweise würden wir den Hinterausgang nehmen”, erwiderte sie und spähte zu der Tür, die allerdings von der Polizei abgesperrt worden war.
Er griff nach ihrem Ellenbogen. “In diesem Fall nehmen wir den Vorderausgang.”
Als sie das Gebäude verlassen hatten, übernahm Lexie die Führung und er folgte ihr durch eine Seitenstraße, bis sie die schmale Gasse hinter dem Bürokomplex erreicht hatten. Es war November, die Sonne ging bereits unter. Im Schatten der hohen Häuser rechts und links wirkte die schmale Straße dunkel und unheimlich. Deke öffnete sein Jackett und umfasste Lexies Oberarm. Als er sie berührte, blickte sie ihn unvermittelt an, doch ihr Blick wurde nicht erwidert. Dekes gesamte Aufmerksamkeit galt der Umgebung. Konzentriert überprüfte er die Gasse, die Toreingänge sowie den Parkplatz. Lexies Blick jedoch glitt über sein markantes Gesicht, den Hals entlang zu seinen breiten Schultern und seiner muskulösen Brust. Als er sich bewegte, gab sein Jackett für einen kurzen Moment den Blick auf seine Waffe frei, die er in einem Holster um die Schulter trug.
Ihr stockte der Atem. Sie hasste Waffen. Das Einzige, was sie an Bain Desmond nicht leiden konnte, war, dass er sich einen Beruf ausgesucht hatte, bei dem er einen Revolver tragen musste.
Sie hätte wissen müssen, dass ein professioneller Bodyguard ebenfalls eine Waffe haben würde. Wenn sie ihn bitten würde, sie abzulegen und in ihrer Gegenwart nicht zu tragen, würde er sie wahrscheinlich für verrückt erklären. Und er würde sich garantiert weigern.
“Welcher ist Ihrer?”
“Der weiße Geländewagen.”
Sie öffnete ihre Handtasche und wühlte darin herum, bis sie ihre Schlüssel gefunden hatte. Er nahm sie ihr ab, führte sie zur Beifahrerseite und öffnete die Tür.
“Wollen Sie fahren?”, fragte sie erstaunt. “Da ich den Weg kenne, wäre es doch vielleicht einfacher, ich …”
“Ich fahre.” Sein Ton duldete keinen Widerspruch.
Sie nickte.
“Brauchen Sie Hilfe?” Er sah auf ihren Stock.
Sie schüttelte den Kopf, griff nach dem oberen Rand der Tür, lehnte den Stock zwischen Sitz und Handschuhfach und stemmte ihren Körper in den Wagen. Als sie saß, schloss er die Tür hinter ihr und öffnete den Kofferraum, um seine Tasche zu verstauen. Dann sprang er auf den Fahrersitz und fragte: “Wo wohnen Sie?”
“Wenn Sie mich fahren ließen, könnte ich uns direkt dorthin bringen und müsste Sie nicht durch den Feierabendverkehr leiten.”
“Und wenn ich Sie fahren ließe und jemand versuchen würde, uns von der Straße zu drängen, wüsten Sie dann, was zu tun ist?”
Seine Frage überraschte sie. Der Gedanke war ihr gar nicht gekommen. “Darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Ist das der Grund, warum …?”
“Ich habe Ihnen doch gesagt, dass es für alles, was ich tue, einen Grund gibt.” Er ließ den Motor an. “Unser Leben
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