Time to Die - Stirb noch einmal
als sie zu ihm hinüberblickte und Blut von seiner Stirn tropfen sah. Dann fiel er um und landete mit dem Kopf auf ihrem Schoß, bevor er vollständig zu Boden rutschte. Sie schrie laut auf.
Irgendjemand schien ihren Namen zu rufen, doch das Heulen des Motorbootes und das Rauschen des kalten Fahrtwindes übertönten alle anderen Geräusche.
Jafari lag tot zu ihren Füßen. Aber sie war immer noch gefesselt und raste mit einem mit Sprengstoff gefüllten Boot auf einen Damm zu.
Geoff brachte Caras Boot so nah wie möglich an das andere heran, ohne dass sie zusammenprallten. Deke versuchte, an Deck zu springen, was ihm beinahe auch gelungen wäre. Beinahe. Mit aller Kraft hielt er sich an der Bordwand fest. Wenn er jetzt losließ, würden Lexie und er sterben. Während die Wellen wie steinerne Fäuste auf ihn einschlugen, versuchte er immer wieder, sich an Bord zu ziehen.
Endlich gelang es ihm, seinen Körper über die Reling zu hieven. Bäuchlings landete er auf dem harten Holzboden und rang nach Luft.
“Deke!” Lexie brüllte aus voller Kraft und kam doch kaum gegen den Motorenlärm und das Geheule des Windes an.
Er zwang sich, aufzustehen, und lief so schnell er konnte zum Cockpit.
“Geht es dir gut?”, rief er ihr zu.
“Jetzt wieder”, schrie sie, so laut sie konnte. “Du musst das Boot anhalten! Es ist mit Sprengstoff gefüllt. Jafari wollte es in das Kraftwerk am Damm jagen.”
Deke befreite ihr blutiges Handgelenk und riss sie in seine Arme. Während er sie fest an sich gepresst hielt, ergriff er mit der anderen Hand das Steuer und begann, das Boot abzubremsen, bis es schließlich kurz vor der Staudammmauer stehen blieb.
Lexie hing an Deke, als ginge es immer noch um ihr Leben. Auch als Bain wenig später auftauchte, zusammen mit dem Polizeichef und dem Geheimagenten, machte sie keine Anstalten, ihn loszulassen. Deke wusste, dass er für das, was er getan hatte, im Gefängnis landen konnte, aber das war ihm egal. Das Einzige, was ihn interessierte, war, dass der Mann, der Lexie wochenlang verfolgt und gepeinigt hatte und der so viele unschuldige Leute auf dem Gewissen hatte, endlich tot war.
Er hob Lexie in seine Arme und trug sie an die Reling, von wo aus er sie vorsichtig zu Geoff hinüberreichte. Sobald sie sicher auf dem anderen Boot war, kletterte er hinterher.
“Laufen Sie nicht weg!”, rief Rob Copeland ihm hinterher. “Wir haben noch ein paar Fragen an Sie, Bronson. Und an Sie auch, Monday.”
“Er wird nicht schwer zu finden sein”, entgegnete Lexie. “Er wird bei mir sein. Für den Rest seines Lebens.” Sobald Geoff sie abgesetzt hatte, zog Deke sie an sich. Sie sah ihm tief in die Augen. “Wenn du das willst.”
“Darauf kannst du wetten, Liebling. Wie lange vorher muss man in Tennessee das Aufgebot bestellen?”
“Wie kommst du denn darauf, dass ich dich heiraten möchte?” Sie schlang ihre Arme um seinen Hals.
“Das tun Menschen doch, die einander lieben, oder? Sie heiraten, bekommen ein paar Kinder und leben glücklich bis an ihr Lebensende.”
“Darauf kannst du wetten.”
EPILOG
A m Silvesterabend um Mitternacht standen die frisch vermählten Mr. und Mrs. Bronson auf der Veranda von Dekes Holzhaus am See. Dick eingepackt in ihre Wintermäntel schossen sie Feuerwerkskörper in den Himmel, um das neue Jahr willkommen zu heißen – und um den Beginn ihres gemeinsamen Lebens als Mann und Frau zu feiern. Keiner von beiden hatte eine große Verlobungsfeier oder eine aufwändige Hochzeit gewollt. Auch keine Flitterwochen am anderen Ende der Welt. Alles, was sie wollten, war einander.
“Wir sollten besser wieder hineingehen”, schlug Deke vor, nachdem sie die letzte Leuchtrakete verschossen hatten und zusahen, wie sie am nächtlichen Himmel verglühte. “Es ist eiskalt hier draußen.”
Er nahm sie in die Arme, stieß die Hintertür mit dem Fuß auf und trug Lexie in die Küche. Dann drehte er sich um und schloss die Tür mit dem Fuß. Er trug seine Frau durch die Küche ins Wohnzimmer, dem gemütlichsten Raum im ganzen Haus. Im alten Steinkamin brannte ein kräftiges Feuer, und direkt vor den Flammen lag eine Matratze.
Er half Lexie aus dem Mantel und zog dann seinen eigenen aus. Sie trugen beide nichts darunter. Deke zog sie auf die Matratze, bedeckte sie beide mit einem dicken Fell und kuschelte sich an seine Frau.
Lexie seufzte vor Glückseligkeit.
“Ich wünschte, jeder wäre so glücklich wie wir”, murmelte sie.
“Das ist vollkommen unmöglich.
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