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Time to Die - Stirb noch einmal

Time to Die - Stirb noch einmal

Titel: Time to Die - Stirb noch einmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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Murroughs langsame und schmerzhafte Genesung genau. Die Kugel, die sie im Rücken getroffen hatte, war zum Glück nicht tödlich gewesen, und die durch sie verursachte Lähmung zwar schwerwiegend, aber heilbar. Allerdings hatte es über ein Jahr gedauert, bevor Lexie überhaupt wieder ein wenig laufen konnte, und vier weitere Jahre voller Physio- und Psychotherapie, bis sie ein halbwegs normales Leben führte.
    Danach – vor mehr als fünf Jahren – hatte er sie aus den Augen verloren.
    “Hier ist mein Schlafzimmer”, unterbrach Lexie seinen Gedankengang.
    Mit Schwung öffnete sie die Tür zu dem pastellblau gestrichenen Zimmer. Ein großes Doppelbett mit einer blau-weiß karierten Tagesdecke bildete den Mittelpunkt des Raumes. Über dem offenen Kamin hing eine schwarz-weiße Landschaftsfotografie, und die Fenster wurden von langen blauen Taftvorhängen eingerahmt. In einer Ecke stand ein kleiner weißer Tisch mit zwei blau-weiß bezogenen Polsterstühlen. Auch wenn der Raum nicht übertrieben weiblich wirkte, so waren der Veilchenstrauß auf dem Nachttisch und der blau-weiß geblümte Teppichboden doch klare Hinweise darauf, dass hier eine Frau lebte.
    “Ich hoffe, Sie werden sich im Gästezimmer wohlfühlen. Es ist nicht ganz so groß wie mein Schlafzimmer. Das Bett ist hoffentlich lang genug für Sie.”
    Sie führte ihn zur nächsten Tür, öffnete sie und bedeutete ihm mit einer Handbewegung, einzutreten und sich umzusehen. Die Wände dieses Raums waren cremefarben gestrichen, und an den Fenstern befanden sich keine Vorhänge, sondern dunkelbraune Jalousien aus Holz. Das gusseiserne Bett wurde von zwei Nachtkästchen aus Walnussholz flankiert, deren Dunkelbraun mit der rostroten Tagesdecke und den Kissen harmonierte. Die gesamte Einrichtung bestach durch klare Linien und schnörkellose Eleganz.
    Besonders die einzelne, leicht vergilbte Fotografie, die in einem Bronzerahmen über dem Kopfende des Bettes hing, stach Deke ins Auge. Sie zeigte einen kleinen Teich, der friedlich von ein paar Bäumen umgeben war. Er erkannte den Ort sofort – eine Oase ein paar Kilometer vor Gadis Hauptstadt.
    Er spürte, wie sich sein Magen zusammenzog.
    “Gefällt Ihnen das Bild?”, fragte Lexie, der sein Blick aufgefallen war.
    Er musste schlucken.
    “Wer hat es gemacht?”
    “Ein Mann namens Marty Bearn”, flüsterte sie kaum hörbar. In ihrer Stimme lagen Bedauern und Melancholie. “Er war mein Kameramann. Er starb vor zehn Jahren in Gadi.”
    “Und er war ein Freund von Ihnen?” Himmel, wie konnte er ihr nur vormachen, er wisse nicht, wer Marty Bearn war? Jede Sekunde, die er mit ihr verbrachte, zwang ihn dazu, sie weiter anzulügen.
    “Ja, das war er. Ich bin die Patentante seiner Tochter.” Lexie atmete tief ein. “Sie wurde sechs Monate nach seinem Tod geboren.”
    Was sollte er dazu sagen? Nichts. Rein gar nichts.
    Er hätte gar nicht herkommen sollen. Als Geoff ihm einen Ausweg aus dieser Hölle gezeigt hatte, hätte er zugreifen sollen. Er hätte Cara Bedell übernehmen und es seinem Kollegen und Freund überlassen sollen, Lexie zu beschützen. Aber anstatt das einzig Richtige zu tun, hatte er darauf bestanden, sich persönlich um Lexies Schutz zu kümmern. Und warum? Weil ihm irgendetwas in seinem Innersten keine Wahl gelassen hatte.
    Seit zehn Jahren verfolgten ihn seine Schuldgefühle nun bereits. Auch wenn er versucht hatte, sie abzuschütteln, als Lexie wieder ein normales Leben führen konnte. Er und Geoff waren mit Mitte dreißig nacheinander aus dem Söldnergeschäft ausgestiegen, Geoff zuerst. Er fing bei Dundee an und überredete Deke, ebenfalls dort einzusteigen. Sicher, sie waren überqualifiziert, aber der Job war perfekt für zwei alte Krieger wie sie. Und die Bezahlung war verdammt gut.
    Jetzt wo er Lexie Murrough so gegenüberstand, kam es Deke so vor, als ergebe plötzlich alles einen Sinn. Vielleicht hatte ihn das Schicksal hierhergeführt, damit er diesmal auf sie aufpassen konnte.
    “Geht es Ihnen gut?”, fragte sie.
    “Hm?”
    “Ich habe Sie schon zweimal gefragt, ob Sie lieber Suppe und Salat oder Suppe und Sandwiches zum Abendessen möchten.”
    “Tut mir leid. Ich war gerade in Gedanken.”
    “Wie wär’, wenn Sie Ihre Tasche auspacken und sich ein wenig einrichten?”, schlug Lexie vor. “Ich werde mich frisch machen und mit den Vorbereitungen fürs Abendessen beginnen. Also – Sandwiches oder Salat?”
    “Sie müssen sich wirklich keine Umstände machen. Wir können auch

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