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Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Titel: Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Frank
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und ihn erst wieder losließ, als er seinen Körper schlaff werden spürte. Er prüfte den Pulsschlag: nicht tot. Nach einem Moment des Zögerns winkte er Meneptah zu sich her, und sie rannten mit fliehenden Füßen durch den abschüssigen Gang.
    Chloe fuhr aus dem Schlaf hoch, denn sie hatte ein Geräusch gehört, das weder von den raschelnden Ratten noch von ihrem knurrenden Magen oder dem schnarchenden Wachposten neben ihrem Verschlag stammte. Sie setzte sich auf, zog dabei an ihrer Kette und weckte ihn dadurch auf. Er grunzte kurz und legte sich wieder hin. Es war ein teuflisch ausgetüfteltes Arrangement, dachte Chloe. Sie befand sich in einer kleinen Kammer und war mit den Fußgelenken an einen Wachposten in der äußeren Kammer gefesselt, allerdings mit einer Tür zwischen ihnen beiden. Er bekam jede ihrer Bewegungen zu spüren – und fast immer wachte er davon auf. Sie seufzte tief. Wenn jemand in die Zelle blickte, würde er nur eine Einzelzelle mit einem Gefangenen – dem Wachposten – sehen und weitergehen. Bestimmt würde er nicht hinter eine allem Anschein nach massive Mauer blicken, in der nur unten ein kleiner Spalt für ihre Ketten freigelassen worden war. Sie starrte an die Wand, als sie das Geräusch erneut hörte, Metall, das auf Metall prallte. Ihr Wachposten fuhr hoch und öffnete die Tür zum Gang. Sie hörte ihn schreien und spürte, wie sein Körper sich nach vorn bewegte, wodurch sie automatisch an ihrer Fußgelenkfessel mitgerissen und gegen die Wand geschleudert wurde. Mit ersterbender Stimme rief sie nach Cheftu … und glitt in die Dunkelheit.
    Der Mann war tot, der Raum leer, nirgendwo war eine weitere Tür zu entdecken. Ameni besah sich das Gemetzel, die blutbespritzten Wände, die enthaupteten und verstümmelten Leichen der Männer, die nur ihre Pflicht getan hatten. Ihm war übel. Meneptah übergab sich auf den Boden, und Cheftu war so verzweifelt, daß es ihn kaum auf den Beinen hielt. Ameni versetzte dem Leichnam einen Tritt und schloß die Tür. Erschöpft führte er den kleinen Trupp nach oben und hinaus in die anbrechende Morgendämmerung … Sie hatten versagt.
    Cheftu wurde von einem Klopfen aufgeschreckt, denn er fürchtete, daß Hat vor seiner Tür stehen würde. Doch dann besann er sich, daß sie höchstwahrscheinlich nicht erst anklopfen, sondern gleich die Tür eintreten lassen würde. Zu seiner Erleichterung kam Ehuru herein, gefolgt von Meneptah. Ohne ein Wort zu sagen, ließ sich Meneptah an Cheftus Tisch nieder und starrte auf das dünne Brot und den Wein darauf. Cheftu wandte den Blick ab. Das Schiff hatte ohne sie abgelegt. Chloe verschmachtete ohne Hoffnung auf Rettung irgendwo in den Tiefen dieses verfluchten Tempels, und Thut hatte vor einem halben Dekan eine Vertreterin der Schwesternschaft empfangen. Durch die Sanduhr in seinem Geist rieselte Korn um Korn. Bei Gott, es mußte doch eine Lösung geben!
    »Kommst du mit uns, Herr?« fragte Meneptah und holte Cheftu damit in die Gegenwart zurück. »Wir können dein Wissen brauchen, und du könntest auf diese Weise das Land verlassen.
    Vom Kai legen keine Boote mehr ab; das ist eine königliche Verfügung.«
    »Ich kann nicht weg, ehe ich weiß, daß ich RaEm nicht mehr helfen kann. Ich muß noch mal versuchen, sie zu finden. Vielleicht wird sie nicht mehr so schwer bewacht, wenn man sie erst in die Wüste bringt.« Er klammerte sich an einen Strohhalm, das war ihm bewußt, doch er wagte nicht, weiterzudenken. »Eine Angehörige der Schwesternschaft hält sich hier in Avaris auf. Vielleicht könnte einer von uns sich für sie ausgeben …«
    Meneptah schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, daß sich die Angehörigen der Schwesternschaft beim Atum rasieren müssen. Das würde uns verraten.«
    Cheftu zeigte den Schatten eines Lächelns. »Ja, natürlich.«
    Sie saßen schweigend beisammen, als Ehuru eintrat, die Augenbrauen bis zur Perücke hochgezogen. »Eine Nachricht für dich, Herr.«
    Es waren knappe Worte, in Makabs klarer Handschrift verfaßt. »Die Herrin ist auf dem Boot Göttin des Horizonts. Sie wird jetzt dorthin gebracht und wird dort bis Mitternacht mit nur zwei Sechmet-Priesterinnen als Wache bleiben. Danach wird die Hohepriesterin zurückkehren, und sie werden sofort Segel setzen. Ich wünsche Dir und der Herrin eine sichere Reise, wohin Ihr auch fahren mögt.« Wortlos reichte Cheftu die Botschaft an Meneptah weiter.
    Der Israelit las sie durch und sah ihn dann mit furchterfüllten braunen Augen

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