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Timeless: Roman (German Edition)

Timeless: Roman (German Edition)

Titel: Timeless: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Monir
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sagte Michele. »Aber ich weiß einfach, dass er genauso verknallt ist.«
    »Los jetzt, wir kommen zu spät«, versetzte Caissie hastig. »Wir nehmen die Abkürzung.«
    Während sie die Abkürzung über das Schulbüro zur Klasse nahmen, blieb Michele plötzlich verwundert ste hen. Jemand, der aussah wie der junge Philip , war in einen Wegweiser der Schule vertieft.
    »Caissie«, rief sie.
    Caissie, die gerade damit beschäftigt war, eine SMS zu verschicken, blickte hoch, aber eine Sekunde zu spät. Er war um die Ecke verschwunden. Als er an ihr vorbeikam, sah Michele, dass es gar nicht ihr Philip war. Er besaß nicht dessen typisch zielstrebigen Gang. Überhaupt, wie konnte es Philip sein? Ich bin die Zeitreisende, nicht er , ermahnte sich Michele.
    »Wie?«, fragte Caissie und folgte ihrem Blick. »Was ist denn?«
    Michele biss sich auf die Unterlippe. »Nichts, ich dachte … ach, vergiss es.«
    Nachmittags saß Michele wie gelähmt vor dem Computer. Weder bei Wikipedia noch in irgendwelchen anderen Online-Quellen fand sie einen Eintrag zu Philip Walker. Es gab kein beachtliches Schaffenswerk vom Komponisten von »Bring die Farben zurück«. Keine Artikel, keine Platten, nichts – als ob er nie existiert hätte. Was ist passiert? , fragte sie sich benommen. Ich habe ihn gerettet … er hatte so viele Pläne … wie ist es möglich, dass ich jetzt keine Spuren von ihm finde? Was ist aus ihm geworden?
    Michele musste unbedingt mit Caissie reden. Irgendetwas musste es doch geben, etwas, das sie tun konnte, oder eine wissenschaftliche Erklärung, die Caissie einfiel. Sie raste die Treppe hinunter. Auf dem Weg zur Tür erregte etwas ihre Aufmerksamkeit. Ein seltsam blasser Schein drang aus der Bibliothek.
    »Annaleigh?«, rief Michele verunsichert. Doch es kam keine Antwort.
    Zögerlich betrat sie die Bibliothek, stellte fest, dass niemand dort war, und hatte doch das Gefühl, nicht allein zu sein. Nervös versuchte sie den Rückzug anzutreten, doch eine unsichtbare Hand schien sie vorwärtszudrängen. Sie entdeckte ein Buch auf einem der Tische, der seltsame Schein stammte von der Decke darüber. Unvermittelt öffnete sich das Buch. Michele stieß einen entsetzten Laut aus und versuchte, wegzurennen, doch sie war wie gelähmt, zu keinem Schritt fähig. Voller Entsetzen beobachtete sie, wie sich die Seiten wie von selbst umblätterten, bis das Buch schließlich auf einer Seite geöffnet blieb. Michele fühlte sich magisch von dem Buch angezogen. Als sie darauf zuging, stellte sie fest, dass es sich um ein Fotoalbum handelte. Und es war auf einer Seite mit dem alten Foto von Irving Henry, ca. 1900, aufgeschlagen.
    Mit zittriger Hand griff Michele nach dem Album. Plötzlich fühlten sich ihre Beine wie gelähmt an, und die Hände klebten an dem Album fest, während sie der schon vertraute Wirbel erfasste. Es passiert wieder , dachte sie erstaunt.
    »Walter, beeil dich, Lieber. Wir kommen zu spät.«
    Michele zuckte zusammen, das Album fiel ihr aus den Händen. Sie befand sich allein in der Bibliothek, doch die weibliche Stimme, die sie hörte, war ihr vertraut. Ängstlich wagte sie sich hinaus in die Grand Hall. An der Tür wartete ein Paar in mittleren Jahren: ein dunkelhaariger Mann mit schwarzem Anzug und Hut und eine rothaarige Dame in einem schwarzen dreiviertellangen Rock und Pullover. Bei näherem Hinsehen wurde ihr schlagartig klar, wer die Frau war.
    »Clara!«, rief sie. Ihr jetzt als Erwachsene gegenüberzustehen, rührte sie. Zu ihrer Überraschung reagierte Clara jedoch nicht. Als ob sie nichts gehört hätte, als ob Michele nicht da wäre, blickte Clara geradewegs durch sie hindurch. Sie kann mich nicht mehr sehen , stellte Michele betrübt fest.
    Ein etwa acht- oder neunjähriger Junge rutschte das Treppengeländer hinunter. Er trug ebenfalls einen schwarzen Anzug. Als er näher kam, stockte Michele der Atem. Es konnte kein Irrtum sein – es war ihr Großvater Walter.
    »Aber ich will nicht zu der Beerdigung von irgendeinem fremden alten Mann gehen«, jammerte er, als Clara seine Hand ergriff.
    »Walter, so spricht man nicht über die Toten«, ermahnte ihn Clara. »Mr. Henry war ein sehr netter Mann, der viele Jahre für die Familie gearbeitet hat. Wir müssen ihm Respekt erweisen. Und außerdem treffen wir dort deine Mommy.«
    Mr. Henry. Michele schluckte. Sie gehen zur Beerdigung von Irving Henry .
    »Ich verstehe nicht, warum Mommy und Stella ohne mich gegangen sind«, schmollte der kleine

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