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Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit

Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit

Titel: Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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aufgestickten silbernen Lilien und einem Hermelinkragen. »Wie steht's, Mylady?« sagte er und trat zu ihnen.
    Sie knickste vor ihm. »Gut, Sir Daniel.«
    »So seid Ihr wohlbehalten zurück.«
    »Ich danke Gott dafür.«
    Der düstere Mann schnaubte. »Das solltet Ihr auch. Ihr stellt  sogar seine Geduld auf eine harte Probe. War Euer Ausflug wenigstens so erfolgreich, wie er gefährlich war?«
    Claire biß sich auf die Lippe. »Ich fürchte nicht.«
    »Habt Ihr den Abt gesehen?«
    Ein leichtes Zögern. »Nein.«
    »Sagt mir die Wahrheit, Claire.«
    Die junge Frau schüttelte den Kopf. »Sir, ich habe ihn nicht gesehen. Er war unterwegs, auf der Jagd.«
    »Schade«, sagte Sir Daniel. »Warum habt Ihr nicht auf ihn gewartet?«
    »Ich wagte es nicht, denn Lord Olivers Männer verletzten den Klosterfrieden, um den Magister mit Gewalt wegzuführen. Ich fürchtete, entdeckt zu werden, und floh deshalb.«
    »Ja, ja, dieser lästige Magister«, sagte Sir Daniel mit mürrischer Miene. »Er ist in aller Munde. Wißt Ihr, was man sagt? Daß er in einem Lichtblitz erscheinen kann.« Sir Daniel schüttelte den Kopf. Es war nicht zu erkennen, ob er es glaubte oder nicht. »Er muß ein geschickter Magister des Schießpulvers sein.« Er sprach es schiezen-pulver und sehr langsam aus, als wäre es ein exotisches, ihm unvertrautes Wort. »Habt Ihr den Magister gesehen?«
    »In der Tat. Ich habe mit ihm gesprochen.«
    »Wirklich?«
    »Da der Abt nicht anwesend war, suchte ich ihn auf. Denn es heißt, der Magister habe sich in jüngster Zeit mit dem Abt angefreundet.«
    Chris Hughes hatte Mühe, dieser Unterhaltung zu folgen, und er erkannte erst spät, daß sie über den Professor sprachen. Er fragte: »Magister?«
    »Kennt Ihr den Magister?« fragte ihn Claire. »Edward de Johnes?«
    Chris machte sofort einen Rückzieher. »Ah … nein … nein, ich kenne ihn nicht, und —«
    Nun starrte Sir Daniel Chris mit unverhohlener Verwunderung an. Dann wandte er sich an Claire: »Was sagt er?«
    »Er sagt, er kennt den Magister nicht.«
    Der alte Mann blieb erstaunt. »In welcher Sprache?«
    »Eine Art von Englisch, Sir Daniel, mit ein wenig Gälisch  darin, wie ich glaube.«
    »Kein Gälisch, das ich je gehört habe«, sagte er. Er wandte sich an Chris. »Sprecht Ihr la langue-doc? Loquerisquide latinc?«
    Er fragte, ob Chris Latein spreche. Chris hatte gewisse akademische Lateinkenntnisse, er konnte es lesen, aber er hatte noch nie versucht, es zu sprechen. So stammelte er: »Non, Senior Danielis, solum perpaululum. Perdoleo.« Nur ein wenig. Tut mir leid.
    »Per, per… dicendo ille Ciccroni persinrilis est.« Er spreche wie Cicero.
    »Perdoleo.« Tut mir leid.
    »Dann schweigt Ihr wohl besser.« Der alte Mann wandte sich wieder an Claire. »Was hat der Magister zu Euch gesagt?«
    »Er konnte mir nicht helfen.«
    »Kennt er das Geheimnis, das wir suchen?«
    »Er sagte, er kenne es nicht.«
    »Aber der Abt kennt es«, sagte Sir Daniel. »Der Abt muß es kennen. Es war sein Vorgänger, der Bischof von Laon, der bei den letzten Umbauten von La Roque als Architekt wirkte.«
    Claire erwiderte. »Der Magister sagte, daß Laon nicht der Architekt war.«
    »Nein?« Sir Daniel runzelte die Stirn. »Und woher weiß der Magister das?«
    »Ich glaube, der Abt hat es ihm gesagt. Oder vielleicht hat er es aus den alten Papieren erfahren. Der Magister hat sich erboten, die Pergamente von Sainte-Mere zu sichten und zu ordnen, zum Wohle der Mönche.«
    »Hat er das?« sagte Sir Daniel nachdenklich. »Ich frage mich, warum.«
    »Ich hatte nicht die Zeit, ihn zu fragen, bevor Lord Olivers Männer den Klosterfrieden störten.«
    »Nun, der Magister wird ja bald hier sein«, sagte Sir Daniel. »Und dann wird Lord Oliver selbst ihm diese Fragen stellen…« Er runzelte die Stirn, ganz offensichtlich bereitete dieser Gedanke ihm Unbehagen.
    Der alte Mann drehte sich abrupt zu einem Jungen von neun oder zehn Jahren um, der hinter ihm stand. »Bring Squire Christopher in meine Gemächer, damit er sich baden und säubern kann.«
    Claire warf dem alten Mann einen scharfen Blick zu. »Onkel, durchkreuzt meine Pläne nicht.«
    »Habe ich das je getan?«
    »Ich weiß, daß Ihr es versucht habt.«
    »Mein liebes Kind«, sagte er, »meine einzige Sorge gilt Eurer Sicherheit — und Eurer Ehre.«
    »Und meine Ehre, Onkel, ist noch nicht verpfändet.« Damit stellte sie sich kühn vor Chris, legte ihm den Arm um den Hals und sah ihm in die Augen. »Ich zähle jede

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