TimeRiders 03: Der Pandora Code
aufgegeben. Ãber die Arbeit des Texas Advanced Energy Research Institute auf diesem Gebiet gibt es im frei zugänglichen Domain zu wenig Daten.
»Und was soll ich jetzt tun?«
Empfehlung: Tu nichts.
»Nichts?«
Korrekt. Warte auf eventuelle Kontaktaufnahme durch sie. Ein Tachyonensignal in die Zukunft zu schicken, kann Liam und die Support Unit in Gefahr bringen und könnte auch ein Sicherheitsrisiko für die Agentur darstellen.
Stumm starrte Maddy den Computer an. »Du willst, dass ich überhaupt nichts unternehme? Wo sie doch vielleicht in Gefahr sind und unsere Hilfe brauchen? Du verlangst von mir, nichts zu tun und Däumchen zu drehen?«
Positiv. Ein Tachyonenstrahl könnte von empfindlichen Instrumenten des Instituts registriert und die Nachricht abgefangen werden. Dadurch würden sie von der Existenz von Zeitreisen und der Agentur erfahren.
»Sie würden 14 Jahre, bevor Edward Chan seine mathematische Arbeit schreibt, erfahren, dass Zeitreisen möglich sind«, ergänzte Sal, die begriffen hatte, worum es Bob ging. »Unsere Nachricht an Liam könnte die Geschichte ebenso sehr verändern wie ein Mord an Chan.«
Korrekt.
Nachdenklich biss Maddy auf ihrer Unterlippe herum. »Aber die Entscheidung liegt bei mir?«
Du bist der Teamchef. Ich kann nur Daten und strategische Empfehlungen liefern.
»Gut, dann sage ich jetzt, zum Teufel mit potenzieller Kontamination, mir sind ihre Nullpunktenergie-Experimente, die wir durcheinanderbringen könnten, vollkommen egal. Ebenso egal wie irgendwelche Sicherheitsrisiken für die Agentur. Sie haben uns ja praktisch immer nur im Stich gelassen, und wir mussten selbst sehen, wie wir unsere Haut retten konnten. Das Letzte, was ich tun würde, wäre, Liam zu opfern, nur damit die Agentur zufrieden ist. Wir warnen Liam und brechen diesen Kundschaftertrip ab. Wir holen die beiden zurück, und danach ⦠danach ⦠kümmern wir uns um alle Zeitveränderungen, die wir möglicherweise verursacht haben. Einverstanden?«
Sal nickte. »Ich glaube, das ist ein brauchbarer Plan.«
Maddy drehte sich zu dem Monitor um. »Einverstanden?«
Das Cursorzeichen blinkte eine Weile nachdenklich, und sie hörten, dass der Computer lauter summte als vorhin. Endlich, nach ein paar Sekunden, erschienen auf dem Monitor Buchstaben.
Positiv.
»Cool«, sagte Maddy. »Also, Bob, schicke die Nachricht so, dass sie fünf Minuten vor Chans angegebenen Todeszeitpunkt eintrifft.«
Positiv.
Während Bob sich anschickte, den Tachyonenstrahl auszusenden, bereitete Maddy das Ãffnen eines weiteren Rückkehrfensters vor. Es sollte sich im selben Moment in der Abstellkammer öffnen und mindestens zehn Minuten lang offen bleiben. Dadurch würden die beiden, so hoffte sie, genügend Zeit haben, um nach Erhalt der Nachricht in die Abstellkammer zurückzukehren. Sie wollte das Extraktionsfenster gerade aktivieren, als mitten auf dem Monitor Bobs Dialogfeld erschien.
Information: Ein starkes Energiefeld interferiert mit dem Tachyonen-Signalstrahl.
»Das bedeutet?«
Mit 87% Wahrscheinlichkeit ist die Folge eine Explosion.
Maddy blieb die Luft weg. »Eine Explosion?«
Korrekt.
»Oh mein Gott!« Maddy spürte, wie alles Blut aus ihrem Gesicht wich. »Wie groà ist sie denn?«
Kann darüber keine Angaben machen. Es ist eine sehr groÃe Datenmenge.
Maddy sah Sal an. »Oh mein Gott! Glaubst du, dass �«
Sal schluckte nervös. Sie sagte nichts, aber von ihren weit aufgerissenen Augen konnte man ablesen, was sie dachte.
»Bob, bitte sag mir, dass nicht wir das ausgelöst haben ⦠Wir mit unserem Tachyonensignal!«
Das Tachyonensignal ist die wahrscheinlichste Ursache der Explosion. Die ersten eintreffenden Partikel könnten eine Reaktion hervorgerufen haben.
»Oh Gott, was habe ich nur getan?«
21
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Leuchtendes WeiÃ. Er schwebte in einem Vakuum von perfektem, leuchtendem WeiÃ. Liam kam es vor, als starre er diese weiÃe Leere schon seit einer kleinen Ewigkeit an. So als treibe er in einem Glas Milch.
Es kam ihm vor, als wäre er schon seit Stunden hier, aber vielleicht waren es auch nur Minuten oder Sekunden.
Er begann sich zu fragen, ob er vielleicht tot und in einem Zustand gefangen war, der dem Leben nach dem Tod vorausging. Dann bemerkte er in der weiÃen Welt um sich herum ein kurzes Flimmern, die leiseste Andeutung einer
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