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TimeRiders 03: Der Pandora Code

TimeRiders 03: Der Pandora Code

Titel: TimeRiders 03: Der Pandora Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Scarrow
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vielleicht knapp hundert Meter breiten Lichtung. Alle sahen verängstigt und verwirrt aus. Liam erkannte das Gesicht des Mannes im Anzug, der die Gruppe herumgeführt hatte, das eines der Techniker, die in dem Reaktorraum gewesen waren, und die Gesichter der übrigen Schüler.
    Â»W… was ist passiert?«, rief der Lehrer aus.
    Das vorhin so sorgfältig frisierte Haar des Besucherbetreuers stand in alle Richtungen ab, sein eleganter Leinenanzug war zerknittert und mit Erde verschmiert. »Ich … ich … ich weiß nicht, ich …«
    Liam sah Becks an. »Wir werden die Dinge wohl in die Hand nehmen müssen.«
    Ihr Blick wirkte leer. »Die Missionsparameter haben sich geändert.«
    Â»Das hatte ich mir beinahe gedacht«, seufzte Liam. Er wollte sie gerade fragen, ob sie irgendeine Vorstellung davon hatte, wo ungefähr in der Zeit sie gelandet waren, als ein schriller Schrei erklang.
    Â»Was war das?«
    Noch einmal. Schrill und voller Angst. Liam stand auf, wie gleichzeitig auch mehrere andere, und bahnte sich durch kniehohe Farnstauden einen Weg auf die Stelle zu, von der der Schrei hergekommen war. Becks war sofort an seiner Seite und überholte ihn rasch, ohne zu zögern. Liam merkte, dass er ihre Anwesenheit beruhigend fand. Zwar wirkte sie im Vergleich mit Bob eher zierlich, doch vermutete Liam, dass sie in Wirklichkeit wesentlich gefährlicher war, als sie aussah.
    Als sie ungefähr einen Meter vor Liam war, blieb Becks stehen. Liam ging um sie herum und sah auf den Boden.
    Das blonde Mädchen, mit dem er vorhin gesprochen hatte – wenn er sich richtig erinnerte, hieß sie Laura –, schrie wie besessen, den Blick auf etwas gerichtet, das zwischen Farnbüscheln neben ihr lag.
    Es dauerte eine Weile, bis Liam begriff, was er da liegen sah. Dann verstand er, was es war. Sein Magen krampfte sich zusammen und schien sich dann umstülpen zu wollen. Er bot seine gesamte Willenskraft auf, um sich nicht sofort umzudrehen und zu übergeben.
    Plötzlich stand der Lehrer neben ihm. Er folgte mit den Augen Lauras erstarrtem Blick und sog dann laut Luft ein. »Oh mein Gott! Das ist nicht … Das kann doch nicht … Das ist doch hoffentlich nicht das, was ich denke, dass …«, flüsterte er und sah Liam an. »Ist es …?«
    Zwischen den Farnwedeln lag eine verknäulte Masse aus Muskeln und Knochen. An einem Ende erkannte Liam einen langen, blonden Zopf mit dunklen, trocknenden Blutflecken. Ungefähr aus der Mitte des Gebildes ragte ein blasser, normal aussehender Fuß heraus, der in einem pinkfarbenen Adidas-Turnschuh steckte. Er musste einem der drei blonden Mädchen gehören, die auf dem Weg zum Reaktorraum hinter der Gruppe hergetrödelt waren. Liam verstand sehr gut, warum Laura schrie. Noch vor wenigen Minuten hatte sie mit den drei anderen geplaudert, gekichert und Telefonnummern ausgetauscht.
    Liam erinnerte sich daran, dass Foster gesagt hatte, es käme gelegentlich vor. Manchmal, in sehr seltenen Fällen, wendete die Energie eines Portals bei einem Menschen das Innere nach außen. Oh Jessas, was für ein Albtraum!
    Eine halbe Stunde später machten all jene Mitglieder der Gruppe, die die Explosion überlebt hatten, so etwas wie eine Bestandsaufnahme. An verschiedenen Punkten der Lichtung hatten sie weitere Leichen entdeckt, die ebenso verunstaltet wie die des Mädchens und im Grunde nicht mehr als Menschen erkennbar waren. Insgesamt waren es 19 Tote. Von den 35 Menschen, die sich zum Zeitpunkt der Explosion – oder, genauer gesagt: der Implosion – in dem Reaktorraum befunden hatten, hatten nur 16 die Katastrophe lebend überstanden.
    Sie hatten sich in der Mitte der Lichtung versammelt, so weit weg wie möglich von den Rändern des dichten Urwalds, der sie umgab. Whitmore schien als Erster einigermaßen zu sich gekommen zu sein. Er wischte sich mit dem Ärmel den Schweiß von der Stirn und betrachtete gerade angestrengt Becks.
    Â»Du!«, sagte er. »Ja, du! Jetzt erinnere ich mich wieder. Du hast gesagt, es würde explodieren. Ganz kurz bevor es tatsächlich explodiert ist.«
    Â»Das ist korrekt«, bestätigte Becks mit unbewegtem Gesicht.
    Â»Moment mal …«, sagte er. Seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. »Du bist keiner meiner Schüler. Du bist nicht …«
    Liam ahnte, wohin das führen würde. Es machte keinen Sinn mehr, so

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