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TimeRiders 03: Der Pandora Code

TimeRiders 03: Der Pandora Code

Titel: TimeRiders 03: Der Pandora Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Scarrow
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ging hin, nahm den Rucksack vom Ast und streifte sich die Riemen dieses Mal über beide Arme, damit ihm nicht noch mal dasselbe passierte. Er wollte sich gerade umdrehen, um zum zweiten Mal hochzusteigen, als ihm etwas auffiel: der vertraute Anblick eines menschlichen Fußabdrucks. Es war einer ihrer Fußstapfen, doch zu seinen beiden Seiten sah Franklyn jeweils drei kleine Eindrücke: Abdrücke von dreizehigen Füßen. Er bückte sich, um sie sich genauer anzusehen.
    Mein Gott! Sie sahen genauso aus wie die Abdrücke, die rings um den Kadaver gewesen waren – jener Dinosaurierkadaver, den sie vor einigen Tagen entdeckt hatten. Mit einem Schlag wurde ihm klar, was das bedeutete, und sein Mund und seine Kehle fühlten sich von einem Augenblick auf den anderen trocken und rau an.
    Wir werden verfolgt.
    Er kniete sich hin und fuhr an einem weiteren dreizehigen Fußstapfen mit dem Finger entlang. Da war noch einer. Und noch einer.
    Wir werden verfolgt. Sie sind uns den ganzen Weg gefolgt, vom Lager bis hierher.
    Genau in diesem Augenblick hörte er das leise Rascheln beiseite geschobener Blätter und bemerkte etwas, das hinter ihm am Rande des Vorsprungs, zwischen dem Laub, zum Vorschein kam.
    Â»Au Mann!«, hauchte er.

44
    65 Mio. Jahre v. Chr. Urwald
    Gebrochene Kralle spürte, dass das neue Wesen wusste , dass sie hier waren. Seine Riechorgane nahmen den feinen Geruch der Angst wahr, den es verbreitete, eine Mischung aus Schweiß und Adrenalin, die gar nicht so anders roch als das, was die großen Pflanzenfresser verströmten. Das neue Wesen war schlau genug gewesen, ihre Spuren zu erkennen. Das neue Wesen hatte gemerkt, dass es verfolgt wurde.
    Vielleicht war die Zeit gekommen, etwas mehr über die seltsamen, blassen Tiere herauszufinden. Mit einem leisen Bellen befahl er den anderen, für den Augenblick dort zu bleiben, wo sie waren. In Deckung. Das neue Wesen hielt in einer seiner rundlichen, blassen Hände einen dieser Fangstöcke. Deshalb behielt er es die ganze Zeit über im Auge, während er sich unter die Wedel eines Farns schlich, unter dem das neue Tier vorhin etwas leuchtend Buntes hervorgeholt hatte. Der salzige Geruch der Angst wurde mit einem Schlag intensiver, als sich das neue Wesen langsam nach ihm umdrehte. Gebrochene Kralle richtete sich aus seiner kauernden Haltung auf, bis er aufrecht auf seinen Hinterbeinen stand.
    Es hat Angst.
    Aus der Nähe konnte er das neue Wesen besser erkennen. Die eigenartig großen Augen lagen hinter glänzenden, runden Scheiben. Das Gesicht schien nur aus weichem Fleisch zu bestehen, denn es waren weder Muskeln noch Sehnen oder Knochenvorsprünge zu erkennen. Es machte mit dem Mund Geräusche, die so ganz anders klangen als alles, was die Tiere in diesem Flusstal hervorzubringen vermochten. Geräusche, die andererseits der einfachen Sprache aus Hust-, Grunz- und Belllauten, mit denen sich das Rudel von Gebrochene Kralle verständigte, nicht ganz unähnlich waren.
    Auch Franklyn sah sich die Kreatur, die da eben aufgetaucht war, genau an. Der Körper wirkte so, als befände er sich ungefähr auf halber Strecke einer Entwicklung vom Theropoden- zum Menschenkörper. Dabei aber war er unglaublich dünn, und auf eine an Vögel erinnernde Weise beweglich. Die langen, dünnen Hinterbeine waren nach hinten gewinkelt, wie die eines Hundes, das knochige, beinahe weiblich wirkende Becken war vorgeschoben. Die schmale Taille darüber ging in einen vorstehenden Brustkorb über. Die geschwungene, knotige Linie des Rückgrats bildete oben einen Buckel, über dem ein langer, zierlicher Hals den lang gestreckten Schädel trug. Abgesehen von dem Schädel hätte man die Silhouette, wenn man sie aus größerer Entfernung sah, beinahe für die eines Hominiden halten können – eines Vorfahren der Menschen aus fernster Vergangenheit.
    Â»Oh … oh mein Gott«, flüsterte Franklyn.
    Die Kreatur neigte den Kopf, bei dessen Anblick Franklyn für den Bruchteil einer Sekunde an ein Würstchen denken musste, weil er so lang und glatt war. Vorne endete er in einem lippenlosen Mund mit zwei Reihen gefährlich aussehender Zähne. Über dem Mund waren die Nüstern, und die lose Haut an ihren Rändern blähte sich im Rhythmus des Atmens auf und wurde dann wieder eingezogen. Gespannte Aufmerksamkeit und Intelligenz belebten die gelben Reptilienaugen. Die Haut war von

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