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TimeRiders 03: Der Pandora Code

TimeRiders 03: Der Pandora Code

Titel: TimeRiders 03: Der Pandora Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Scarrow
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einem dunklen Olivgrün, das am verletzlichen Bauch und am Becken in eine beinahe menschliche rosige Fleischfarbe überging.
    Die Kiefer der Kreatur schnappten auf und zu, und sie gab einen Laut von sich, der Franklyn ein bisschen an das zufriedene Murmeln eines säugenden Babys erinnerte. Er hörte sich beinahe menschlich an. Menschlich wie diese neugierigen, intelligenten Augen, die ihn ebenso intensiv musterten, wie er seinerseits die Kreatur.
    Jetzt machte sie ein anderes Geräusch, das kratzender und tiefer klang als vorhin. Franklyn konnte sehen, wie sich hinter den Zähnen eine schwarze Zunge bei dem Versuch, ungewohnte Laute herauszubringen, so rastlos bewegte, wie ein gefangenes Tier in einem Käfig.
    Hat es … hat es mich gerade nachgeahmt?
    Â»Hi«, sagte Franklyn.
    Der lange Kopf neigte sich zur Seite, wie der eines Hundes, der die Stimme seines Herrn hört. Der Mund öffnete sich wieder, und die Zunge vollführte einen neuen Tanz. »Ah – hii«, kam aus dem Maul. Dieses Mal klang es wesentlich tiefer als Babylaute, beinahe so tief wie der bisher noch vom Stimmbruch verschonte Franklyn.
    In seine Angst mischte sich eine Spur von Aufregung.
    Es versucht, mit mir zu kommunizieren.
    Â»Hi, ich heiße Franklyn«, sagte er, nun etwas lauter, selbstsicherer und langsamer.
    Dieses Mal neigte sich der lange Kopf noch weiter zur Seite, sodass es beinahe witzig aussah. Einer der langen, schlanken und muskulösen Arme, der in eine dreifingrige Hand auslief, bewegte sich vor dem Körper.
    Ist das ein Handsignal?
    Franklyn versuchte, die Geste nachzuahmen, indem er seine rundliche Hand vor das Gesicht hielt und die Finger auf dieselbe Weise bog, wie die Kreatur. Diese atmete schnaubend aus und ließ die Zähne aufeinanderschlagen. Franklyn fragte sich, ob die Kreatur über seinen Nachahmungsversuch lachte.
    Plötzlich hörte er das Knacken von Zweigen, und das Rollen von Steinen: Jemand lief den Hang hinunter, auf sie zu.
    Mit einem Satz kam Becks durch das Laub gesprungen und landete perfekt ausbalanciert und in kampfbereiter Haltung zwischen ihnen. Sie drehte sich um die eigene Achse, sodass sie dem Echsenwesen ins Gesicht sah. »Lauf!«, sagte sie ruhig und brachte ihre Arme in Position. In der einen Hand hielt sie eine ihrer Macheten, in der anderen einen Bambusspeer.
    Franklyn stand wie erstarrt und wusste nicht, was er tun sollte. Die Kreatur hatte sich auf alle viere fallen lassen. Den langen Kopf hielt sie zurückgebogen, so, dass sein hinteres Ende in der Kuhle zwischen den vorstehenden Schulterblättern ruhte. Es fauchte und bellte, und am Rand des Felsvorsprungs tauchte ein ganzer Schwarm von Artgenossen auf.
    Â»LAUF!«, schrie Liam, der mit etwas zu viel Schwung unter dem Laub hervorgeschossen kam und neben Becks stoppte. »Lauf, um Himmels willen, LAUF!«, schrie er nochmals, richtete sich auf und brachte sich in Position, um mit seinem Speer zuzustoßen.
    Als Franklyn den kriechenden Teppich aus dunklen, olivgrünen Leibern wie einen tödlichen Lavastrom auf sie zukriechen sah, war seine Schrecksekunde vorbei. Er wirbelte herum, ergriff einen Ast, zog sich daran hoch und in den Wald. Auch nachdem er verschwunden war, konnte Liam seinen vor Angst und Anstrengung keuchenden Atem noch eine ganze Weile hören.
    Â»Ach verdammt!«, fluchte Liam leise. »Ich dachte, es gäbe nur diesen einen hier!«
    Die Echsen näherten sich von allen Seiten, offenbar um sie einzukreisen.
    Â»Empfehlung«, meldete Becks und drehte sich zu ihm um. »Verschwinde!«
    Liam konnte weiter oben am Hang die Schritte der anderen hören, aber er konnte nicht feststellen, ob sie herunterkamen, um ihnen beizustehen, oder ob sie gerade den Hang hinaufkletterten, um sich in Sicherheit zu bringen.
    Â»Ã„h … ja, klar. Glaubst du … äh, kommst du zurecht?«
    Becks beachtete seine gestammelte Frage nicht weiter. Sie schwang die Machete in ihrer Rechten mit der Bravour eines Kampfsportmeisters. Die gelbäugigen Kreaturen hatten sich allzu schnell ausgebreitet. Sie hatten sie eingekesselt, und Liam hatte keine andere Wahl, als zu bleiben. Er stellte sich so mit dem Rücken zu Becks, dass sich ihre Schultern berührten.
    Â»Jungejunge … ich bin wirklich kein … auweh!«
    Â»Bleib nahe bei mir«, sagte Becks über die Schulter.
    Â»Klar, aber was wirst du …?«
    Was immer sie auch vorhaben mochte

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